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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Juli

Gartenarbeiten im Juli. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Juli von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Juli nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Juli im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Juli aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.


Der Blumengarten

  • Die im freien Lande stehenden Blumen werden behackt und gejätet; bei trockener Witterung sind alle Blumen, besonders aber Levkojen und Nelken zu begießen.
  • Abgeblühte Rosenstöcke können beschnitten werden. Von den noch blühenden Pflanzen sind die welken Stängel, so wie die verkrüppelten und überflüssigen Knospen abzuschneiden.
  • Veilchen und Lychnis sind zu vertheilen.
  • Die Zwiebeln von später blühenden Gewächsen sind herauszunehmen.
  • Von den weißen Lilien, Kaiserkronen, Schneeglöckchen, Crocus, Narzissen können jedoch die Zwiebeln einige Jahre hindurch in der Erde gelassen werden; in diesem Falle ist ihnen aber jedes Jahr gut gesiebte Erde zu geben.
  • Mit dem Versetzen der Pflanzen wird fortgefahren.
  • Sämlinge von Winterlevkojen, Goldlack, Nelken, Akazien, Nachtviolen sind zu verpflanzen.
  • Von den Neölen sind Senker zu machen, überhaupt das Stecklingmachen fortzusetzen.
  • Die Topfrosen können noch oculiert werden.
  • Die Georginen sind auszuschneiden, wiederholt aufzubinden und sehr fleißig zu begießen.
  • Blumensamen sind einzusammeln.
  • Am Anfang des Monats sind die zur Winterblüte bestimmten Levkojen, später Phlor, Drumondi, Petunien, Pensees, Reseda, so wie alle zweijährigen Pflanzen, z.B. Dianthus, Digitalis, Campanula u. dgl. auszusäen.
  • Am Ende des Monats sind die Buchsbaum-Einfassungen und Taxushecken zu beschneiden.

Gemüsegarten

  • Das Behacken und Anhäufeln dauert fort.
  • Die Beete, auf welche zu Ende des Monats oder zu Anfang des künftigen Monats Spinat und Winterkohl kommen soll, werden umgegraben und gedüngt.
  • Kraut, Kohl-, Kohlrabi- und Sellerie-Beete sind mit durch Wasser verdünnte Jauche zu begießen.
  • Das Anbinden der in die Höhe gegangenen Gurken- und Kürbisranken hat zu geschehen.
  • Die Zwiebelarten werden, wenn die Pflanzen welken und umfallen, aus der Erde genommen und an luftigen Orten getrocknet.
  • Das Abnehmen der reifen Erdbeeren hat Morgens zu geschehen, zumal sie dann am besten sind.
  • Von den Kohlarten, Spinat, Anis, Zwiebeln, Rettigen, Petersilie, den Rübenarten ist der nun reife Samen einzusammeln.
  • In der Mitte des Monats können noch Winterrettige gesäet werden.
  • Braunkohl, Blumenkohl, Kohlrüben, Majoran, Sellerie können noch verpflanzt, müssen aber dann sehr feucht gehalten werden.
  • Nach starkem Regen sind die entstandenen Lücken in den Spargelbeeten zu bepflanzen.
  • Den Melonen im Mistbeet muss reichlich Luft und Wasser gegeben werden. Die Früchte sind auf Schieferplatten oder Glasscherben zu legen, damit sie nicht anfaulen.
  • Von den ersten Gurkenfrüchten werden die längsten, stärksten und glattesten zur Samenernte angezeichnet.
  • Der grüngeränderte Kohlweißling und der Schwalbenschwanz sind zu vertilgen.

Obstgarten

  • Für neue Baumschulen ist das Land zwei Ellen tief zu schachten.
  • Die zu Kirschsämlingen bestimmten Beete sind zu besäen; zum Säen eignet sich am besten die weiße Vogelkirsche.
  • Sobald sich die Rinde löst, okuliert man auf das schlafende Auge, am besten nach einem warmen, durchdringenden Regen.
  • Die auf’s treibende Auge okulirten Stämmchen sind durchzusehen, um den einschneidenden Verband zu lüften.
  • Die wilden Triebe unter dem Veredelungsreise sind insoweit wegzunehmen, als sie nicht zur Erstarkung des Bäumchens dienen; schwachen Bäumchen sind alle zu lassen.
  • Will man neue Sorten von Stachel- oder Johannisbeeren erzeugen, so sind die AUssaaten derselben jetzt vorzunehmen.
  • Alle Verbände der Frühjahresveredelungen können jetzt entfernt werden.
  • Die Johannis- und Stachelbeerhecken können beschnitten werden.
  • Die jungen Triebe der Spalierbäume sind aufzubinden.
  • Zum Einmachen bestimmte unreife wälsche Nüsse und Muskatbirnen werden abgenommen.
  • Die Aprikosen, die man lange erhalten will, sind abzunehmen, sobald sie am Stiele weich werden, und sind auf dem Lager nachreifen zu lassen.
  • Alle Sommerobstsorten, besonders Kirschen, sind am schmackhaftesten, wenn sie früh zeitlich abgenommen werden.
  • Alle Spalierbäume in südlicher Lage bleiben gesund, wenn der Stamm durch das Aufstellen eines Ziegels oder Brettes vor der Sonne geschützt ist, und wenn der Boden vor denselben mit Laub oder Streu bedeckt bleibt.

Weingarten

  • Sobald der Wein abgeblüht hat, ist das Behacken und Jäten fortzusetzen.
  • Nach Jakobi (d.h. nach dem 25. Juli) sind die Reben, die über die Pfähle hervorragen, etwas zu kürzen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Juni

Gartenarbeiten im August

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.