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Allgemein Garten Allgemein

Grundsätze für den Garten

Ein Artikel aus: Arthur Janson (1923): Einträglicher Gemüsebau – Neue Anleitung auf kleinem Raum mit mäßigen Kosten regelmäßig reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen.

  1. Man muss stets nur so viel Fläche bebauen, als zur Erzielung genügender Ernten unbedingt nötig ist. Zu große Flächen sind unvorteilhaft, sowohl wegen des massenhaften Düngerverbrauchs, als wegen der für sie erforderlichen bedeutenden Arbeit. Je umfangreicher sie sind, desto größer ist der Aufwand für sie, und doch bringen sie einen unverhältnismäßigen geringen Ertrag, weil sie nicht ausreichend gepflegt werden können.
  2. Ein Gemüsegarten sollte möglichst eine wagerechte Lage haben; man braucht dann weniger reichlich zu gießen und darf dennoch des vollsten Erfolges sicher sein. Sind die Beete geneigt, so schießt das Wasser darüber hinweg, ohne den Pflanzen zu nützen. Liegen aber dide Beete wagerecht, so dringt das Wasser bis an die Wurzeln der Pflanzen hinunter.
  3. Der Gemüsegarten muss bei der Anlage durchweg bis zu einer Tiefe von 50 bis 70 cm rigolt werden, je nach der Stärke der Dammerdschicht und nach der Bodenbeschaffenheit. Wenn ein Gemüsegarten gut rigolt wurde und das Erdreich von Steinen und Unkraut gereinigt ist, so hat man nur die halbe Zeit, und das Wachstum ist noch einmal so lebhaft. Ein rigolter Boden hält sich stets frisch und verlangt nur halb so viel Wasser wie ein nicht rigolter; auch wirken die Düngestoffe weit energischer, weil sie sich in lockerem und durchlässigem Erdreich leichter auflösen als in trockenem und an Schollen reichem Boden; man braucht endlich viel weniger häufig zu hacken und Unkraut zu jäten.
  4. Der Boden muss tief gegraben werden, selbst wenn er rigolt worden ist, und zwar 35 – 40 cm tief. Hierdurch wird selbst der strengste Boden locker, mild und außerordentlich fruchtbar.
  5. Das Graben darf erst dann vorgenommen werden, wenn die Erde abgetrocknet ist. Noch nasses Erdreich darf nicht gegraben werden, zumal Tonboden. Jeder Spatenstich gibt dann einen kleinen Mauerstein, welcher eine große Härte erlangt. Strenger Boden wird oft für Jahre unfruchtbar, wenn er in zu nassem Zustand umgegraben wurde.
    In leichtem Boden tritt zwar dieser Übelstand weniger auffallend zutage, immerhin aber verliert das Erdreich an Lockerheit und Durchlässigkeit.
  6. Der Boden muss fleißig gehackt werden, besonders Tonboden, und immer von neuem, so oft das Erdreich durch Gießen oder anhaltenden Regen fest geworden ist oder sich durch anhaltende Trockenheit eine Kruste gebildet hat. Durch das Behacken will man nicht allein das Unkraut zerstören, vielmehr ist sein Hauptzweck, den Boden für Luft und Wasser durchlässig zu erhalten. Vieles Hacken ist so gut wie Begießen. Wird mit der Hacke die Bodenkruste zerbrochen, so wird dadurch die Leitung des Wassers im Boden zur Oberfläche unterbrochen, und dieser verliert nicht so viel der überaus wertvollen Feuchtigkeit durch Verdunstung. Andererseits nimmt die gelockerte Beetoberfläche williger das Himmels- und Gießwasser auf, welches ein Beet mit harter Oberfläche zum großen Teil abfließen lässt. Bleibt die Kruste, so nimmt die Trockenheit von Tag zu Tag zu, und die Pflanzen leiden darunter auffällig. Aber auch die Durchlüftung des Bodens ist gründlicher, wenn die Kruste nicht alle Poren verschließt.
    Diese Durchlüftung fördert die Überführung der Bodenbestandteile und des Düngers in aufnehmbare, gleichsam für die Pflanzen verdauliche Form, so dass man mit gleichem Recht wie oben sagen kann: Vieles Hacken ist so gut wie Düngen und Bewässern.
  7. Man muss jäten, so oft sich Unkraut auf den Saatbeeten bemerkbar macht. Das Unkraut lebt auf Kosten der Pflanzen, verzehrt den Dünger, welcher für jene bestimmt ist, und erstickt sie mit seinen Wurzeln und Blättern.
    Es gilt kein Vorwand, das Jäten der Saatbeete zu lange aufzuschieben in Erwartung eines baldigen Regens. Ist der Boden trocken, so gieße man ihn, er ist dann hinlänglich feucht, und nichts hindert am Jäten. Lässt man das Unkraut erst groß werden, so entwurzelt man beim Herausreißen desselben die Sämlingspflanzen.
  8. Man muss reichlich gießen, d.h. die Erde bis auf den Untergrund durchfeuchten, andernfalls soll man es lieber ganz lassen. Nichts ist für die Gemüse so nachteilig als ungenügendes Begießen, es regt die Pflanzen an, ohne sie zu ernähren, und setzt sie mnanchen Gefahren aus. Hat man nicht genug Wasser, so begieße man vier, fünf oder sechs Beete ganz gründlich und lasse vier, fünf oder sechs andere Beete ungegossen. Wenn sie gut gegossen sind, so können die Pflanzen acht Tage lang des Wassers entbehren und wachsen dennoch kräftig. Begießt man aber nur halb so stark wie notwendig, so läuft man Gefahr, alles zu verlieren. Durch Behacken lässt sich bei Wassermangel, wie oben bereits angedeutet, Abhilfe schaffen, wenigstens in gewissem Maße.
  9. Saat- und Schulbeete müssen auf sehr beschränktem Raume angelegt werden, damit man sie auf das reichlichste begießen kann. Die obere Erdschicht der Saatbeete darf, namentlich bei großer Wärme, niemals trocken werden. Ist das Erdreich ausgetrocknet, so genügt eine Stunde Sonnenscheins, um ein Saatbeet mit keimendem Samen zu vernichten. Die ganz zarten Keime sind in einem Augenblicke versengt.
  10. Allen Pflanzen, welche viel Feuchtigkeit verlangen, muss man eine Bodendeckung geben. Hauptsächlich für die Monatserdbeeren ohne Ausläufer, die Tomaten und Gurken ist eine Deckung unerlässlich. Wenn man den Boden mit dem aus Mistbeeten ausgeräumten alten Mist 3 – 4 cm hoch bedeckt, so genügt das, um ihn beständig frisch zu halten.
  11. Die Saatbeette dürfen nicht zu viel mit der Harke (Rechen) bearbeitet werden, und noch viel weniger darf man eine Harke mit zu eng gestellten Zinken gebrauchen. Übertriebene Sauberkeit schadet häufig den Pflanzen. Die Saatbeete müssen zwar gehackt werden, um die Erde zu ebnen und fremde Körper zu entfernen, aber man darf die Harke nicht missbrauchen, wenn man nicht die Erde fest und für Luft und Wasser undurchlässig machen will. Das Gedeihen der Sämlinge kann dadurch in Frage gestellt werden.
  12. Sobald die Samenpflanzen vier gut entwickelte Blätter haben, müssen sie verpflanzt werden. Gemüse, die man nicht verpflanzt oder in der frühesten Lebenszeit auseinanderpflanzt, geben weder ein frühes noch ein vorzügliches Erzeugnis. Kohl, Salat usw. beginnen, wenn sie mit dem vierten Blatte verpflanzt werden, schon nach wenigen Tagen sich zu entwickeln und machen in humusreichem und beständig feucht erhaltenem Boden unter sonst gleichen Verhältnissen viel rascher als sonst große und dicht geschlossene Köpfe.
    Die Pflanzenschule ist der Schlüssel zur reichsten Erzeugung. Sie muss stets reichlich mit Pflanzen aller Arten ausgestattet sein, um Fehlstellen ausfüllen und etwaige üble Zufälle ausgleichen zu können. Ohne eine solche Pflanzschule ist keine gute Gartenausnutzung denkbar.
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1899 Böttner: Gartenbuch für Anfänger Der Küchen- und Gemüsegarten Garten anlegen Grundlagen für Anfänger

Das Gartenland umgraben

Gartenland graben.

Von: Johannes Böttner, Chefredakteur des praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau. Aus: Gartenbuch für Anfänger (1899).

Das Bild zeigt einen guten und einen schlechten (abgenutzten) Spaten zum Umgraben von Beeten und des Gartens.

Wenn Professor Jäger von den Wohltaten schwerer körperlicher Gartenarbeit redet, so hat er gewiss in erster Linie an das Graben gedacht. Das Graben ist eine sehr gesunde Bewegung und es macht Vergnügen, wenn man einen guten Spaten hat. Der beste Spaten ist der Pionierspaten, wie er hier abgebildet ist, und wie man ihn auch aus mehreren größeren Gärtnereien und Handlungen gärtnerischer Geräte beziehen kann. Auf diesem Bild steht links ein neuer Spaten, rechts ein Spaten, der schon einige Jahre im Gebrauch war. Wie man sieht, ist das Grabeisen schon stark abgenutzt, Stiel und Befestigung aber sind noch unversehrt und das ist ein Hauptvorzug dieses Spatens: Stiel und Eisen lockern sich nicht und brechen auch nicht! Es ist ein entsetzliches Arbeiten, wenn der Spaten im Stiel wackelt oder wenn das Grabeisen in der Mitte umgebogen ist, wie es bei allen übrigen Spaten gelegentlich vorkommt. – Seit ich den Pionierspaten kenne, kann ich mich nicht entschließen mit einem anderen zu arbeiten, denn der Pionierspaten ist handlicher und arbeitet leichter und schneller als alle übrigen Spaten.

Wie kann nun der Anfänger das Umgraben ohne persönliche Anleitung erlernen? Der beste Rat ist der, flotten Grabern einmal ein paar Stunden zuzusehen und aufzupassen, wie sie es machen. Ist noch eine besondere Anleitung nötig? Man fasst mit der linken Hand den Stiel zum Heben und mit der rechten den Handgriff zum Lenken des Spatens. Wer es bequemer findet, mag auch umgekehrt fassen. Die meisten fassen links, einige auch rechts. Mit einem Ruck wird der Spaten in den Boden gestoßen – im schweren Boden wird durch einen Tritt mit dem Fuß auf das Eisen nachgeholfen. Hierauf hebt man den Spaten mit der abgestochenen Erde in die Höhe und dreht den Spaten geschickt so um, dass die Erde umgekehrt wieder niederfällt, also das unterste nach oben. Dieses Umkehren der Erde, das Wenden von unten nach oben, ist die Hauptsache beim Graben. Es muss so lange geübt werden, bis es gut geht.

Im Herbst soll die gegrabene Erde in groben Schollen liegen bleiben, im Frühjahre soll sie gleich beim Graben fein zerkleinert werden. Es ist nun Sache der praktischen Übung, dies, je nachdem es notwendig ist, besorgen zu können. Ebenso ist das saubere und gleichmäßige Hinlegen beim Graben nur durch Übung und etwas Geschick zu erreichen. Ungeschickte und ungeübte Arbeiter wühlen, machen Erhöhungen und Vertiefungen. Dem gegrabenen Lande sieht man sofort an, ob der Graber seine Sache verstand. Anfänger werden guit daran tun, recht langsam zu arbeiten und kleine Stücke Erde abzustechen, nicht gleich große Schollen.

Wegen der bequemeren Einteilung ist es wünschenswert, auf einmal gleich eine größere Fläche in Angriff zu nehmen, wenn es geht den ganzen Garten, nicht einzelne Stückchen. Die Arbeit selbst kann auf viele Tage verteilt werden: Man fängt an dem einen Ende des Gartens an und wirft zunächst eine lange Furche aus. Während der ganzen Dauer des Grabens bleibt zwischen dem gegrabenen und nicht gegrabenen Lande eine tiefe, offene Furche, welche das Arbeiten sehr erleichtert: gut umzustürzen kann man nur, wenn eine breite Furche vorhanden ist. Zum Schluss wird die am Anfang ausgeworfene Erde in den Karren geladen und in die zuletzt offen gebliebene Furche geschafft.

Unkrautwurzeln, Steine usw. Werden in einem zur Seite stehenden Korbe gesammelt. Beim Umgraben wird nun auch der Mist mit untergebracht, der entweder vorher gebreitet worden oder auch hinter dem Grabenden noch in Haufen liegt. Man rechnet als regelmäßige Garten-Düngung auf den Quadratmeter 5 Kilo Stallmist. – Wie jede andere Gartenarbeit, kann auich das Unterbringen des Mistes, das so einfach erscheint, gut und schlecht geschehen. Es kommt darauf an, den Dünger gut zu verteilen. Vor allem sollen die Düngerlagen nicht wagerecht, sondern schräg und senkrecht liegen. Richtig ist es also nicht, den Dünger klumpenweise auf den Boden der Furchen zu scharren. Richtig ist es vielmehr, ihn schräg auf das neugegrabene Land zu streuen.

Das folgende Bild veranschaulicht die gegrabene und nicht gegrabene Erde in gedachter Durchschnittsansicht. Um das Umwenden des Bodens beim Graben  zu veranschaulichen, ist der obere Boden dunkler, der untere heller gezeichnet, wie das auch bei tiefem Graben vorkommt. So wie der Dünger hier verteilt ist, ist er richtig verteilt:

Auf dem BIld ist zu sehen, wie der Garten und Beete richtig umgegraben werden und wie Mist und Dünger beim Umgraben richtig eingearbeitet wird.

 

Wie tief soll gegraben werden? Das Grabeisen des Pionierspatens ist knapp 30 Zentimeter hoch und reichlich 20 Zentimeter breit. Das Eisen wird durchschnittlich auf seine volle Höhe in den Boden kommen; da es aber immer etwas schräg gerichtet ist und auch schräg aushebt, so kann man im Durchschnitt nur auf eine 25 Zentimeter tiefe Lockerung rechnen. – Mit schlechtem Spaten wird nur 20 Zentimeter tief gegraben; 30 und 35 Zentimeter Tiefe ist aber mehr wert. Wenn dieses Tiefgraben auch länger dauert, besser ist’s sicher!

Wann soll umgegraben werden? Eine beliebte Zeit ist der Herbst. Das Land bleibt in groben Schollen über den Winter liegen und ist der wohltuenden Winterfeuchtigkeit ausgesetzt. Das nicht gegrabene Land lässt viel fruchtbares Tauwasser abfließen und wird weniger durchfeuchtet, trocknet auch viel schneller ab. Gerade aus diesem Grunde nun aber, d.h. weil es so langsam abtrocknet, darf manches Land im Herbst überhaupt nicht gegraben werden und zwar das Land, welches an sich sehr feucht ist und ferner das Land, welches sehr zeitig im Frühjahre bestellt werden soll. Schließlich macht jeder Boden seine besonderen Ansprüche, und wer die Eigenheiten seines Bodens kennt, kann es mit dem Graben halten, wie er es im Laufe der Zeit als vorteilhaft für sich herausgefunden hat. Allgemeine Gültigkeit haben derartige Beobachtungen und Erfahrungen nicht. Sie passen nur für bestimmte Verhältnisse. – Ich empfehle im allgemeinen, vom Auigust bis Oktober alles abgeerntete Land sofort nach dem Abernten mit Dünger zu befahren und den Dünger tief unterzugraben. – Außerdem das Land stets frisch umzugraben, wenn es besäet oder bepflanzt werden soll.

Dieses ist das wichtigste: Es müssen die Samen, die Pflanzen usw. in ganz frischen Boden kommen. Boden, der nach dem Graben wochenlang gelegen hat, ist vielleicht noch locker, aber er ist nicht mehr frisch, muss deshalb von neuem gegraben werden, damit frisches Land nach oben kommt. Das Wiederaufhacken von alt gegrabenem Boden ist zwar ein Mittel, um ihn aufzufrischen, aber es ist nur ein Notbehelf; frisch gegrabenes Land ist viel besser, als gehacktes.

Nun der Nutzen des Grabens: Einen Nutzen haben wir soeben kennen gelernt: Die Pflanzen kommen in frischen Boden. Die Wurzeln verlangen frischen Boden, schon aus diesem Grund wird gegraben, ehe man pflanzt und sät. Ein anderer Nutzen: die Nährstoffe des Bodens, die aufgelösten natürlichen und die im Dünger hinzugegebenen werden beim Graben gut durchmischt und verteilt. Es kommt immer wieder anderer Boden an die Oberfläche und wird von der Luft aufgeschlossen. Die Feuchtigkeit, die Wärme, dringen besser zu den Wurzeln und wirken anregend. Der Boden wird tief durchlockert, derart, dass die Wurzeln tief eindringen können.

In den tieferen und besseren Durchlockerungen liegt ein großer Vorteil des Grabens gegenüber dem Pflügen. Beim Graben werden tiefere Schichten aufgeschlossen, außerdem die Bodenschollen besser zerteilt und besser umgestürzt als beim Pflügen. Die günstigere Entwicklung der meisten Pflanzen (und ganz besonders der Gartenpflanzen) auf gegrabenem Lande im Vergleich zum gepflügten Lande wird allgemein anerkannt und kann gar nicht bestritten werden.

Der Anfänger, der die gute Wirkung des Grabens noch nicht kennt, kann leicht in Versuchung geraten, eine Pflanze auf unvorbereiteten, festen Boden zu setzen. Er wird sich wundern, wie jämmerlich eine solche Pflanze wächst.

 

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Das Projekt Uropas Bauerngarten rettet altes und wertvolles Wissen, in dem es historische und in Vergessenheit geratene Bücher rund um die Themen Garten, Haushalt und Küche digitalisiert und von der damals üblichen Frakturschrift in eine leichter lesbare Schriftart übersetzt. Bitte beachten Sie, dass wir keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit des abgedruckten Inhaltes geben können. Auch ist dieser weder durch uns geprüft, noch nach heutigen Standards auf die sachliche Richtigkeit bzw. Durchführbarkeit kontrolliert. Sie sollten die Informationen daher lediglich als historischen Abdruck mit Übersetzung und nicht als Handlungsanweisung verstehen. Die Anwendung bzw. Weitergabe der Inhalte geschehen in eigener Verantwortung.

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1899 Böttner: Gartenbuch für Anfänger Der Küchen- und Gemüsegarten Grundlagen für Anfänger

Etwas über das Pflanzenleben

Pflanzenleben

Von: Johannes Böttner, Chefredakteur des praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau. Aus: Gartenbuch für Anfänger (1899).

In welcher Weise wirkt der Dünger? Wir müssen lernen, die Pflanze als ein lebendes Wesen zu betrachten, dann werden wir auch imstande sein, sie richtig zu behandeln. Wer aber die Lebensvorgänge im Pflanzenkörper, vor allem die wichtigen Wechselbeziehungen zwischen Wurzeln und Blättern nicht kennt, macht leicht die schlimmsten Fehler in der Pflege.
Blatt und Wurzel, das sind die notwendigen Teile zur Erhaltung des Lebens. Eine Wurzel kann nicht leben ohne ein Blatt und das Blatt verdorrt sofort, wenn die Wurzel die Arbeitstätigkeit einstellt.
Die Wurzel saugt die Nahrungsbestandteile in Wasser gelöst aus dem Boden und unter Druck wird der rohe Saft nach oben geleitet zu den Blättern. Hier findet unter Einfluss des Sonnenlichtes eine Umbildung mit dem rohen Bodensaft statt: er wird zur brauchbaren Pflanzennahrung verwandelt und strömt dann als solche in die Früchte, um diese zu ernähren, oder er wird von der Pflanze verwendet, um neue Triebe und neue Wurzeln zu bilden. Je mehr Nährstoffe wir den Wurzeln im Boden zur Verfügung stellen, um so mehr können sie aufnehmen und den Blättern zuführen. Die neuen Triebe und Blätter werden sich üppiger entwickeln und die Früchte schöner, größer und süßer werden. Doch alles hat seine Grenzen. Es kann der Fall eintreten, dass wir den Pflanzen mehr Nährstoffe verabreichen, als sie verarbeiten können. Zu diesem Verarbeiten sind Wärme, Luft, Licht nötig, und wenn Wärme, Luft und Licht spärlich sind, nützt auch die üppigste Nahrung nichts.
Wärme ist nötig, weil erstens nur bei günstiger Wärme die Blätter Feuchtigkeit (Wasser) verdunsten. Diese Verdunstung durch die Blätter bietet aber für die Wurzeln die Anregung, neues Waser und mit ihm Nährstoffe aufzunehmen.

Die Wärme ist aber zweitens nötig, weil nur bei Wärme und Licht die Umwandlung der Stoffe in den grünen Blättern stattfinden kann. Viel Luft braucht die Pflanze ebenfalls zum Umbilden der Stoffe, denn es findet bei diesem Stoffwechsel ein Austausch mit der umgebenden atmosphärischen Luft statt. Eine Pflanze, die eingeschlossen oder unter Druck steht und nur spärlich den Zutritt der frischen Luft erhält, kann auch nur langsam und spärlich die Umwandlung der Stoffe vornehmen.
Wärme und Luft bedürfen aber nicht allein die oberirdischen Teile, die Stengel und Blätter zu ihrer Lebenstätigkeit, sondern ebenso sehr die Wurzeln. Deshalb spricht man so lobend von den Vorzügen eines warmen, durchlässigen Bodens als Gartenboden. Je günstiger diese drei, die Wärme, die Luft und das Licht zusammenwirken, um so besser kommt auch die Nahrung zur Geltung, um so besser arbeitet, um so besser gedeiht unsere Pflanze.


Man hat die Blätter oft schon als Lungen der Pflanzen bezeichnet und das ist ein ganz passender Vergleich. Die Blätter sind den Pflanzen zum Atmen und zum Leben ebenso nötig wie die Lungen für die warmblütigen Tiere, allerdings gilt das nur für die Wachstumszeit. Jedes einzelne Blatt ist in dieser Zeit von Wert, und wenn wir aus diesem oder jenem Grunde Blätter beseitigen, so greifen wir störend in die Lebenstätigkeit der Pflanze ein und hemmen wenigstens für einige Zeit das Wachstum, und wenn Raupen die Blätter zusammenwickeln oder abfressen, oder wenn eine dicke Staubschicht oder anderes die Blätter bedeckt, so bringt dies alles der Pflanze für lange Zeit hinaus großen Schaden.
Anders ist es in der Zeit der winterlichen Ruhe. Der Baum, der Strauch, die niedrige ausdauernde Pflanze pflegt im Herbst mit Hilfe der Blätter im festen Pflanzenkörper Nahrungsstoffe, sogenannte Reservestoffe, anzuspeichern. Hat dann das Blatt seine Pflicht erfüllt, so bildet sich zwischen ihm und den bleibenden Teilen eine dünne Korkschicht. Das Blatt fällt ab. Die aufgespeicherten Stoffe aber schützen die Pflanze vor der Kälte des Winters. Das Leben hört in der Pflanze auch jetzt nicht völlig auf, aber es äußert sich nur schwach. Die schlafende Pflanze braucht keine Wärme, kein Licht, nur etwas Luft, dann hält sie aus bis zum Frühjahre und im neuen Frühjahr dienen dann die aufgespeicherten Stoffe für die ersten Lebensbedürfnisse und reichen aus, bis die Pflanze wieder imstande ist neue Nahrung zu bilden.

 

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1899 Böttner: Gartenbuch für Anfänger Der Küchen- und Gemüsegarten Garten anlegen Grundlagen für Anfänger

Feinde und Freunde – Nützlinge im Garten

Feinde und Freunde unseres Gartens.

Von: Johannes Böttner, Chefredakteur des praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau. Aus: Gartenbuch für Anfänger (1899).

Unser Garten würde uns zum Paradies werden, wenn alles darin nach unseren Wünschen gedeihen und keinerlei feindliche Störungen eintreten wollte. Leider sind die Pflanzen des Gemüse-, Obst- und Blumengartens so mancherlei Schädigungen unterworfen, dass wir unsere ganze Kraft einsetzen müssen, den Garten in tadellosem  Zustande zu erhalten.

Hunterterlei verschiedener Ungeziefer frisst und knabbert an allen Ecken und bringt uns oft in schlimme Verlegenheit.

Was sollen wir tun, um dieses unheimliche Gesindel, das wir häufig gar nicht einmal kennen, von dem wir nur die Verwüstung sehen, zu vertreiben?

Ein hervorragender Gartenfreund und Kenner gärtnerischer Kultur schrieb mir vor einiger Zeit: „Es wird immer noch nicht genug beachtet, dass der beste Schutz der Pflanzen gegen alle Angriffe darin besteht, dass man sie gut und richtig kultiviert.“ Ich muss ihm Recht geben in dieser Auffassung. Die gut kultivierte Pflanze vermag den auf sie eindringenden Angriffen großen Widerstand entgegenzusetzen, weil sie kräftig ist. Ja, ich habe oft an Pflanzen in ungeeigneten Verhältnissen beobachten können, dass die Schmarotzer sofort verschwanden, als die Pflanzen in bessere Verhältnisse gebraucht oder die vorhandenen Übelstände beseitigt wurden, z.B. ein junger verlauster Baum machte sofort gesunde Triebe, als er eine kräftige Düngung erhielt, an anderer Stelle verschwand das Ungeziefer durch ein wiederholtes Abspritzen der Pflanzen mit reinem, klarem Wasser ohne irgend sonstige Maßnahmen.
Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist, durch rechtzeitiges Eingreifen vorzubeugen und die Plage sich nicht ausbreiten zu lassen, sondern schon im Entstehen zu unterdrücken. Eine Massenplage kommt nie plötzlich, stets hat sich, wenn auch häufig unbemerkt, das
Ungeziefer, welches in Massen auftritt, zuvor vereinzelt gezeigt. Die Vermehrungskraft manches Schädlings ist allerdings eine gewaltige.
Mit einem Druck des Fingers könnten wir im Frühjahre oft die Stammeltern einer bis zum Herbst in das tausendfache wachsende Schaar vernichten. Es gilt also aufmerksam sein, die Pflanzen häufig absuchen und das Ungeziefer rastlos bekämpfen, so lange es noch vereinzelt vorkommt. So kann unvorbereitet eine große Plage nur den treffen, der unaufmerksam gewesen ist.
So mancher hätte nun gern ein Pülverchen oder eine Flüssigkeit, durch die all die Hallunken von unseren Lieblingen vertrieben werden. Kluge Fabrikaten haben sich das zu Nutze gemacht und Mittel fabriziert und zu teuren Preisen in den Handel gebracht. Wer aber die große Verschiedenheit der Insektenleiber kennt, wer es weiß, wie gut zum großen Teile diese Tiere bepanzert sind, wer andererseits die Verschiedenartigkeit ihrer Lebensweisen beachtet, der wird zugeben, dass ein Mittel für alle Zwecke von vornherein ein Unding ist.

Mittel zur Bekämpfung von Ungeziefer

Einige Mittel haben sich für verschiedene Zwecke gut bewährt, z.B. ist Tabaksaft sehr gut, auch Petroleum-Seifenbrühe kommt neuerdings sehr in Aufnahme. Die Bordelaiser Brühe, das ist eine Mischung von Kupfervitriol, Kalk und Wasser, wird gegen allerlei Pilzerkrankungen als sicherstes Schutzmittel bezeichnet. Diese Mittel finden sich an geeigneter Stelle angeführt. Das ist aber in keinem Fall die Hauptsache, dass man den Geldbeutel öffnet und irgendein gutes Mittel kauft, mit Wasser verdünnt und auf die Pflanzen spritzt. Auf die Sorgfalt kommt es an, mit der das Mittel angewendet wird. Ein einmaliges Verfahren wirkt nicht durchschlagend. Jedes Ungezieferbekämpfungsmittel muss wiederholt werden und zwar in kurzen Zeiträumen häufig und gründlich wiederholt.
Als Ungezieferbekämpfungsmittel obenan stelle ich das unmittelbare Absuchen des Ungeziefers. Es kostet nichts als Arbeit und ist dadurch in den meisten Fällen das billigste, außerdem ist es das sicherste, denn die Raupe, der Käfer, die Schnecke, die ich von der Pflanze oder vom Gartenbeet ablesen und dann vernichtet habe, kann sicher keinen Schaden mehr anrichten. Nun habe ich oft die Klage gehört: was nützt mir das Absammeln, am nächsten Tage sind neue Schaaren da. Sehr wohl, das ist richtig. Wir müssen am nächsten Tage wieder absammeln, am folgenden noch einmal, denn wir erwischen immer nur einen Teil der Missetäter. Nach dem wir aber einige Tage geduldig und unermüdlich gearbeitet haben, sehen wir schließlich erfreulichen Erfolg. Das Übel lässt nach – Wenn wir das Absuchen durch bezahlte Arbeitskräfte haben ausführen lassen, so ist es uns nicht so teuer geworden als die Anschaffung käuflicher Insektenmittel geworden wäre.

Der Nutzen von Kalk bei der Schädlingsbekämpfung


Ein erfahrener Gartenfreund, ein Lehrer, der auf dem Lande lebt, hat herausgefunden, dass der Kalk in seinen verschiedenen Formen, besonders der Staubkalk, zwar nicht in allen, aber doch in vielen Fällen Hilfe bringt. Zweifellos ist das Bestäuben der befallenen Pflanzen mit Staubkalk ein gutes Mittel, wenn man keine andere Hilfe weiß.
Das sind nur einige Andeutungen. Wer in allen Fällen das richtige treffen will, wird ohne Kenntnis der betreffenden Insekten meist wenig ausrichten können. Es ist von Freiherr von Schillig eine vorzügliche Schrift über die Schädlinge des Obst- und Weinbaues herausgegeben worden, die sollte jeder Gartenfreund besitzen. Wir wollen die schlimmsten
Schädlinge immer bei den Pflanzen nennen, denen sie am lästigsten werden und dann angeben, welche Wege zu ihrer Vernichtung einzuschlagen sind.

Hilfe durch Schlupfwespen

In einzelnen Fällen kann eine Plage so schlimm werden, dass unsere Kräfte nicht ausreichen zur durchgreifenden Bekämpfung. In solchen traurigen, aber glücklicherweise seltenen Fällen bleibt uns nichts weiter übrig, als die Hoffnung auf Besserung in der Zukunft. Solche Plagen verschwinden oft schneller als sie gekommen sind. Die vielen Feinde unserer Pflanzen haben auch wieder ihre Feinde, Raub- und Mordinsekten, die Schlupfwespen. Das sind kleine Wespen, die ihre Eier an oder in die Körper von Raupen legen. Aus den Eiern entschlüpfen Maden, die ihren Wirt, die Raupe, zu Grunde richten. Diese Schlupfwespen, deren jede Art in einer anderen Raupenart vorkommt, treten zuweilen so massenhaft auf, dass fast jede einzelne Raupe Maden beherbergt. Nur so ist es erklärlich, wie eine ungeheure Raupenplage ganz plötzlich von selbst wieder verschwinden kann. Ähnlich den Schlupfwespen (Ichneumoniden) wirken die Mordfliegen (Tachineen). Noch in den winzigsten Insekten und in den Insekteneiern kommen Schmarotzer vor, die Larven kleinster Wespchen, Brakoniden und Zehrwespchen. Alle diese noch so wenig bekannten Tierchen sind uns Gartenbautreibenden in hohem Grade nützlich. Sie alle sind geschaffen, um das Gleichgewicht in der Natur wieder herzustellen, um eine Massenplage auch eine ebenso massenhafte Gegenwirkung entgegenzusetzen.

 

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Lesen Sie mehr über das Buch „Gartenbuch für Anfänger“ von Johannes Böttner:

https://derselbstversorger.net/gartenbuch-fuer-anfaenger-johannes-boettner/

Mehr Informationen zu Johannes Böttner finden Sie unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_B%C3%B6ttner

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Der Obstgarten Gartenarbeiten im Oktober

Pfirsichbäume aus Kernen ziehen

Kurzfassung

Diese sehr interessante Anleitung aus dem Jahr 1892 beschreibt, wie man sich Schritt für Schritt Pfirsichbäumen aus Steinen bzw. Kernen selbst ziehen kann, wann hierfür die beste Zeit ist und was man noch beachten sollte.

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Der Obstgarten Die Obst- und Gemüseverwertung, 1892 Sammeln in der Natur

Anbau, Sammeln und Trocknen von Walnüssen

Kurzfassung

Der nachfolgende Artikel beschreibt, wie Walnüsse richtig angebaut, geerntet und getrocknet werden. Vor allem wegen der Schimmelgefahr ist ein rasches Trocknen der Nüsse wichtig. Am besten eignen sich hierzu Horden in einem luftigen Raum. Das Trocknen unter Hitze sollte unbedingt vermieden werden…

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Der Blumen- und Lustgarten Der Küchen- und Gemüsegarten Die Ausbeute in der Natur Sammeln in der Natur

Sonnenblumen anbauen – Zum Nutzen der Sonnenblume

Kurzfassung

Der Nachfolgende Artikel ist ein Erfahrungsbericht aus dem Jahre 1846 zum Anbau und Nutzen von Sonnenblumen als Öl und Viehfutter.

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Der Küchen- und Gemüsegarten Gartenarbeiten im Februar

Anzuchttöpfe selbst herstellen

Eine Anleitung, wie man sich ökologische und biologische Töpfe zur Vorzucht von verschiedenem Gemüse aus einem alten Leinensack selber herstellen kann.

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Der Küchen- und Gemüsegarten Gartenarbeiten im Februar

Gemüseaussaat im Februar

 

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Der Obstgarten

Beschneiden der Himbeerruten nach dem Pflanzen

Wie man Himbeerruten richtig beschneidet

In der folgenden Abbildung wird grafisch sehr schön dargestellt, was passiert, wenn man Himbeeren im Jahr der Pflanzung falsch (a1) oder richtig (b1) schneidet und wie die weitere Entwicklung des Himbeerstockes drausfolgend in den kommenden Jahren sein kann. Dieses Bild erklärt die Problematik des Himbeeren verschneidens sehr ausführlich. Alle Schritte des Schneidens im Winter sind komplex und bündig auf den Bildern dargestellt.

Aus: Unbekannter Autor, Artikel erschienen in: „Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau, Sonntag, 02. Februar 1890“

Auf der Abbildung sind die einzelnen Schritte aufgezeigt, wie man eine Himbeere nach dem Pflanzen verschneiden muss damit diese in den folgenden Jahren reich trägt und eine gute Ernte bringt.
Himbeeren richtig schneiden

1. Im Jahr der Pflanzung

a1 (falsch): Ruten beim Pflanzen nicht gestutzt. Die neuen Triebe bleiben schwach und kurz.
b1 (richtig): Ruten beim Pflanzen gestutzt. Die neuen Triebe werden kräftig und lang

2. Im nächsten Jahr

a2: Die Stöcke mit schwachen ruten können noch keine Ernte bringen, sie werden jetzt stark gestutzt, damit kräftige, neue Ruten treiben.
b2: Den kräftigen, langen Ruten werden nur die trockenen oder schwachen Spitzen weggeschnitten. Die Stöcke bringen im Jahre nach der Pflanzung schon reiche Ernte.

3. Im Sommer bilden sich neue Ruten

a3: Die zwar schwachen, aber sehr stark gestutzten Humbeerstöcke treiben jetzt ebenso kräftige, neue Ruten, als die von Anfang an richtig behandelten.
b3: Neue Triebe durch den Fruchtertrag der allen im Wachstum gemäßigt.


Ein Hinweis in eigener Sache:

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