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1899 Böttner: Gartenbuch für Anfänger Gemüsebau

Salatgemüse – Böttners Gemüsebauanleitung

Die nachfolgenden Texte stammen aus: „Gartenbuch für Anfänger“ (1899) sowie „Praktische Gemüsegärtnerei“ (1907) und wurden im Ursprung vom Gartenmeister Johannes Böttner verfasst. Im Folgenden wurden die Texte zusammengeführt und für die bessere Leserlichkeit gelegentlich leicht angepasst. Allgemeiner Hinweis: Die in den Büchern übliche angenommene Breite für die Gemüsebeete ist 1,20 Meter. Dies ist hinsichtlich der Pflanzabstände zu beachten, denn bei allen hier beschriebenen Gemüsekulturen ist nur der Pflanzabstand zwischen den Pflanzen und kein Reihenabstand angegeben. Wenn also wie z.B. beim Weißkohl geschrieben steht: drei Reihen auf ein Beet, 55 cm Abstand, meint dies: 1,20 m / 3 Reihen =  40 cm, d.h. die Pflanzen erhalten einen Abstand von 55 cm x 40 cm.

Salatgemüse

Sämtliche Salatgemüse wollen einen guten, kräftigen und etwas feuchten Boden haben, lieben viel Düngung, auch Abortdünger, feuchten und verrotteten Stalldünger oder Kompost. In gut gedüngtem, frischem Boden, wird jeder Salat vollkommen und zart. Geringer Boden kann zarte, saftige Salatblätter nicht hervorbringen, dort werden die Blätter, weil sie zu langsam wachsen, hart, zähe. Das Streben des Salatzüchters muss also dahin gehen, den Boden derart zu verbessern, dass der Salat sehr schnell wachsen kann für geringen, mageren Boden gibt es da nichts dienlicheres als reichliche Anwendung von Dünger, ganz besonders flüssigem Dünger.

Allzustark gedüngter Boden kann bei trockener Luft und Prellsonne allerdings auch Brandflecke oder bei anhaltend trübem Wetter Faulstellen an den Blättern hervorbringen, doch das ist immerhin selten genug und wo es eintritt, muss sofort mit weiterem Düngen Einhalt geschehen; meistens sind es unvergorene, scharfe Stoffe, die bei gerade empfindlichen Sorten des Kopfsalats in wenig durchlüftetem Boden solche Schäden verursachen. Im Allgemeinen ertragen die Salatarten sehr viel Dünger, verhältnismäßig auch frischen Dünger, wenn es nicht an Bodenfeuchtigkeit fehlt. Sehr gut gedeihen Salate in eingeschlossenen geschützten Lagen.

Kopfsalat

Die Grafik zeigt einen Eiskopf-Salat (lat. actuca sativa var. capitata nidus tenerimma)
Voller Eiskopf-Salat, der langsame Jugendentwicklung hatte.
Aus: J. Böttner (1907): Praktische Gemüsegärtnerei

Es lässt sich keine andere Gemüsepflanze zu so verschiedenen Jahreszeiten säen wie der Salat. Insofern Bedarf für Salat vorhanden ist, hört das Aussäen von Salat überhaupt das ganze Jahr nicht auf. Bei uns in Süddeutschland ist der Salatverbrauch noch ein reichlicherer als in Norddeutschland. In Norddeutschland begnügt man sich leider damit, dass man frischen Salat einige Zeit hindurch (von Ende Mai bis Mitte Juni) hat, und auch in diesen drei Wochen wird nur dann viel Salat verbraucht, wenn gerade heißes, trockenes Wetter herrscht. Für gewöhnlichen Bedarf genügen einige Hauptaussaaten:

  1. Früheste Kultur, Aussaat 15. bis 20. Januar in ein Mistbeet,

    welches lauwarm gepackt ist, zur Hälfte mit Schweinedung oder dergleichen. Die gut abgehärteten Pflanzen werden 15. bis 20. März oder wenn sie dann noch nicht kräftig genug sind, die Gegend zu rauh ist, später, immer aber so bald als möglich, ausgepflanzt; acht Reihen auf ein Beet, 15 cm Abstand, geschützte warme Lage, sehr guter Boden. Es wird bald gehackt, später gegossen. Ernte 20. bis 25. Mai. Beste Sorte für diese Kultur „Erstling“, wo braune Sorten nicht beliebt sind „Zadler“ oder „Steinkopf“. Diese Kultur ist hauptsächlich für den Marktverkauf lohnend.

  2. Gewöhnliche Frühkultur (für die Liebhaber). Aussaat 1. bis 5. März in das Mistbeet, Verpflanzt 5. bis 10. April Sechs Reihen auf das Beet, viel gegossen, Ernte Anfang Juni. Man wählt mehrere Sorten. „Steinkopf“, „brauner Trotzkopf“, „Rudolfs Liebling“ sind die drei verbreitetsten und besten Sorten.
  3. Eine dritte Aussaat kann noch im März gemacht werden (und zwar wesentlich einfacher und billiger als die vorigen) auf Saatbeete in das freie Land. Salat verträgt viel Kälte; an einer etwas geschützten Stelle gehen häufig schon im März die kleinen Pflänzchen auf und liefern 8 bis 14 Tage später als Mistbeetpflanzen Köpfe.
  4. Eine vierte Aussaat wird Anfang Mai ausgeführt, wiederum ins Freie. – Hiermit würde für gewöhnlichen Bedarf gesorgt sein.
  5. Juniaussaaten müssen wir schon wieder in die Mistbeete säen und schattig halten, und trotzdem schießen sie bei der nun folgenden warmen Witterung leicht und bilden lose Köpfe. Aber von Julisaat können wir bis gegen Weihnachten schöne Herbstköpfe ernten.
  6. Ende August bis Mitte September wird der Wintersalat gesät. Bei der Kultur des Wintersalates hat sich folgendes Verfahren am besten bewährt: Etwa am 20. August wird das Land, welches zum Saatbeet bestimmt wurde, tief umgegraben. Es wird in Reihen oder breitwürfig gesät. Etwa am 10. September macht man eine zweite Aussaat; das ist notwendig, weil man nie weiß, wie die Witterung ist. Ist das Wetter kühl und trübe, so werden die Pflanzen von der ersten Saat bis Mitte Oktober (das ist die richtige Pflanzzeit)  gerade gut genug; die Pflanzen der zweiten Saat bleiben dann zu schwach. Hingegen bei gutem Wetter kommt es vor, dass die Pflanzen der ersten Saat zu stark werden, und dass die Pflanzen der zweiten Saat gerade dann die richtige Größe haben.
    Für die Pflanzung wird ein Platz gewählt, der durch lichte Baumpflanzungen (Obstbäume) geschützt ist. Der Schatten der Bäume hält die schädliche Wintersonne ab und schützt vor schroffem Witterungswechsel. Die Bäume dürfen allerdings nicht so dicht stehen, dass sie in belaubten Zustand später die letzte Entwicklung des Salates und das Schließen hindern können. Im Frühjahre werden die Salatbeete zeitig gehackt. – Die Lücken, die im Winter entstanden sind, sich teilweise auch gerade erst in den ersten Frühjahrestagen bemerkbar machen, können gefüllt werden mit Pflanzen aus dem Mistbeete.

Versetzt wird jedes Mal, wenn die stärksten Pflanzen sechs Blätter haben, das ist etwa vier Wochen nach der Aussaat. Man macht sechs Reihen auf das Beet und gibt 25 Zentimeter Abstand, je nach der Größe der Sorte mehr oder weniger. So habe ich z.B. von kleinköpfigen Frühsorten schon acht Reihen gepflanzt, von großköpfigen Spätsorten aber nur vier. In den Reihen habe ich mich schon mit 15 Zentimeter Abstand begnügt, ausnahmsweise aber selbst 30 Zentimeter gegeben. Beim Angießen ist sehr zu beachten, dass die Pflanzen nicht verschlammt werden.

Eine besondere Art der Salatkultur besteht darin, dass man gleich im Frühjahre, im März, feine Salatbeete fertig einrichtet und den Salat an Ort und Stelle sät. Dieses Verfahren ist gut für Privatleute, die einen ausgezeichneten Boden haben und ohne große Mühen gern mehrere Wochen hindurch vom gleichen Beete ihren Salatbedarf holen wollen. Für Marktgärtnereien möchte ich das weniger empfehlen. Durch das Verpflanzen wird der Salat in der Entwicklung gestört. Das Verpflanzen ist nun in mancher Hinsicht praktisch; es gibt aber auch ein Kulturverfahren, bei dem das Verpflanzen umgangen werden kann. Man säet den Salatsamen unmittelbar auf die Gartenbeete, von denen der Salat geerntet werden soll. Das geht aber nur in den nahrreichsten, kräftigsten und feuchtesten Böden, denn dasselbe Beet bringt bei dieser Kultur eine viel größere Anzahl von Köpfen, als bei der gewöhnlichen Kultur des Verpflanzens, und den höheren Anforderungen des Salates an den Boden muss entsprochen werden, sonst misslingt die Kultur. Der größere und länger anhaltende Ertrag wird dadurch erreicht, dass Samen von frühen, mittelfrühen und späten Sorten gemischt und gleichzeitig ausgesät wird. Der frühe macht zuerst Köpfe, wird dann weggestochen und macht dem mittelfrühen Platz, der seinerseits weggestochen wird, wenn der späte Salat das ganze Beet in Anspruch nimmt. Mit 6 Gramm Salatsamen, 2 Gramm von jeder der drei Sorten, können 10 Meter Beetlänge besäet werden, aber gut gleichmäßig verteilt. Aussaat 1. bis 5. März oder sobald der Boden frostfrei ist.

Im heißen Sommer schießt Salat leicht ohne Köpfe zu bilden. An sich ist das Durchschießen der Blütenstengel ja eine ganz naturgemäße Erscheinung. Wenn der Salat einen bestimmten Abschnitt seiner Entwicklung durchgemacht hat, zeigt er das Bestreben, seine Art fortzupflanzen und Samen zu bringen. Da der Salat ja eine einjährige Pflanze ist, so treibt und blüht er immer im ersten Jahre. Die Ausbildung festgeschlossener, runder Köpfe ist eine durch die Kultur gewonnene Abnormalität, bei dem Salat den Charakter als einjährige Pflanze nicht angenommen hat. – An sich also ist es ein Unding, dem Salat das Schießen abgewöhnen zu wollen. Unerwünscht ist nur das schnelle Schießen. oder gar ein Hochschießen, ehe sich überhaupt der Kopf bildete.
Oftmals verursacht die Witterung, heißes, trockenes Wetter das schnelle Schießen des Salates. Auch die Bodenbeschaffenheit hat großen Einfluss: Ein brandiger Boden mit hohem Stickstoffgehalt kann die Salatpflanze zur früheren Samenbildung drängen und die Entwicklung derart beeinflussen, dass die Neigung zum vorherigen Zusammenschließen der Kopfblätter verloren geht. – Viel liegt auch an der Sorte. Frühe Salatsorten, z.B. „Steinkopf“, „Erstling“, also Sorten, die auf schnelle Entwicklung gezüchtet sind und bei denen alles auf baldigen Abschluß hindrängt, die auch in ihrer Natur der kühlen Jahreszeit angepasst sind, schießen im Hochsommer regelmäßig und machen bei Hitze niemals Köpfe. Andere Sorten, z.B. „Trotzkopf“ und „Rudolfs Liebling“, bleiben auch bei großer Hitze verhältnismäßig lange stehen. Ein Hauptwert ist darauf zu legen, dass Sorte und Samen gut sind. Salat, der auffallend früh schießt, stammt häufig aus schlecht gezüchtetem Samen, das heißt von Samenträgern, die selbst schon diese üblen Eigenschaften besessen haben.

Die besten Salatsorten sind:

  • Für Frühkulturen: „Maikönig“ (gelbgrün), „Berliner Königskopf“ (gelb) und Erstling (braun); alle drei sind größer und früher als der so beliebte „Steinkopf“
  • Für mittelfrühe Sorten: „Rudolfs Liebling“, liefert feste Köpfe von angenehmer, zarter gelber Farbe, ausgezeichnet haltbar, fast noch besser ist „Brauner Trotzkopf“.
  • Für späte Sorten: „Asiatischer“, „Montré“ und „Laibacher Eissalat“. Die späten Sorten sind für guten, schweren Boden; in leichtem Boden sind nur frühe und mittelfrühe Sorten zu gebrauchen.
  • Als Wintersalat sind: „Dippe’s festköpfiger“ und „Eiskopf“ zu empfehlen. – Wo Lokalsorten eingeführt sind, kommen diese ganz besonders mit in Betracht.

Der Pflücksalat, der ähnlich wie Kopssalat behandelt wird, aber nicht feste Köpfe schließt, sondern krause Blätter treibt, die abgerupft werden, wird wenig gebaut, weil er doch nie so zart ist, wie Kopfsalat. Hingegen kann zum frühesten Gebrauch etwas Stechsalat (eichenblätteriger) gesät werden. Er wird verbraucht, ehe es Köpfe gibt, die Herzen sind zart und gut.

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Pflücksalat

Der Pflücksalat ist eine Abart des Kopfsalates. Der Kopf schließt sich nicht, sondern treibt eine Menge kraußer Blätter, welche weich und zart sind und nach Bedarf abgepflückt werden.

Die Urteile über die Zartheit des Pflücksalates im Vergleich zum Kopfsalat sind widersprechend. Das mag auf örtliche Verschiedenheiten zurückzuführen sein. In dem vorwiegend leichten Boden und der trockenen Luft in der Norddeutschen Ebene wird der Pflücksalat schneller hart als der Kopfsalat. In feuchter Gebirgsluft muss das aber anders sein, denn bei Bergwanderungen wird man in den kleinen, oft schmalen und abschüssigen Gärtchen der Gebirgsdörfer fast nur Pflücksalat angebaut finden.

Es werden in der Regel fünf Reihen auf ein Beet gesät. Zuerst sticht man die dichten Pflanzen aus, bis die bleibenden einen Abstand von 25 Zentimeter haben. Von diesen Standpflanzen pflückt man später die einzelnen Blätter.

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Stechsalat

Das Bild beinhaltet eine Zeichnung von einem Stechsalat, hier Sorte: "Prinzeßsalat" und stammt aus einem alten Gartenbuch.
Prinzeßsalat – eine Stechsalatsorte.

Stechsalat ist ein ganz früher Salat für die Zeit, in der es noch keine Köpfe gibt. In der Schweinfurter und Bamberger Gegend wird Salat morgenweis dünn ausgesät und wenn die Salatpflänzchen 5 bis 6 Blätter haben, werden sie bereits ausgezogen oder ausgestochen und zu dem so beliebten zarten Salat verbraucht. Brauchbar bleibt dieser Stechsalat nur, so lange er jung und zart ist. Das Land wird für andere Kultur bald geräumt.

Man kann jede frühe Kopfsalatsorte als Stechsalat benutzen. – In den Verzeichnissen werden auch besondere Stechsalatsorten geführt. Den Vorzug hat der „Prinzeßsalat“. Er braucht nicht als ganz junge Pflanze verbraucht zu werden, bildet vielmehr, wenn er etwas länger stehen bleibt, krause Blätter und gewissermaßen ein zartes Herz, aber keine Köpfe. – In Norddeutschland, wo weniger Salat verbraucht wird, habe ich den Stechsalat noch nicht angebaut gefunden. Man findet hier Ernte und Zubereitung zu umständlich.

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Römischer Salat

Das Bild beinhaltet eine Zeichnung von einem Römischen Salat (lat. Lactuca sativa Cos-Gruppe, Lactuca sativa var. longifolia).
Römischer Salat. Aus: J. Böttner. Praktische Gemüsegärtnerei, 1907.

Aussaat 1. bis 5. Mai und später auf Gartenbeete im Freien. Es genügt für 5 Pfg. Samen; verpflanzen 5. bis 10. Juni auf das Beet, fünf Reihen, 30 cm Abstand. Boden muss kräftig, nicht zu leicht, vor allem feucht sein. Ein Zusammenbinden der Blätter ist bei den selbstschließenden Sorten nicht erforderlich. Benutzung wie Kopfsalat. Er ist vorzuziehen in den Sommermonaten, in denen Kopfsalat leicht schießt. Beste Sorte: „Gelber, selbstschließender Sachsenhäuser“. In Süddeutschland, Elsaß, ist dieser römische Salat (Lattich) sehr beliebt. Man bevorzugt dort überhaupt Sorten mit dickfleischigen Rippen, während man in Norddeutschland die Rippen wegwirft und zarte, weiche Blätter verlangt.

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Endivie

Das Bild zeigt eine Zeichnung von zusammen gebundenen Endivien (lat. Cichorium endivia).
Endivien zusammengebunden, damit das Herz bleicht und zart gelb wird.

Die Enddivie ersetzt den gewöhnlichen Kopfsalat in der Zeit von September bis März. Sie schmeckt feiner und pikanter als der Kopfsalat und hat fast noch mehr als dieser die günstigste Wirkung auf die Gesundheit.

Aussaat 25. bis 30. Juni, auch noch Anfang Juli. Der Anbau von Endivien ist etwas umständlicher als die des Kopfsalates. Die Aussaat geschieht nicht vor Ende Juni, nicht nach Mitte Juli. Von früheren Aussaaten schießen die Pflanzen in Samen. Wenn später gesät wird, entwickeln sie sich nicht mehr ausreichend bis zum Eintritt des Winters und geben keine brauchbaren Köpfe. 5 Gramm Samen sind reichlich. Man säet auf ein Saatbeet. Wenn die Pflanzen bis Mitte August fünf bis sechs Blätter haben, werden sie ausgepflanzt. Man setzt vier Reihen auf das Beet und gibt reichlich 30 cm Abstand in den Reihen.  Boden: guter, altgedüngter, der schon eine Vorfrucht im selben Jahre getragen hat, aber nicht Salat, am besten Erbsen. Endivien auf frisch gedüngtem Boden faulen. Wenn die Blätter den Boden bedecken, werden sie bei trockenem Wetter mit den Spitzen lose zusammengebunden, damit das Herz bleicht und zart gelb wird.

Ein Bild einer Endivienpflanze, die nicht zusammengebunden wurde.
Endivien, ungebunden.

Ernte September, Oktober; Verbrauch wie Salat, Geschmack aber viel pikanter und Genuss der Gesundheit noch mehr zuträglich. Für den Winterverbrauch sind Endivien bis Februar und März aufzuheben, für diesen späteren Gebrauch bleiben sie im Freien ungebleicht und werden erst im Überwinterungsraum gebleicht.

Für den Gebrauch in der Küche müssen endivien gebleicht werden. Sie sollen für diesen Zweck völlig ausgewachsen sein. Man bleicht nicht alles auf einmal, sondern immer die bestentwickelten Pflanzen zuerst. Für den frühen Gebrauch bleicht man die Pflanzen im Freien. Das Wetter muss zu diesem Zweck trocken sein, sonst faulen die Blätter im Innern. Man fasst die Blätter von unten an, schlägt sie zusammen und bindet an der Spitze Bast oder Stroh darum; das Innere muss lose bleiben, nicht zusammengepresst werden. Nach Verlauf von acht Tagen wird nachgesehen, ob das Herz schon gebleicht ist und ob das Band noch in Ordnung ist. Wenn es absprang oder von den nachwachsenden Blättern zur Seite gedrückt wurde, ist es zu erneuern. Spätestens nach 2 bis 3 Wochen sind die Herzblätter gebleicht und in diesem gebleichten Zustande, zart und weißlichgelb, für Salatbereitung geeignet.

Das Bild beinhaltet eine Zeichnung. Auf dieser ist zu sehen, wie eine Frau Tontöpfe über die Endivien stülpt damit kein Sonnenlicht herankommt. Dies ist eine Methode, um die Endivien zu bleichen und somit schmackhafter zu machen.
Bleichen der Endivien mit Hilfe von Tontöpfen.

Man kann bei eintretendem Frost die gebleichten Stauden ausheben, im Keller mit den Wurzeln in Sand einschlagen und so einige Wochen halten. Will man sie länger aufbewahren, bis Januar, so darf man sie im Freien nicht bleichen, sondern muss sie bis Oktober frei wachsen lassen; dann hebt man sie aus und bringt sie in den Keller, wo sie bei dem Mangel an Licht ohne unser Zutun von selbst eine zarte Beschaffenheit und blasse Farbe annehmen. Im Keller bindet man sie nicht zusammen, sondern legt sie nur so mit den Wurzeln in feuchten Sand, dass die oberen Teile der Blätter der einzelnen Stauden sich zusammenschließen, nicht flachliegen. Zwischen den einzelnen Stauden muss Zwischenraum bleiben denn selbst bei der besten Lüftung bilden sich im Keller schlechte, faulende Blätter, welche zu beseitigen sind, wenn die Endivien gesund bleiben sollen. Ohne Lüftung (trockene Luft!) und Beaufsichtigung fault alles weg.

Zubereitung wie Kopfsalat mit Essig, Öl und auf andere Weise. Man unterscheidet gekrauste Endivien und breitblättrige (Eskariol) Die besten Sorten sind: „Feinstgekrauste von Meaux“ und „Königin des Winters“. Von den widerstandsfähigeren Eskariol-Endivien ist die große Eskariol die beste Endiviensorte.

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Löwenzahnsalat

Die Grafik zeigt eine Zeichnung der Löwenzahnpflanze (lat. Taraxacum officinale) die zu Salat verwendet werden kann.
Löwenzahn zu Salat. Aus: J. Böttner (1907): Praktische Gemüsegärtnerei

Synonyme: Kuhblume, Kettenblume, Milchbuschsalat, Ringelblume

Löwenzahn ist ein bekanntes Unkraut, wird in einigen Gegenden als wildwachsende Pflanze auf Wiesen gesammelt und auf gleiche Weise wie Endivien und anderer Salat zubereitet. Der Löwenzahnsalat ist von heilsamer Wirkung, besonders für Leberkranke, und verdient wegen seiner einfachen Kultur und seines angenehmen bitteren Geschmackes in jedem Garten angebaut zu werden. Man baut nicht die gewöhnlich wilde Sorte, sondern den durch die Kultur verbesserten vollherzigen Löwenzahn. Aussaat 15. bis 20. April  fünf Gramm Samen, Pflanzzeit 10.—15. Juni. Es kann auch noch später gesät und gepflanzt werden. (Im Buch „Praktische Gemüsegärtnerei, 1907“ spricht Bötter davon, den Löwenzahn Ende Mai auszusäen und im Juli zu pflanzen), Vier Reihen auf das Beet, 30 cm Abstand. Die Pflanze gedeiht überall, je feuchter und nahrhafter der Boden, desto besser.

Im Frühjahre, in den Monaten Februar und März, wenn der neue Trieb sich regt, werden die Blätter durch Überstülpen eines Topfes, Auflegen eines Ziegelsteines oder einer Rasenscholle gebleicht. Wurde der Löwenzahn Beetweise gepflanzt, so geht das Bleichen noch leichter, indem man im Frühjahre, sobald das Wetter die Bodenbearbeitung erlaubt, aus den Wegen oder von anderer Stelle Erde ausgräbt und 6 bis 8 cm hoch auf die Beete breitet; leichten, durchlässigen Boden etwas höher, schweren Boden kaum so hoch. Die Blätter versuchen nun durch diese Erdschicht hindurchzutreiben und bilden hierbei jene zarten, dicken Rippen und feinen Blättchen, die für die Salatbereitung so sehr geschätzt sind. Man kann die Stöcke auch mit den Wurzeln ausheben und im Keller bleichen. Der Salat ist dann brauchbar, sobald er gelblichweiß und zart ist. Man kann ihn benutzen, bis im Frühjahr die Blütenknospen im Herzen sich zeigen.

Beste Sorte: „Vollherziger verbesserter Milchbuschsalat“. Dieser Salat mit Essig und Öl, wie Endivien- und Kopfsalat bereitet, ist nicht nur äußerst wohlschmeckend, sondern auch sehr gesundheits-zuträglich.

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Zichoriensalat

Das Bild zeigt eine Zeichnung einer Zichorienblüte (lat. Cichorium intybus); die Pflanze wird als Chicoree-Salat gegessen.
Zichorienblüte. Aus: J. Böttner (1907): Praktische Gemüsegärtnerei.

Synonyme: Chicorée, Zuckerhut

In der Magdeburger Gegend werden feldweise Zichorien angebaut, aus deren fleischigen Wurzeln Kaffeesurrogate bereitet werden. Als Gemüse werden die Zichorienwurzeln nicht verwendet, wohl aber die Blätter. Die gewöhnlichen derben, harten Blätter, die wir im Sommer an den bekannten Zichorienpflanzen finden, erweisen sich schon beim ersten Versuch als unverwertbar. Diese selbe Pflanze ist aber imstande, im Winter an dunklem Ort aus ih ren Wurzeln heraus die zartesten Blätter zu treiben, welche z.B. in Frankreich oder Belgien als Salatgemüse das höchste Ansehen genießen. 

Aussaat 15. bis 20. April in Reihen. Drei Gramm Samen für ein fünfreihiges Beet von 6 Meter Länge. Die dichten Pflanzen werden ausgezogen, so dass auf 10 cm Abstand nur eine Pflanze bleibt. Es wird nicht verpflanzt. Der Boden soll gut und tiefgründig sein. Die Wurzeln werden vom 15. bis 20. Oktober ausgegraben und im warmen Keller derart eingeschlagen, dass sich neue Sprossen entwickeln können. Anm. d. Redaktion: In seinem Buch „Praktische Gemüsegärtnerei, 1907“ empfiehlt Böttner vier Reihen, in den Reihen alle 6 bis 8 cm ein Korn und später Ausdünnung auf durchschnittlich 18 – 22 cm.

Die Rüben werden nach der Ernte im Keller in Sand eingeschlagen, so dass nur zwei oder drei junge Herzblätter daran bleiben. – Je dicker und voller die Wurzeln sind, um so lohnender ist das Einbringen in den Keller. Aus den Wurzeln treiben nämlich neue Blätter aus, welche gelb und zart sind und zur Bereitung von Salat abgeschnitten werden.

Ist wenig Raum im Keller, so kann man die Wurzeln mit den Kopfenden nach außen zu einem Haufen aufsetzen oder schichtet sie schräg übereinander in Sand. Auch kann ein Faß hergerichtet werden, dessen Wände durchbohrt werden und die Wurzeln durch die Öffnungen gesteckt werden, so dass nur der Kopf heraussieht. Das Innere des Fasses wird hierauf mit Sand oder Erde gefüllt. Es ist nur nötig, dem Keller von Zeit zu Zeit frische Luft zuzuführen und den Sand feucht zu halten.

Die gebleichten Zichorienblätter werden ebenso zubereitet wie andere Salate. Die beste Sorte ist: „Brüsseler“ oder „Witloof“. Sie treibt große, breite Blätter mit breiten zarten Stielen.

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Rapünzchen (Feldsalat)

Das Bild enthält eine Zeichnung von einer Rapünzchen-Pflanze (lat. Valerianella locusta) sowie einem Blatt in eigenem Anbau.
Rapünzchen (Feldsalat) anbauen.

Die Rapünzchen wachsen in jedem Boden und machen keine Ansprüche an die Pflege. Am zartesten werden sie natürlich in recht nahrhaftem, fettem Boden.

Aussaat 1. bis 10. September, auch früher und später. Zwanzig Gramm Samen für 10 Pfennige, breitwürfig und sehr weitläufig auf ein beliebiges abgeerntetes Beet, welches bis Mai nächsten Jahres nicht gebraucht wird. Irgendwelche besondere Behandlung ist nicht erforderlich. Der Samen geht bald auf und dann können die Pflanzen nach Belieben mit dem Messer ausgestochen werden.  Die Pflanzen wachsen unterm Schnee. Ernte schon im Herbst und dann weiter März und April, überhaupt immer, wenn das Wetter offen ist. Wer über Winter ernten will, muss die Beete mit Laub, Stroh oder Ähnlichem zudecken. Diese Decke kann man zu jeder Zeit abnehmen und die Pflanzen darunter ausstechen. – Im Frühjahre werden die Rapünzchen gebraucht, bis sie in Blüte schießen. Eine gute Sorte: „Breitblättriges holländisches“.

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Gartenkresse

Die Kresse ist ein Frühjahrsgemüse. Sobald es wärmer wird (schon im Mai), schießt sie in Blüte; man muss noch im März säen, spätere Aussaaten missraten. Aussaat 15. bis 20. März in Reihen, als Einfassung, oder acht Rillen auf ein Beet, in guten Gartenboden, jeder Boden eignet sich zur Aussaat. Für den laufenden Meter zwei Gramm Samen, der sehr billig ist (100 Gramm zehn Pfennige). Nach vier bis fünf Tagen geht der Samen auf und die Kresse kann Ende April zum Gebrauch geschnitten werden.

Im Winter ist die Kresse am Küchenfenster oder im Zimmer auszusäen. Da der Samen sehr schnell keimt und selbst auf feuchtem Löschpapier aufgeht und grün wird, benützt man die Kresse zu allerlei Spielereien. Um sie jedoch im Winter so weit zu entwickeln, dass sie zu Salat brauchbar wird, muss sie in flache Schalen oder Kästchen gesät werden, welche mit guter, lockerer Erde gefüllt worden sind und an recht hellem Platz Aufstellung finden.

Die grüne Kresse dient zum Garnieren von Kartoffelsalatschüsseln und dergleichen. Man kann sie auch im Frühbeet ziehen, wo die Entwicklung noch schneller ist. — Beste Kressesorte: „Krausblättrige gefüllte“. Durch Erdflöhe, welche die Kresse über alles lieben und sich massenhaft nach den Kressenbeeten ziehen, wird der Anbau dieses Gemüses sehr erschwert und deshalb ist nur früheste Aussaat und Frühbeetkultur lohnend, dann kommt die Kresse zu einer Zeit, in der das kleine Insekt noch nicht sein Unwesen treibt.

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Brunnenkresse

Die Brunnenkresse wächst in flachen Quellbächen mit reinem, klarem Wasser, welches im Winter nicht zufriert. Ihre Kultur wird lohnend, wenn man das Wasser geeigneter kalter Quellen hierfür ausnutzen und Gräben anlegen kann. Das schönste Beispiel vorzüglicher Kultur bieten die Erfurter Dreibrunnen-Gärtnereien. Drei Quellen sind hier ausgenutzt worden, um viele künstlich angelegte Gräben mit Wasser zu speisen. Zwischen je zwei Gräben liegt ein Erdrücken, welcher mit Blumenkohl und anderem besseren Gemüse gepflanzt wird. Die Tiefe des Grabens wird durch die Lage der Quellen bestimmt; das Wasser muss langsam, kaum merklich hindurchfließen. Die Wände sind wallartig schräg; 50 cm oberhalb der Sohle führt zu beiden Seiten des Grabens ein Fußsteig, welcher den eigentlichen 2 Meter breiten Wassergraben einschließt. Durch Schleusen kann dann das Wasser beliebig höher und niedriger gestellt werden. Im August eines jeden Jahres wird der Graben abgestellt und gereinigt.

Das Bild zeigt eine Zeichnung von einem Brunnenkressegraben. In diesem Graben wurde früher Brunnenkresse (lat. Nasturtium officinale) angebaut. Es sind die verschiedenen Ebenen (1. Wasser, 2. Kresse, 3. Fußsteig, 4. Erdwall) beschrieben.
Durchschnitt eines Brunnenkressegrabens: 1. Wasser, 2. Kresse, 3. Fußssteig, 4. Erdwall. Aus: J. Böttner (1909): Praktische Gemüsegärtnerei

Der Boden wird mit Kuhdünger belegt zur Düngung, dann pflanzt man bewurzelte Kressesetzlinge, die man aus älteren Anlagen reichlich erhält, hinein und drückt sie fest. Nun wird Wasser eingelassen, zuerst ganz wenig, bis die Pflanzen angewachsen sind; dann lässt man mehr Wasser ein, so dass sie im Wasser immer weiter wachsen bis zu 50 cm Höhe. Die Kresse soll immer unter Wasser stehen. Man schlägt sie mit einem durchlöcherten Patschbrett nieder, wenn sie darüber hinauswächst. Um die Brunnenkresse zu ernten, legt man ein starkes Brett über den Graben, kniet darauf und schneidet die Kresse, welche hierauf in Bündchen gebunden wird und so auf den Markt kommt.

Der Ertrag, den die Brunnenkressekultur in Erfurt bringt, ist erheblich. Wer geeignete Quellen besitzt, sollte nicht versäumen, die Erfurter Dreibrunnen-Gärtnereien zu besuchen, um nach deren Muster Brunnenkressekulturen einzurichten.

Auch ohne Quellwasser lässt sich für den Hausgebrauch im Frühjahr Brunnenkresse ziehen. Die Aussaat erfolgt Aussaat März und April in das Mistbeet, welches geschlossen, schattig und sehr nass gehalten wird, auf das Fenster 1 Gramm Samen. Die Fenster werden also nicht gelüftet, hingegen werden Bretter zum Schattengeben aufgelegt und wird viel gegossen. Schnitt beginnt nach fünf Wochen und kann mehrmals wiederholt werden derart, dass man sechs bis acht Wochen hindurch Brunnenkresse im eigenen Mistbeet hat. Diese Kultur ist für Liebhaber des gesunden Salatgemüses sehr lohnend. — Die hier beschriebene Mistbeetkultur lässt sich überall einrichten. Nur bei verkehrter Behandlung, bei zu trockenem, sonnigem Stand wird die junge Brunnenkresse im Mistbeete hartblättrig. Es muss ein eigenes, abgeteiltes Mistbeet nur für diese Kultur hergestellt werden, denn da die Luft darin nicht zu warm, aber beständig mit Feuchtigkeit geschwängert sein muss, können andere Gewächse in solchem Beete nicht gedeihen.

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Winterkresse

Die amerikanische Winterkresse (Upland Kress) ist eine aus Amerika neu eingeführte Kressenart. – Der Samen dieser Kresse wird im August ins Freie an eine schattige Stelle gesät. Man macht sechs Reihen auf ein Beet und verdünnt die aufgehenden Pflänzchen auf mindestens 10 Zentimeter Abstand. Die Pflanzen müssen tüchtig Frost und Schnee erhalten, damit die Blätter weich und schmackhaft werden. Wenn es nicht arg friert, bleiben die Blätter hart.

Gebraucht wird die Kresse als Ersatz der Brunnenkresse vom Januar bis April. Die Zubereitung ist die gleiche wie beim Salat. – Da wir in der Brunnenkresse ein viel zarteres, wohlschmeckenderes Wintergemüse besitzen, hat sich diese neue amerikanische Einführung bis jetzt keiner beliebtheit zu erfreuen.

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Schädlinge im Salatanbau

Das Bild beinhaltet eine Zeichnung, auf der wichtiger Salatschädlinge (Drahtwurm und Saatschnellkäfer) zu sehen sind.
Drahtwurm und Saatschnellkäfer

Der Salat hat eine besondere Anziehungskraft für allerlei Ungeziefer, so ist er eine Lieblingsspeise der Engerlinge, die wir unter den Erdbeerschädlingen noch besonders kennen lernen werden, weiter wird er vom „Drahtwurm“ heimgesucht. Das ist die harte, steife, gelbe Larve des Saatschnellkäfers. Der Käfer ist als „Hüpfer“ bekannt; wenn man ihn auf den Rücken legt, schnellt er sich mit einem Ruck empor. An sich ist er ziemlich harmlos, aber seine Larve, der Drahtwurm, ist sehr gefräßig. Und gerade in den Salatbeeten ist er am schlimmsten. Der Salat bildet geradezu einen Köder für diesen Drahtwurm. Deshalb streut man überallhin einige Körnchen Salatsamen, oder man setzt einige Pflanzen aus, dort, wo man ihn fangen will. Auf den Salatbeeten selbst pflanzt man, wenn der Wurm vorhanden ist, den Salat etwas dichter als sonst.

Alle zwei oder drei Tage werden die Beete abgesucht. Sobald eine Salat – Pflanze etwas welkt oder ein fahles Aussehen annimmt, hebt man sie mit einem Hölzchen vorsichtig heraus und findet dann den Drahtwurm noch an seiner Herzwurzel. So kann man viele Hundert Drahtwürmer fangen, die mit der Zeit taufende von Pflanzen an ihren Wurzeln zerstört haben würden, wenn man sie hätte gewähren lassen, denn sie gehen von einer Pflanze zur anderen.

Noch für einen anderen Fresser ist Salat ein bevorzugter Leckerbissen: für die kleinen, nackten Schnecken. Nachts sitzen sie an den Salatpflanzen und fressen. Ich habe es schon erlebt, dass neu angepflanzte Salatbeete nach Verlauf von drei Tagen vollständig zerstört waren und man wusste nicht, woran es lag, als aber der Salat von neuem gepflanzt worden war und man abends nach zehn Uhr mit der Laterne nachsah und die Schnecken entdeckte und absammelte, dann gelang es, den Salat zu erhalten.

Wer die Schnecken nicht anfassen kann, mag alte Handschuhe anziehen. — Schnecken werden beim Absuchen der Beete in einen Topf getan und später totgebrüht. Es muss übrigens an mehreren nacheinander folgenden Abenden mit der Laterne nachgesehen werden, namentlich nach feuchtem Wetter. Werden schwere, alte Brettstückchen auf den Beeten ausgelegt und feucht gehalten, so sammeln sich viel Schnecken auch unter diesen und können zu beliebiger Zeit beseitigt werden. Ein gutes Verfahren besteht auch darin, dass man Tonröhren schräg in die Erde eingräbt, das eine Ende offen lässt und dann altes Laub oder dergleichen hineintut. Solche Schlupfwinkel werden von den Schnecken mit Vorliebe aufgesucht und man braucht sie nur von Zeit zu Zeit einmal davon zu reinigen. — Sehr emsig sind die nützlichen Kröten in der Jagd auf Schnecken.

Das Bild zeigt eine alte Zeichnung aus einem alten Gartenbuch, die sich mit Salatschädlingen wie der Nacktschnecke befasst.
Nacktschnecke und Häuschenschnecke am Kopfsalat

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