Diese sehr interessante Anleitung aus dem Jahr 1892 beschreibt, wie man sich Schritt für Schritt Pfirsichbäumen aus Steinen bzw. Kernen selbst ziehen kann, wann hierfür die beste Zeit ist und was man noch beachten sollte.
Welche Tätigkeiten fallen im Monat Oktober im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Oktober aufgelistet.
Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.
Der Blumengarten
Das welke Laub und die dürren Zweige der abgeschnittenen Sommerblumen und perennierenden Pflanzen werden zur künftigen Bedeckung der Rosen u dgl. aufgehäuft.
Die Stellen der perennierenden Blumen sind vor dem Umgraben mit Etiquetten zu bezeichnen, damit der Spaten keine Verwüstung unter ihnen anrichtet.
Die leeren Beete sind umzugraben, doch dürfen sie nicht geharkt werden, weil in den ungeebneten lockern Boden die Feuchtigkeit leichter eindringt.
Die Georginenstengel werden 6 Zoll über der Erde weggeschnitten, die Knollenbündel behutsam ausgegraben, gleich umgestürzt, damit das in den hohlen Stängeln enthaltene Wasser ablaufe, dann einen Tag über dem Luftzuge ausgesetzt und hierauf zur Aufbewahrung in den trockenen Keller gebracht.
Die Reste des Blumensamens sind abzunehmen.
Topfnelken, Hortensien, Oleander, Azaleen, Rhododendron, Granaten sind in die Häuser zu bringen.
Die Töpfe mit Reseda können ins Doppelfenster gesetzt werden.
Blumenzwiebeln sind in Töpfe zu legen; die in die Erde eingegrabenen Zwiebelgewächse sind durch eine Laubdecke gegen mögliche Nachtfröste zu schützen.
Im Freien werden gesäet: Rittersporn, Platterbsen, Gartenrosen, Scabiosen, Strohblumen usw.
Die Treibhäuser sind tüchtig zu lüften; bei kalten Nächten und rauhen Lagen ist das Warmhaus öfter schon zu heizen.
Die Gewächse werden mäßig und vorsichtig begossen.
Wenn man Zwiebelblumen im Wasser in durchsichtigen Gläsern zur Blüte bringen will, so kann man jetzt schon damit beginnen.
Gemüsegarten
Wenn es nicht möglich war, im September mit dem Säen zu Ende zu kommen, so kann man noch zu Anfang October Petersilie, Winterzwiebeln, Winter-Endivien, Pastinaken, Mohrrüben säen.
Wintersalat ist in der Art auf schattige Beete zu pflanzen, dass die einzelnen Pflanzen auf 8 Zoll von einander entfernt stehen.
Die früh gesäten Küchengewächse können aus der Erde genommen und in Keller gebracht werden; rothe Rüben, Rettige, Kartoffeln dürfen auch in Gruben aufbewahrt werden; manche Wurzelgewächse aber, als: Mohrrüben, Petersilienwurzeln, Pastinak, Sellerie können, sehr strenge Winter ausgenommen, im Freien gelassen werden; sicherer ist es aber, auch diese zu Ende October aus der Erde zu nehmen und in Sand in die Keller zu geben.
Die Artischockenpflanzen sind einige Zoll über der Erde abzuschneiden und mit trockenen Blättern zu bedecken.
Die Spargelsamen sind abzunehmen, sobald die Beeren korallenroth sind.
Wenn die Spargelstauden gelb geworden sind, so verschneidet man sie so weit, dass ungefähr noch eine Handbreite derselben stehen bleibt; sonach werden die Beete vom Unkraut befreit und mit einer hohen Lage guten, kurzen Düngers belegt.
Will man Spargel aus Samen ziehen, so ist jetzt die Zeit dazu.
Das erste Erforderniss der Keller und Gruben zum Überwintern der Gemüse und Wurzeln ist Trockenheit, weil sonst die Fäulniß unausbleiblich eintritt. Die Gemüse sind auch an trockenen Tagen herauszunehmen, dass sie nicht feucht in die Keller kommen.
Obstgarten
Obstsamen ist zu sammeln und zu säen.
Die im Frühjahre zu besäenden Beete werden umgegraben.
Die Beete mit aufgegangenen, einjährigen Kernwildlingen sind mit einer schützenden Laubdecke zu versehen.
Nicht zu junge Kernstämme lassen sich jetzt versetzen, schwache erst im Frühjahre.
Stachel- und Johannisbeersträuche, so wie junge Bäume, können versetzt werden, sobald sie das Laub verloren haben.
Wurzelausläufer von Kirschen, Pflaumen, Quitten usw. sind auszugraben und in die Baumschule zu verpflanzen.
Empfehlenswert ist es, die Stämme und größeren Äste der Bäume, nachdem das Laub abgefallen ist, mit Kalkwasser zu bestreichen.
Alte, vertrocknete Bäume sind auszuroden. Die Wurzeln sind so weit als möglich auszugraben, und ist zu beachten, dass nie ein Baum derselben Gattung an die Stelle des ausgerodeten kommt, denn die Erfahrung lehrt, dass in diesem Falle der neugesetzte Baum nicht gedeiht.
Am besten ist es, wenn nach Kern- Steinobst, nach Stein- Kernobst gepflanzt wird.
Das Loch, wo ein Baum ausgerodet wurde, muss entweder durch ein Jahr offen bleiben, oder mit neuer kräftiger Erde gefüllt werden, wenn man den Platz sogleich wieder besetzen will.
Die Obstbäume werden von den dürren Ästen befreit.
Spalierbäume werden niedergelegt und eingegraben oder mit Stroh verwahrt. Das Spätobst wird eingeerntet.
Weingarten
Die Weinlese beginnt gewöhnlich in der ersten Hälfe des Monats.
Von der Mitte des Monats an beginnt das Beschneiden der Weinstöcke.
Der Herbstschnitt ist dem Frühlingsschnitte vorzuziehen.
Beim Beschneiden und sobald das Laub abgefallen ist, wird der Anfang mit dem Herbstsenken gemacht; dann wird der Weinstock in der Art gedüngt, dass die Wurzeln nicht unmittelbar vom Dünger berührt werden.
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