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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im November

Gartenarbeiten im November. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat November von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat November nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat November im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat November aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.


Der Blumengarten

  • Die zarteren blühenden Sträucher sind mit Nadelholzzweigen oder trockenem Farrenkraut zu umhüllen und an den Wurzeln hoch mit Laub zu bedecken.
  • Die hochstämmigen Rosen überwintern am besten, wenn sie umgelegt und mit der Krone in die Erde gegraben werden.
  • An den okulierten Rosensträmmchen umwickelt man die veredelte Stelle mit Werg und legt sie unter eine Laubdecke.
  • Topf-Aurikeln und seine Nelken sind jetzt vor Nässe zu schützen, die perennierenden zarten Blumen auf den Beeten mit Fichtennadeln und Spreu zu bedecken.
  • Die Beete der Zwiebelblumen sind mit Gärberlohe, Sägespänen und Laub zu bedecken, die Zwiebeln der Amaryllis, der Tuberosen an einem warmen Ort, die Knollen der Anemonen und Ranunkeln an einem kühlen Ort aufzubewahren.
  • Aurikeln und Primeln können gesäet werden.
  • Das Gewächshaus muss fleißig gelüftet werden.
  • Dem Glashause werden die Läden angelegt und ist dasselbe zu heizen.
  • Die Winterkästen sind einzurichten.
  • Die Lohbeete in Treibhäusern sind zu erneuern und diese stärker zu heizen.
  • Zu Ende des Monats wird mit dem Treiben von Hyacinthen, Tulpen, persischer Iris, Tazetten begonnen; dieselben werden bei mäßigem Begießen an die Fenster geheizter Zimmer gestellt.
  • Die Hyacinthen sind mit Gläsern zu bedecken und gegen Rauch und Staub zu schützen.
  • Die Amaryllis formossisima wird dadurch getrieben, dass man die Zwiebeln in die Nähe eines warmen Ofens hängt.

Gemüsegarten

  • Das Stürzen und Düngen des Gartens ist bis zum Eintritt der Fröste zu beenden.
  • Am Anfang des Monats wird die letzte Pflanzung von Wintersalat gemacht. Petersilie und Spinat sind bei zunehmender Kälte dicht mit trockenem Laub und Stroh zu bedecken.
  • Wenn man sehr früh Möhren, Pastinak, Karotten, Zuckerwurzeln haben will, kann man in diesem Monate noch eine Aussaat wagen; doch muss das Beet trocken gelegen sein.
  • Die zu künftigem Gebrauche bestimmte Frühbeeterde ist durchzusieben, zu kegelförmigen Haufen aufzuschichten und ringsum mit Laub oder Stroh zu bedecken, damit Nässe und Frost nicht eindringen, weil nasse und gefrorene Erde zu Mistbeeten nicht taugt.
  • Die Frühbeetkästen sind von der darin befindlichen Erde und vom Dünger zu reinigen.
  • Die Spargel- und Erdbeerbeete sind mit Dünger zu bedecken.
  • Die getrockneten Zwiebeln sind in diesem Monate abzuputzen und an einem trockenen Ort zu verwahren. Steckzwiebeln hängt man in Säcken hinter dem Ofen auf.
  • Der Gemüsegarten ist von Strünken, Unkraut und dürrem Laub zu reinigen.
  • Wintersalat und Winterblumenkohl, welche in abgetriebene Mistbeete verpflanzt wurden, haben bei trockener und warmer Witterung gehörig Luft zu erhalten.
  • Um im künftigen Frühjahre die so sehr schädlichen Werren leicht fangen zu können, gräbt man hier und da im Garten einige Fuß tiefe und eben so breite Gruben, und füllt dieselben mit Pferdemist aus. In diesen verkriechen sich die Werren im Winter und können dann im Frühjahre sammt dem Dünger herausgenommen und leicht vertilgt werden.

Obstgarten

  • Die Arbeiten des vorigen Monats sind fortzusetzen.
  • Es können noch Himbeer-, Johannisbeer- und Stachelbeersträucher, so wie Wurzelausläufer von Pflaumen, Quitten und dergleichen in die Baumschule versetzt werden.
  • Das Umgraben der Obstbäume einen Fuß im Umkreis des Stammes und das leichte Bedecken mit Dünger kann geschehen.
  • Die Pfirsiche und Aprikosen an den Spalieren erhalten Decken von Rohr- und Fichtenzweigen; Stroh dazu zu verwenden ist nicht rathsam, weil sich die Mäuse dasselbe gern zum Aufenthaltsorte wählen.
  • Die Obstbäume sind vom Moos und von Raupennestern zu befreien. Die Walnussbäume sind auszuputzen.
  • Um den Obstgarten gegen das Eindringen von Hasen, welche bekanntlich gerne die Obstbäume benagen, zu verwahren, ist die Umzäunung des Gartens auszubessern. Wenn nur wenige Obstbäume zu schützen sind, geschieht die Sicherung der Bäume dadurch, dass man dieselben mit Fichtenreisern, Rohr oder Dornen umbindet.
  • Die Theerbänder um die Baumstämme sind aufzufrischen und die daran klebenden Insekten oder deren Larven abzulesen, weil ohne diese Vorsicht die todten Körper endlich eine sichere Brücke über den gefährlichen Wall bilden würden.
  • Es werden die letzten Äpfel und Winterbirnen geerntet.
  • Die Früchte sind an trockenen, luftigern Orten zu verwahren.
  • Stettiner, Borsdorfer und andere Äpfelsorten erhalten sich sehr lange frisch, wenn sie in zugedeckten Töpfen an einer trockenen Stelle 1 bis 1 1/2 Ellen tief in die Erde vergraben werden.

Weingarten

  • Die Weinstöcke werden beschnitten, wenn es nicht schon früher geschenen ist, dann niedergelegt und so mit Erde bedeckt, dass an den Enden der Reben einige Augen frei bleiben, oder doch mit Stroh eingebunden.
  • Die Stöcke werden auch leicht behackt, und wenn nötig, gedüngt, und zwar hat die Düngung im leichten Boden alle 5 Jahre im schweren guten Boden alle 6 bis 10 Jahre einmal zu geschehen.
  • Neue Weinberge und Weingärten können angelegt werden. Man nimmt dazu die jungen Weinstöcke aus der Rebenschule, welche im vorigen Jahre oder vor zwei Jahren daselbst eingeschult worden sind. Auch sind hierzu diejenigen Senker, welche sich bereits bewurzelt haben und nun abgelöst werden, zu verwenden.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Oktober

Gartenarbeiten im Dezember

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.

 

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Oktober

Gartenarbeiten im Oktober. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Oktober von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Oktober nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Oktober im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Oktober aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.


Der Blumengarten

  • Das welke Laub und die dürren Zweige der abgeschnittenen Sommerblumen und perennierenden Pflanzen werden zur künftigen Bedeckung der Rosen u dgl. aufgehäuft.
  • Die Stellen der perennierenden Blumen sind vor dem Umgraben mit Etiquetten zu bezeichnen, damit der Spaten keine Verwüstung unter ihnen anrichtet.
  • Die leeren Beete sind umzugraben, doch dürfen sie nicht geharkt werden, weil in den ungeebneten lockern Boden die Feuchtigkeit leichter eindringt.
  • Die Georginenstengel werden 6 Zoll über der Erde weggeschnitten, die Knollenbündel behutsam ausgegraben, gleich umgestürzt, damit das in den hohlen Stängeln enthaltene Wasser ablaufe, dann einen Tag über dem Luftzuge ausgesetzt und hierauf zur Aufbewahrung in den trockenen Keller gebracht.
  • Die Reste des Blumensamens sind abzunehmen.
  • Topfnelken, Hortensien, Oleander, Azaleen, Rhododendron, Granaten sind in die Häuser zu bringen.
  • Die Töpfe mit Reseda können ins Doppelfenster gesetzt werden.
  • Blumenzwiebeln sind in Töpfe zu legen; die in die Erde eingegrabenen Zwiebelgewächse sind durch eine Laubdecke gegen mögliche Nachtfröste zu schützen.
  • Im Freien werden gesäet: Rittersporn, Platterbsen, Gartenrosen, Scabiosen, Strohblumen usw.
  • Die Treibhäuser sind tüchtig zu lüften; bei kalten Nächten und rauhen Lagen ist das Warmhaus öfter schon zu heizen.
  • Die Gewächse werden mäßig und vorsichtig begossen.
  • Wenn man Zwiebelblumen im Wasser in durchsichtigen Gläsern zur Blüte bringen will, so kann man jetzt schon damit beginnen.

Gemüsegarten

  • Wenn es nicht möglich war, im September mit dem Säen zu Ende zu kommen, so kann man noch zu Anfang October Petersilie, Winterzwiebeln, Winter-Endivien, Pastinaken, Mohrrüben säen.
  • Wintersalat ist in der Art auf schattige Beete zu pflanzen, dass die einzelnen Pflanzen auf 8 Zoll von einander entfernt stehen.
  • Die früh gesäten Küchengewächse können aus der Erde genommen und in Keller gebracht werden; rothe Rüben, Rettige, Kartoffeln dürfen auch in Gruben aufbewahrt werden; manche Wurzelgewächse aber, als: Mohrrüben, Petersilienwurzeln, Pastinak, Sellerie können, sehr strenge Winter ausgenommen, im Freien gelassen werden; sicherer ist es aber, auch diese zu Ende October aus der Erde zu nehmen und in Sand in die Keller zu geben.
  • Die Artischockenpflanzen sind einige Zoll über der Erde abzuschneiden und mit trockenen Blättern zu bedecken.
  • Die Spargelsamen sind abzunehmen, sobald die Beeren korallenroth sind.
  • Wenn die Spargelstauden gelb geworden sind, so verschneidet man sie so weit, dass ungefähr noch eine Handbreite derselben stehen bleibt; sonach werden die Beete vom Unkraut befreit und mit einer hohen Lage guten, kurzen Düngers belegt.
  • Will man Spargel aus Samen ziehen, so ist jetzt die Zeit dazu.
  • Das erste Erforderniss der Keller und Gruben zum Überwintern der Gemüse und Wurzeln ist Trockenheit, weil sonst die Fäulniß unausbleiblich eintritt. Die Gemüse sind auch an trockenen Tagen herauszunehmen, dass sie nicht feucht in die Keller kommen.

Obstgarten

  • Obstsamen ist zu sammeln und zu säen.
  • Die im Frühjahre zu besäenden Beete werden umgegraben.
  • Die Beete mit aufgegangenen, einjährigen Kernwildlingen sind mit einer schützenden Laubdecke zu versehen.
  • Nicht zu junge Kernstämme lassen sich jetzt versetzen, schwache erst im Frühjahre.
  • Stachel- und Johannisbeersträuche, so wie junge Bäume, können versetzt werden, sobald sie das Laub verloren haben.
  • Wurzelausläufer von Kirschen, Pflaumen, Quitten usw. sind auszugraben und in die Baumschule zu verpflanzen.
  • Empfehlenswert ist es, die Stämme und größeren Äste der Bäume, nachdem das Laub abgefallen ist, mit Kalkwasser zu bestreichen.
  • Alte, vertrocknete Bäume sind auszuroden. Die Wurzeln sind so weit als möglich auszugraben, und ist zu beachten, dass nie ein Baum derselben Gattung an die Stelle des ausgerodeten kommt, denn die Erfahrung lehrt, dass in diesem Falle der neugesetzte Baum nicht gedeiht.
  • Am besten ist es, wenn nach Kern- Steinobst, nach Stein- Kernobst gepflanzt wird.
  • Das Loch, wo ein Baum ausgerodet wurde, muss entweder durch ein Jahr offen bleiben, oder mit neuer kräftiger Erde gefüllt werden, wenn man den Platz sogleich wieder besetzen will.
  • Die Obstbäume werden von den dürren Ästen befreit.
  • Spalierbäume werden niedergelegt und eingegraben oder mit Stroh verwahrt. Das Spätobst wird eingeerntet.

Weingarten

  • Die Weinlese beginnt gewöhnlich in der ersten Hälfe des Monats.
  • Von der Mitte des Monats an beginnt das Beschneiden der Weinstöcke.
  • Der Herbstschnitt ist dem Frühlingsschnitte vorzuziehen.
  • Beim Beschneiden und sobald das Laub abgefallen ist, wird der Anfang mit dem Herbstsenken gemacht; dann wird der Weinstock in der Art gedüngt, dass die Wurzeln nicht unmittelbar vom Dünger berührt werden.
  • Die Weinpfähle sind zu sammeln und aufzustellen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im September

Gartenarbeiten im November

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im September

Gartenarbeiten im September. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat September von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat September nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat September im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat September aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.


Der Blumengarten

  • Wegen den Nachtfrösten sind Georginen mit Erde anzuhäufeln.
  • Topfaurikeln sind in die Sonne zu stellen.
  • Pflanzen, welche vom Nachtreif oder Nachtfrost gelitten haben, sind vor Sonnenaufgang mit kaltem Wasser zu bespritzen.
  • Zarte Pflanzen werden für die Nachtzeit schon ins Haus gebracht.
  • Nelkenkapseln werden, sobald der Same reif ist, abgeschnitten; überhaupt von Blumen aller Arten die Samen gesammelt.
  • Die noch übrigen Nelkenfenster werden verpflanzt.
  • Hyacinthen und Tulpenzwiebeln werden in die Erde und zwar ziemlich tief eingelegt, noch bevor die Kälte eintritt.
  • In die Töpfe sind zu bringen: Geranien, Winterlevkojen, gefüllter Goldlack, Monatrosen, Rosmarin.
  • In die Erde werden gelegt: Iris, Jonquillen, Tazetten.
  • Zum zeitigen Treiben werden Hyacinthenzwiebeln in Töpfe gelegt.
  • Ins freie Land können an Ort und Stelle, wo sie blühen sollen, gesäet werden: Rittersporn, Iberis, Gilien, Mohn, Klarkien, Adonis.
  • Auch ist es am besten, jetzt die perennirenden und schwer keimenden Pflanzen zu säen.
  • Am Anfang des Monats kann auch noch Reseda gesäet werden.
  • Chrysanthemum ist in Töpfe zu pflanzen und so ins Glashaus zu bringen.
  • Zu Anfang des Monats sind Tausendschönchen umzupflanzen.
  • Assodilien, Federmelsen, Primeln, Nachtviolen, Päonien, Schwertlilien werden durch Wurzelzertheilung vermehrt und eingesetzt.
  • Rosen können noch auf das schlafende Auge oculirt werden.
  • Bei Buchsbaumeinfassungen sind die leeren Stellen aufzufüllen.

Gemüsegarten

  • Die Behältnisse zum Aufbewahren der Wurzelgewächse sind herzurichten, und Sand, der etwas feucht zu halten ist, in die Keller zu schaffen.
  • Moos und Baumlaub zum Bedecken der Pflanzen ist einzusammeln und für den nächsten Monat Dünger in Vorrat zu halten.
  • Gegen Schnecken sind die Ränder der Beete mit Häckerling und Gerstenstreu zu bestreuen.
  • Die Sellerie ist fortwährend mit Jauche zu begießen und öfter zu behäufeln; die untersten Blätter sind, um das Wachstum zu befördern, abzunehmen.
  • Neue Erdbeerbeete können angelegt werden.
  • Die reifen Bohnen sind abzunehmen. Zwiebel-, Mangold-, Gurken-, Spargelsamen reifen.
  • Am Anfang des Monats können noch gesäet werden: Karotten, Petersilie, Spinat, Winterkresse; zu Ende des Monats werden Charlotten, Knoblauch, Winterzwiebeln gelegt.
  • Von Kraut, Kohl und andern Pflanzen kann man die Raupen dadurch abhalten, dass man über dieselben frisches Laub von weiblichem Farrenkraut (Pteris aquillina) legt. Auch durch eine Auflösung von 4 Loth Alaun in einer Halbmaß Wasser, welche man auf die Beete ausgießt, lässt sich derselbe Zweck erreichen. In neuester Zeit wird besonders Chlorkalk als ein vorzügliches Mittel empfohlen. Wenn man den Chlorkalk im Wasser auflöst und mit einem Staubbesen die Pflanzen, womöglich Abends oder in der Früh bespritzt, so bleiben dieselben vom Erdfloh, Schmetterlingen und Raupen befreit. Als ein ferneres Mittel wird das Auspflanzen von Hanf zwischen die Pflanzen geraten.

Obstgarten

  • Die Augen, welche an den oculierten Bäumen nicht angewachsen sind, sind mit dem Messer behutsam herauszunehmen, die vertrockneten Flügel der Rinde bis aufs Grüne abzuschneiden und die Wunde mit Baumwachs zu belegen.
  • In der ersten Hälfte des Monats, wenn sich die Rinde gut löst, kann noch auf das schlafende Auge oculirt werden.
  • Die an erwachsenen Bäumen befindlichen Wasserreiser (Räuber) sind abzunehmen.
  • Stachel-, Johannis- und Himbeeren sind zu versetzen.
  • Es reifen: Sommer- und Herbstäpfel, Sommer- und Herbstbirnen, Pflaumen, Pfirsiche, Nüsse, Maronen.
  • In diesem Monate können lebende Zäune und Hecken aus Samen angelegt werden. Das dazu bestimmte Land muss wie das zu Baumschulen verarbeitet werden. Die Hecken werden am dichtesten, wenn man die Saat in zwei, einen Fuß voin einander entfernte Reihen macht. Am geeignetsten sind die Kornellkirschen, Weißdorn und die Weiß- oder Hainbuche.
  • Das Abraupen der Bäume im Herbste ist dem im Frühjahre vorzuziehen, weil dadurch die Meisen und andere kleine Vögel genötigt werden, länger in einer Gegend zu bleiben, um die Raupen an den verborgensten und unzugänglichsten Orten aufzusuchen; während wenn im Herbste die Raupennester gefüllt und in die Augen fallend an den Bäumen hängen bleiben, die Vögel sogleich überall reichliche Nahrung finden und im schnellen Fluge durch die Gärten ziehen. Vereinigen sich ganze Gemeinden in diesem Vorgange, so wird ein glücklicher Erfolg nicht ausbleiben.

Weingarten

  • Sobald die zwei oder drei untersten Augen der Reben zu reifen beginnen, ist der Boden durch das dritte Behacken zu lockern und zu reinigen.
  • Das Berhauen ist vorzunehmen.
  • Die reifenden Trauben sind vor Sperlingen, Wespen und Hornissen zu schützen.
  • Gegen Sperlinge werden die Trauben am besten durch Überziehen der Stöcke mit engmaschigen Netzen geschützt.
  • Gegen Wepsen und Hornissen kann man die Trauben nur dadurch schützen, dass man sie in Flor- oder Gazebeutel einhängt, was sich jedoch nur bei besonders kostbaren Weinsorten lohnen wird.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im August

Gartenarbeiten im Oktober

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im August

Gartenarbeiten im August. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat August von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat August nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat August im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat August aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.


Der Blumengarten

  • Blühende Topfgewächse sind bei trockener Witterung fleißig zu begießen.
  • Alle Samen-Levkojen müssen gut gepflegt werden.
  • Die zum Treiben im Winter bestimmten Blumenzwiebeln, z.B. Tulpen, Hyacinthen sind am Ende des Monats in Töpfe zu legen und bis zum eintretenden Froste an einen nicht zu sonnigen Ort in den Garten zu stellen, wo sie mäßig feucht gehalten werden.
  • Das Einsammeln des Samens wird fortgesetzt, besonders von Aurikeln, Primeln und allen Arten Sommerblumen.
  • Bis zur Mitte des Monats können die zum Winterflor bestimmten Aussaaten wiederholt werden; auch Winterlevkojen, die in Kästen durchwintern sollen, sind zu säen.
  • Die Samennelken sind zu verpflanzen; die Nelkenfenster von den alten Stöcken abzunehmen.
  • Aurikeln, Anemonen, Federnelken, Feuerlilien, Maiblumen, Goldlach, weiße Lilien werden verpflanzt.
  • In die Töpfe zu bringen sind: Balsaminen, Stecklinge von Goldlack und Geranien, Winterlevkojen, welche sich gefüllt zeigen, dann die früher aus Töpfen ins Land gepflanzten Blumen, als: Canna, Fuchsien, Heliotropien, Stechapfel, Verbenen usw.
  • Auf den Ohrwurm, welcher die Georgien zerstört, ist Jagd zu machen.
  • Levkojen kann man dadurch baumartig ziehen, dass man zu Anfang des Herbstes die Krone mit einem Bindfaden ziemlich fest bindet, und erst nach einigen Jahren den Faden vom Stamme löst, wornach die reichlichste Blüte erfolgt.

Gemüsegarten

  • Kraut und Wirsing werden behackt.
  • Das Jäten ist fortzusetzen.
  • Das Kraut ist fleißig abzuraupen.
  • Alte 3 – bis 4jährige Artischockenstöcke werden ausgegraben.
  • Sommerendivien sind gut zu binden.
  • Endivien, Kohlrabi, Kohlrüben, Kopfkohl, Sellerie sind zu bedecken und zu behäufeln.
  • Reife Samen werden nach und nach gesammelt und an einen schattigen, luftigen Ort gebracht.
  • Die Samenzwiebeln sind, sobald das Kraut welk ist, herauszunehmen, eben so Knoblauch. Den Melonen, Kürbissen, Gurken sind Schiefersteine oder Scherben unterzulegen; auch sind dieselben öfter umzuwenden, damit sie die zur Reife nötige Sonne allenthalben erhalten.
  • Von den Melonen sind die Samenkerne zu nehmen.
  • Umzulegen sind: Englischer Spinat, Schnittlauch, Dragun, usw.
  • Mit dem Einsammeln der Einmachgurken und grünen Bohnen ist fortzufahren.
  • Kümmel und Runkelrübensamen wird geerntet.
  • Die schönsten Artischockenfrüchte und Gurken sind auszuziehen.
  • Endivien, Sellerie, zuletzt auch Salat, Basilikum und Kartoffeln sind zu pfretten.
  • Gesäet werden zum Winter- und Frühjahrsgebrauche: Rapunzen, Spinat, Möhren, märkische Rüben, Wasserrüben, Löffelkraut, Kohl, Endivien, Salat, und zwar in fettes Land, weil er nicht mehr verpflanzt werden kann.
  • Leer gewordene Beete sind mit Winterendivien und Winterkohl, Brokoli usw. zu bepflanzen.
  • Die Nebenschöße der Artischocken sind zu verpflanzen, veredelte Waldbeeren zum Treiben im Winter in Töpfe zu bringen.
  • Die abgeräumten Mistbeete sind mit Endivien, Kopfsalat und Schnittlauch zu bepflanzen.

Obstgarten

  • Vom Steinobst sind Kerne zu sammeln, und können dieselben auch gleich gelegt werden.
  • Die Beete, wo Obstbaumwildlinge stehen, sind bei trockenem Wetter vorsichtig zu lockern und vom Unkraut zu reinigen.
  • Der Verband von copulierten und gepfropften Bäumen ist, wenn es bisher versäumt wurde, abzunehmen.
  • Mit dem Veredeln der Bäume durch Sommerpropfen ist fortzufahren.
  • Die in Grasböden stehenden Bäume sind um den Stamm herum vom Gras zu befreien, und ist die Erde aufzulockern.
  • Der Baumschnitt und jede Beschädigung des Holzes ist, so wie im vorigen Monate, schädlich.
  • Die Äste der mit Obst beladenen Bäume sind zu stützen.
  • Es reifen Ananas und Tafelbirnen, Sommerbergamotten, Rosenäpfel, Reineclaude, Eierpflaumen, Kirschpflaumen, Maulbeeren, Aprikosen, Pfirsiche usw.
  • Die besten Unterlagen für Pflaumen gibt die Haferpflaume; es lassen sich aber auch die Saatstämmchen von üppig wachsenden, französischen Pflaumensorten dazu verwenden.
  • Das beste Mittel, um die Baumwunden zu heilen, ist Steinkohlentheer. Bei der Anwendung ist zu beobachten: 1. Der Theer muss mit Kienruß zur Dicke einer Leinölfarbe gebracht werden; 2. Müssen die Wunden gleich nach dem geschehenem Schnitte sorgfältig überstrichen werden, nachdem sie gereinigt wurden. 3. Muß der Anstrich öfter, in jedem Jahre ein oder zweimal wiederholt werden, bis die Wunde gänzlich verwachsen ist. Beim Reinigen der Wunden ist ein möglichst scharfes Messer zu verwenden.

Weingarten

  • Reben werden gegipfelt. Den zu künftigem Fruchtreben bestimmten Ruthen werden zwei Blätter über der obersten Gabel die Spitzen abgenommen, so dass nur die an jeder Rebe an jedem Schenkel, an jedem Zapfen befindliche unterste Ruthe ungekappt bleibt.
  • Der Gaiz, d.h. die kleinen Seitenzweige, welche von diesen Ruthen getrieben werden, sind nicht abzubrechen.
  • Auch sind die Reben anzuheften; das Unkraut ist wegzunehmen.
  • Bei günstiger Witterung kommen an den Wänden schon mehrere frühe Weinsorten zur Reife, die spät reifenden Weinsorten, so wie alle Pfahlweine locken in diesem Monate, die Beeren klären sich und werden glänzend.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Juli

Gartenarbeiten im September

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Juli

Gartenarbeiten im Juli. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Juli von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Juli nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Juli im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Juli aufgelistet.

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Der Blumengarten

  • Die im freien Lande stehenden Blumen werden behackt und gejätet; bei trockener Witterung sind alle Blumen, besonders aber Levkojen und Nelken zu begießen.
  • Abgeblühte Rosenstöcke können beschnitten werden. Von den noch blühenden Pflanzen sind die welken Stängel, so wie die verkrüppelten und überflüssigen Knospen abzuschneiden.
  • Veilchen und Lychnis sind zu vertheilen.
  • Die Zwiebeln von später blühenden Gewächsen sind herauszunehmen.
  • Von den weißen Lilien, Kaiserkronen, Schneeglöckchen, Crocus, Narzissen können jedoch die Zwiebeln einige Jahre hindurch in der Erde gelassen werden; in diesem Falle ist ihnen aber jedes Jahr gut gesiebte Erde zu geben.
  • Mit dem Versetzen der Pflanzen wird fortgefahren.
  • Sämlinge von Winterlevkojen, Goldlack, Nelken, Akazien, Nachtviolen sind zu verpflanzen.
  • Von den Neölen sind Senker zu machen, überhaupt das Stecklingmachen fortzusetzen.
  • Die Topfrosen können noch oculiert werden.
  • Die Georginen sind auszuschneiden, wiederholt aufzubinden und sehr fleißig zu begießen.
  • Blumensamen sind einzusammeln.
  • Am Anfang des Monats sind die zur Winterblüte bestimmten Levkojen, später Phlor, Drumondi, Petunien, Pensees, Reseda, so wie alle zweijährigen Pflanzen, z.B. Dianthus, Digitalis, Campanula u. dgl. auszusäen.
  • Am Ende des Monats sind die Buchsbaum-Einfassungen und Taxushecken zu beschneiden.

Gemüsegarten

  • Das Behacken und Anhäufeln dauert fort.
  • Die Beete, auf welche zu Ende des Monats oder zu Anfang des künftigen Monats Spinat und Winterkohl kommen soll, werden umgegraben und gedüngt.
  • Kraut, Kohl-, Kohlrabi- und Sellerie-Beete sind mit durch Wasser verdünnte Jauche zu begießen.
  • Das Anbinden der in die Höhe gegangenen Gurken- und Kürbisranken hat zu geschehen.
  • Die Zwiebelarten werden, wenn die Pflanzen welken und umfallen, aus der Erde genommen und an luftigen Orten getrocknet.
  • Das Abnehmen der reifen Erdbeeren hat Morgens zu geschehen, zumal sie dann am besten sind.
  • Von den Kohlarten, Spinat, Anis, Zwiebeln, Rettigen, Petersilie, den Rübenarten ist der nun reife Samen einzusammeln.
  • In der Mitte des Monats können noch Winterrettige gesäet werden.
  • Braunkohl, Blumenkohl, Kohlrüben, Majoran, Sellerie können noch verpflanzt, müssen aber dann sehr feucht gehalten werden.
  • Nach starkem Regen sind die entstandenen Lücken in den Spargelbeeten zu bepflanzen.
  • Den Melonen im Mistbeet muss reichlich Luft und Wasser gegeben werden. Die Früchte sind auf Schieferplatten oder Glasscherben zu legen, damit sie nicht anfaulen.
  • Von den ersten Gurkenfrüchten werden die längsten, stärksten und glattesten zur Samenernte angezeichnet.
  • Der grüngeränderte Kohlweißling und der Schwalbenschwanz sind zu vertilgen.

Obstgarten

  • Für neue Baumschulen ist das Land zwei Ellen tief zu schachten.
  • Die zu Kirschsämlingen bestimmten Beete sind zu besäen; zum Säen eignet sich am besten die weiße Vogelkirsche.
  • Sobald sich die Rinde löst, okuliert man auf das schlafende Auge, am besten nach einem warmen, durchdringenden Regen.
  • Die auf’s treibende Auge okulirten Stämmchen sind durchzusehen, um den einschneidenden Verband zu lüften.
  • Die wilden Triebe unter dem Veredelungsreise sind insoweit wegzunehmen, als sie nicht zur Erstarkung des Bäumchens dienen; schwachen Bäumchen sind alle zu lassen.
  • Will man neue Sorten von Stachel- oder Johannisbeeren erzeugen, so sind die AUssaaten derselben jetzt vorzunehmen.
  • Alle Verbände der Frühjahresveredelungen können jetzt entfernt werden.
  • Die Johannis- und Stachelbeerhecken können beschnitten werden.
  • Die jungen Triebe der Spalierbäume sind aufzubinden.
  • Zum Einmachen bestimmte unreife wälsche Nüsse und Muskatbirnen werden abgenommen.
  • Die Aprikosen, die man lange erhalten will, sind abzunehmen, sobald sie am Stiele weich werden, und sind auf dem Lager nachreifen zu lassen.
  • Alle Sommerobstsorten, besonders Kirschen, sind am schmackhaftesten, wenn sie früh zeitlich abgenommen werden.
  • Alle Spalierbäume in südlicher Lage bleiben gesund, wenn der Stamm durch das Aufstellen eines Ziegels oder Brettes vor der Sonne geschützt ist, und wenn der Boden vor denselben mit Laub oder Streu bedeckt bleibt.

Weingarten

  • Sobald der Wein abgeblüht hat, ist das Behacken und Jäten fortzusetzen.
  • Nach Jakobi (d.h. nach dem 25. Juli) sind die Reben, die über die Pfähle hervorragen, etwas zu kürzen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Juni

Gartenarbeiten im August

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Juni

Gartenarbeiten im Juni. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Juni von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Juni nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Juni im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Juni aufgelistet.

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Der Blumengarten

  • Von jetzt an sind die Blumen Abends zu begießen.
  • Es ist jetzt die geeignetste Zeit, den für den Blumengärtner unentbehrlichen Bast zu bereiten, wozu sich am besten Linden und Akazien, minder gut Erlen, Pappeln, Rüstern eignen.
  • Die Pflanzen sind zu jäten und zu behacken.
  • Die Nelken sind an Stäbe zu binden und zu senken.
  • Überhaupt sind alle hochwachsenden Pflanzen mit Stöcken zu versehen und anzubinden.
  • Die blühenden Anemonen und Ranunkeln sind zu beschatten.
  • Rosmarin ist zu pflanzen, auch Aurikeln, Primeln, Levkojen, Astern, Tagetes, Senecia, Crepis, Nelken, Akeleb, Goldlach und die Sommerblumen im Allgemeinen.
  • Verblühte Staudengewächse werden handhoch über der Erde abgeschnitten; Zur Ausfüllung des Platzes sind daneben andere Gewächse zu pflanzen.
  • Von den Hyacinthen, Tulpen, Narzissen u. dgl. sind die Zwiebeln, von den Anemonen und Ranunkeln die Klauen aufzunehmen. Wenn diese faule Flecke haben, so muss das Faule herausgeschnitten und die Schnittwunde mit Kreide und Kohlenpulver bestreut werden.
  • Die reifen Samen sind einzusammeln.
  • Krokus ist, bevor das Kraut vertrocknet, umzulegen.
  • Von der gemeinen blauen Passionsblume können Zweige abgesenkt werden.
  • In diesem Monate ist die beste Zeit zur Vermehrung der Pflanzen durch Ableger, Senker und Stecklinge.
  • Schädliche Insekten sind fortgesetzt zu töten.
  • Auch jetzt noch können die Rasenplätze gemäht werden.

Gemüsegarten

  • Das Begießen hat jetzt Abends zu geschehen.
  • Das nicht bepflanzte Land ist herzurichten und zu bearbeiten; auch jenes, wo Mairüben und Zuckererbsen gestanden haben; besonders sind die Samenbeete umzugraben.
  • Den Erdbeeren sind die Ausläufer zu nehmen.
  • Der Thymian ist bis aufs alte Holz abzuschneiden, damit die Pflanzen kräftiger treiben.
  • Von den grünen Bohnen, sobald sie blühen, sind die Spitzen abzuschneiden, wodurch sie größer werden.
  • Die Laufbohnen sind mit Stangen zu versehen.
  • Die Sommerendivien sind, sobald sie die gehörige Größe erreicht haben, zu dem Zwecke zusammen zu binden, dass sie mürbe und gelb werden.
  • Zu dicht stehende Petersilien, Storzonen, Zichorien, Rüben, Zwiebelpflanzen sind durchzuziehen.
  • Rothe Rüben k önnen geblattet werden.
  • Kraut, Erdbirnen, Sellerie und alle Pflanzen, die es nötig haben, werden behackt und gejätet.
  • Die Samen von den überwinterten Samenpflanzen werden nach und nach abgenommen.
  • Zu säen sind: Radieschen, Winterkohl, Endivien, Salat, Petersilien, Sommermajoran, zu Johannis namentlich Wintersalat und Winterendivien.
  • Zu stecken sind noch späte Rettige, Bohnen, Gurken, doch müssen letztere fleißig begossen werden.
  • Zu pflanzen sind Salat und Wirsing von der Aprilaussaat, Rapuntika, Sellerie, Majoran, Artischoken aus dem Mistbeet, Weißkraut. Zu Johannis ist mit dem Spargelstechen aufzuhören, weil man sonst im künftigen Jahre wenig Spargel erhält.
  • Die Erdmagazine sind umzustechen und neue anzulegen.

Obstgarten

  • Die zu Samen- und Baumschulen bestimmten Beete werden umgegraben.
  • Obstkerne sind zu sammeln.
  • Kirschkerne sind zu säen.
  • Kerne, die erst im Frühjahre aufgegangen sind, sind zu jäten, nicht auch zu behacken.
  • Die Baumschule wird behackt und vom Unkraute gereinigt.
  • Die im Frühjahre gepropften und copulirten Stämmchen, welche starke Reiser getrieben haben, werden an Pfähle befestigt.
  • Jenen schwachen Stämmchen, welche Nebenreiser zu treiben anfangen, nimmt man die Spitzen.
  • Das am Wurzeltopfe mancher Stämmchen emporschießende wilde Holz ist wegzuschneiden.
  • An den Spalierbäumen ist zu heften.
  • Die getriebenen Obstbäume sind ins Freie zu bringen.
  • Die zu engen Copulirbänder sind zu lüften.
  • Mit dem Veredeln der Bäume durch Oculiren aufs treibende Auge kann fortgefahren werden, doch darf dies nach Johannis nicht mehr geschehen.
  • Insbesondere sind jetzt Aprikosen und Pfirsiche zu oculiren.
  • In der ersten Hälfte des Monates kann auch noch copulirt werden.
  • Ein gutes Mittel gegen Blattläuse, welche oft ganze Saat- und Edelschulen verwüsten, ist das Bestreuen der Triebe, so lange diese noch vom Nachtthau feucht sind, mit Tabakstaub. Auch erweißt es sich sehr vorteilhaft, wenn man Lehm oder Ton mit Wasser zu einem flüssigen Brei anmacht, darunter Terpentinessig mengt und damit die Stämme und Zweige der Bäume bestreicht.

Weingarten

  • Wenn die Blütezeit beendet ist, müssen alle Wuchertriebe, Räuber, das wilde oder Wasser-Holz, welche namentlich am Wurzeltopfe der Stöcke und der Knoten des älteren Rebenholzes in Menge hervorschießen, entfernt werden; Nur die kräftigsten Ruten, welche zur Fortbildung des Stockes notwendig erscheinen, und die man beim nächsten Herbstschnitt zu schenkeln oder zu Zapfen zu benützen beabsichtigt, sind stehen zu lassen.
  • Die Weinschildlaus, ein kleines runzeliges halbkugelähnliches braunes Insekt, welches oft bedeutende Verheerungen in den Weinbergen anrichtet, und das sich zu Ende des Monats zeigt, ist zu vertilgen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Mai

Gartenarbeiten im Juli

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Mai

Gartenarbeiten im Mai. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Mai von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Mai nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Mai im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Mai aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Die Rasenplätze sind zu scheeren und zu walzen.
  • Alle Beete sind zu jäten.
  • Blühende Aurikeln und Nelken auf Stellagen, dann auch blühende Tulpen, müssen Verdecke zum Schutze gegen die Sonne und Regen erhalten.
  • Die im freien Land befindlichen Pflanzen erhalten Stäbe.
  • Alle jungen und blühenden Pflanzen sind zu begießen, doch nicht zu stark und nicht in den Mittagsstunden, weil sie sonst faulen.
  • Die Topfgewächse sind stark mit Wasser zu besprengen und dann ins Freie zu bringen.
  • Alle Gewächshauspflanzen, als: Amaryllis, Gladiolus, Oralis, Tuberosen, die überwinterten Knollen der verschiedenen Blumen sind ins freie Land zu setzen.
  • Zu säen sind alle zweijährigen Pflanzen, Lack, Primeln, Winterlevkojen und die perennirenden Pflanzen; zu Ende des Monats alle zarten Gewächse, als: Ipomenea, mehrere Nachtkerzenarten usw. dorthin, wo sie blühen sollen.
  • Auszupflanzen sind: Basilikum, Balsaminen, alle Arten Sommercscabiosen, Sommerrosen, Goldlack, Levkojen, Nelken.
  • Die in Töpfen getriebenen Georginenknollen sind ins Land zu versetzen.
  • Maiblumen sind im Walde auszugraben und im Garten in feuchtes, schattiges Land zu verpflanzen.
  • Stecklinge, Ableger, Senker sind zu machen.
  • Gefüllter Goldlack, Gartenzypresse, hochrothe Fuchsien, Rosmarin, Salbei, sind in Töpfen oder in einer warmen Rabatte aus Stecklingen zu vermehren.
  • Abgeblühte Rosen und andere Sträucher können umgesetzt werden.
  • Crocus, Herbstzeitlosen und Kaiserkronen sind, wenn sie schon durch 3 Jahre in der Erde waren und das Kraut vertrocknet ist, herauszunehmen.
  • Nelken und andere Topfgewächse lassen sich jetzt am leichtesten von Blattläusen reinigen.
  • Schädliche Insekten sind zu vertilgen.

Gemüsegarten

  • Alle Beete sind zu jäten.
  • Die Erbsen sind zu behacken und mit Stützreißern zu versehen.
  • Die zu dicht stehenden Pflanzen sind durchzuziehen und zu verdünnen.
  • Blühende Erdbeeren sind bei trockenem Wetter zu begießen.
  • Vom Blumenkohl und Wintersalat werden die schönsten Köpfe zum Samentragen ausgezeichnet.
  • Das Schießen des Salates ist durch Einschnitte knapp unter den Blättern zu verhindern.
  • Es können nachgesäet werden: Blumenkohl, Kohlrabi, Möhren, Rotkraut, Wälschkohl, Weißkraut, Wirsing. Von Gurken und Kürbissen macht man wegen zu fürchtenden Frösten mehrere Aussaaten.
  • In der Mitte des Monats werden Beete von Meerrettigen angelegt.
  • Melonen, die in Mistbeeten gezogen wurden, können zu Ende des Monats auf lockere, warme Beete ins Freie gesetzt werden, müssen aber Anfangs bei kühler Witterung und Nachts mit gläsernen Glocken bedeckt werden.
  • Den Gewächsen in den Mistbeeten ist immer mehr Luft zu geben; an schönen Tagen kann man 4 bis 5 Stunden lang die Fenster abnehmen.
  • Melonenranken müssen verbrochen und von den überflüssig angesetzten Früchten befreit werden.
  • Die Beete der Meerrettige erfordern einen fetten, lockern Boden, der im Herbste gut gedüngt und tief umgegraben wurde. Die Beete sind 3 Schuh breit und hochgewölbt anzulegen. Zur Unterbringung der Pflanzen sind mit dem Pflanzenstocke zwei Schuh tiefe Löcher, eines vom andern und vom Rande des Beetes einen Schuh entfernt, zu machen. Die Stecklinge müssen 3 bis 4 Zoll Erde über sich haben.

Obstgarten

  • Die im Frühjahre copulirten Stämmchen sind zu begießen.
  • Hat man lang gebrochene Edelreiser, so kann man zu Anfang des Monats noch copuliren; auch kann man, am besten in den Morgenstunden, in die Rinde propfen.
  • Der Verband der copulirten Bäumchen ist dort, wo er einschneidet, zu lüften; die wilden Augen sind bei Zeiten abzunehmen.
  • Jungen Bäumchen werden, wenn sie stammhaft sind, die Pfähle genommen.
  • Den copulirten und gepropften Stämmchen sind an zwei Steifen Pfähle zu geben.
  • Noch nicht ausgewaschenen Aprikosen- und Pfirsichbäumen, welche schon viele Früchte ansetzen, werden diese zum Teil abgenommen, kränklichen sind alle abzunehmen. Die Nebenschossen sind fleisig abzunehmen, nur an vor kurzem veredelten Bäumchen sind einige stehen zu lassen, und wenn sie den Hauptzweig zu überwachsen drohen, etwas abzustutzen.
  • Wenn während der Blütezeit ein starker, anhaltender Regen kommt, so müssen die Bäume mehrmals geschüttelt werden, wodurch erzielt wird, dass sich die Blüten sicherer befruchten. Das Schütteln ist übrigens auch bei trockenem, windstillen Wetter vorteilhaft.
  • Zu Ende des Monats wird Bast geschält, und zwar zunächst von Linden und Akazien, welche den schönsten und haltbarsten geben.
  • Die der Baumschule schädlichen Schnecken können am leichtesten unter Erbsenstrohbündeln gefangen werden, da sie sich gern unter denselben, wenn diese feucht sind, ansammeln.
  • Die Ringelraupe, Nonnenraupe, der Blaukopf, Baumweißling, Spanner, Maikäfer, Blattläuse sind zu vertilgen.

Weingarten

  • Zu Ende des Monats, kurz vor der Blütezeit, ist der Boden das zweite Mal zu behacken und vom Unkraut zu reinigen.
  • Das Aufziehen und Anheften der Weinstöcke ist fortzusetzen.
  • Das Kappen des Weinstocks hat zu geschehen, sobald die Trauben und zwei bis drei Blätter über denselben deutlich zu erkennen sind.
  • Auf den Rebenstecher, einen glänzend-goldig-kupferroten, azurblau schillernden Käfer, welcher den Weinreben sehr vielen Schaden zufügt, ist Jagd zu machen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im April

Gartenarbeiten im Juni

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im April

Gartenarbeiten im April. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat April von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat April nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat April im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat April aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Die Winterbedeckungen werden weggenommen und die Rabatten gereinigt.
  • Die Nelken- und Aurikelbeete werden gelockert, wobei die faulen und gelben Blätter wegzunehmen sind. Überwinterte Blumen sind mit frischer Erde zu bedecken.
  • Ins freie Land werden gesäet und beziehungsweise gelegt: Mohn, Rittersporn, türkische Melisse, Adonis, Nachtviole, Malven, Nelken, Sommerlevkojen, chinesische Primeln.
  • Die in Töpfen durchwinterten Levkojen, Rosmarin, Goldlack sind in die freie Luft zu bringen.
  • Aurikeltöpfe sind auf Stellagen der Morgensonne auszusetzen.
  • Nelkenfenster werden verpflanzt; Staudengewächse, als: Violen, Glockenböumen, römische Kamillen, Phlor umgesetzt, Amaryllis und Gladiolus gesetzt.
  • Das Stecklingmachen von Holzpflanzen und Staudengewächsen, so wie das Ablegermachen wird fortgesetzt; Tuberosen werden in Töpfe gelegt.
  • Die Lohbeete im Treibhaus sind zu erneuern.
  • Glashäuser und Lohbeete im Freien werden hergerichtet. Fenster und Türen sind in den Gewächshäusern den ganzen Tag über offen zu lassen.
  • In das Mistbeet werden gesäet: Balsaminen, Reseda, Amarant, Basilikum, Winden, chinesische Astern, Ricinus, Scabiosa, Lobelien.
  • Topfnelken und Topfaurikeln werden in frische Erde umgepflanzt. Auch Eriken sind umzupflanzen und davon Stecklinge zu machen. Die Georginenknollen werden zerteilt.
  • Zu Ende des Monats sind jene Nadelholzpflanzen zu versetzen, welche zu sprossen anfangen.
  • Rosenbäumchen sind mit Pfählen zu versehen, Schlingsträuche anzuheften.
  • Die Beete der Primeln, Aurikeln, Zwiebelblumen, Anemonen sind vor starkem Regen und Sonnenschein zu schützen.

Gemüsegarten

  • Die Samenbeete werden gedüngt.
  • Das Unkraut ist zu vertilgen, besonders sind auch Petersilie und Storzoner zu jäten.
  • Noch ist es Zeit zum Anlegen neuer Spargelbeete.
  • Was noch nicht gesäet ist, ist zu säen, namentlich: Fenchel, Porree, Rüben, Anis, Zichorien, Weißkraut, Wirsing, Zwiebel, Salat, Sellerie; zu legen sind: Erbsen, Spargelerbsen, Bohnen, Erdmandeln, Mais, Kartoffeln, Cardonen, Artischoken, Erdbirnen, Gurken, Kürbisse.
  • Zu verpflanzen sind: Stockzwiebeln, Knoblauch, Kopfsalat, Kohl aller Arten, Sommerrettige, Gurken, Melonen, Spargel.
  • Die Mistbeete müssen viele frische Luft haben, doch darf der Wind nicht hineinwehen; gegen Abend sind sie zu bedecken.
  • In die Mistbeete werden Gurken- und Melonenkerne gelegt.
  • Durch nachstehendes Verfahren erzielt man sehr große Champignons. In Kästen von beliebiger Länge und Breite, von 12 bis 14 Zoll Tiefe, stampft man frische Pferdeexkremente mit Stroh vermischt bis an den Rand und lässt das Ganze 8 bis 10 Tage verdampfen. Dann wird die Brut in kleine, etwa zollgroße Stückchen gebrochen und diese auf der Oberfläche in den Dünger so eingegraben, dass alle 1/2 Schuh ein Stückchen zu liegen kommt, und dass der obere Teil mit der Oberfläche in Verbindung ist. Dann wird das Beet 1 oder 2 Linien hoch mit trockenem Straßenstaub und ferner 2 Zoll hoch mit guter fein gesiebter Mistbeeterde überzogen. Nöthigenfalls ist das Beet mit lauwarmen Wasser 1 Zoll tief zu überbrausen. Das Lokal wo der Kasten steht, ist dunkel zu halten. Nach 6 bis 8 Wochen kommen die Champignons zum Vorschein.

Obstgarten

  • Das Erdreich in den Pflanzen- und Baumschulen ist aufzulockern.
  • Die mit Obstkernen belegten Beete sind feucht zu erhalten.
  • Stämmchen, welche im vorigen Jahre auf das schlafende Auge okuliert wurden, sind dicht über dem Auge abzuschneiden.
  • Das Copuliren der mit Ende Februar gebrochenen Reiser hat zu geschehen.
  • Neuversetzte Bäume sind bei trockenem Wetter zu begießen. Blühende Bäume sind gegen Ameisen zu schützen.
  • Angefrorene und vom Krebs oder Brand befallene Bäume sind besonders zu pflegen.
  • Veredelte Bäume sind zu versetzen.
  • Die Obstbäume sind rings um den Stamm mit Erde zu behäufeln.
  • Das Reinigen der Bäume vom Moos und das Abraupen ist fortzusetzen.
  • Die Ameisen werden dadurch von den Bäumen abgehalten, dass man aus guter Kernseife ein starkes Seifenwasser bereitet, und damit die Stämme von den Ameisen heimgesuchten Bäume bestreicht.
  • Das beste Baumwachs zum Propfen und Copuliren ist folgendes: Man nimmt 1/2 Pfund gelbes Wachs, 1/4 Pfund Harz, 1/4 Pfund dicken Terpentin und einen Esslöffel voll Baumöl. Wachs und Terpentin werden über Kohlenfeuer behutsam geschmolzen, dann vom Feuer abgesetzt und das Harz hinzugethan. Wenn dann die Masse wieder geschmolzen ist, kann man noch etwas pulverisierte Aloe oder Wermuth darunter mischen. Zuletzt gießt man das Ganze auf kaltes klares Wasser ab, knetet das Wachs, wenn es kalt geworden ist, gut durch und formt es zu Stangen.

Weingarten

  • Die Rebschulen sind bei trockenem Wetter fleißig zu begießen.
  • Die Weingärten sind sorgfältig von allem Unkraut zu säubern, besonders ind die Wurzeln der Quecke, der Ackerwinde, des Mausöhrchens sorgfältig auszulösen.
  • Die Reben sind, wenn es im vorigen Monate wegen schlechten Wetters nicht geschehen konnte, aufzudecken, zu düngen und zu beschneiden.
  • Alle Arbeiten sind, wenn es nur immer möglich ist, bei trockenem Wetter zu verrichten, und bei Verrichtung derselben in feuchtem Wetter ist wenigstens darauf zu sehen, dass die Erde nicht festgetreten wird.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im März

Gartenarbeiten im Mai

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im März

Gartenarbeiten im März. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat März von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat März nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat März im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat März aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Rabatten und Blumenbeete werden in Stand gesetzt. Alle Arten von Blumeneinfassungen sind auf beiden Seiten abzustechen, auszuheben, zu verteilen und wieder neu anzulegen.
  • Gehobene Pflanzen sind sanft anzudrücken oder an den Wurzeln mit gesiebter Erde zu bedecken.
  • Den Nelken und Aurikeln, dann den hervorkeimenden Hyazinthen, Tulpen nimmt man die Winterbedeckung; doch müssen Aurikeln und andere zarte Pflanzen gegen Nachtfröste, wenn solche in Aussicht stehen, noch immer geschützt werden.
  • Alle Pflanzen sind von den verdorrten Blättern zu reinigen.
  • Im Freien können Aussaten von Astern, Karthäuserkresse, Kornblume, wohlriechender Wicke gemacht, Anemonen und Ranunkeln gelegt werden.
  • Zu enge stehende Sommernelken werden ausgehoben. Nelken werden ins freie Land gesetzt, perenierende Pflanzen versetzt.
  • In Töpfe werden Sommerlevkojen, welche man zum Samentragen bestimmen will, gesäet; dann auch Balsaminen, Thinesernelken, Eispflanzen, Primeln, Reseda, Winterlevkojen.
  • In das Mistbeet werden Balsaminen, Ipomänen,, die später ins Land zu verpflanzen kommen, gesäet.
  • Anfangs des Monats sind Tigrida pavonia und Tuberosen in Töpfe zu legen.
  • Topfnelken, Topfaurikel, Hortensien, Granaten werden ins Freie, an einen vor der Sonne und Nachtfrösten geschützten Ort gebracht.
  • Sträucher, die im nächsten Winter blühen sollen, wie: Rosen, Schneeball, Syringa, Chorchorus, sind in Töpfe einzupflanzen und mit diesen an schattigen Stellen in die Erde zu versenken.
  • Rosenwildlinge können jetzt aufs treibende Auge okuliert werden.
  • Rhododendron, Azaleen, Camelien, Magnolien sind durch Propfer u. dgl. zu veredeln.
  • Glashäuser müssen den Tag über gelüftet werden.

Gemüsegarten

  • Wenn es noch nicht geschenen ist, so ist Dünger herbeizuschaffen und die Erde umzugraben.
  • Die Erdbeerbeete werden gelockert.
  • Es können ausgesäet werden: Majoran, Petersilie, Spinat, gelbe Rüben, Schnittsalat, Gartenkresse, Sellerie, Kohlrüben, Kopfsalat, Bindsalat.
  • Von der zweiten Hälfte des Monats an, werden von 10 zu 10 Tagen Sommerrettige auf möglichst sonnige Beete gesäet.
  • Zu Ende des Monats können die ersten Zwiebeln gesäet werden.
  • Altgestandener Lavendel, Thymian, Salbei, Krauseminze werden umgepflanzt, indem man die Wurzeln besch neidet und die zerteilten Pflanzen tief einsetzt.
  • Knoblauch und Schnittlauch werden verpflanzt.
  • Die Winterzwiebeln, die sich sehr bestockt haben, werden zerteilt, haben sie keine Brut angesetzt, so zwingt man sie dazu, indem man die Samenstengel abschneidet.
  • Die überwinterten, zum Samentragen bestimmten Gemüsepflanzen, als: Kopfkohl, Braunkohl, Kohlrabi, Wirsing, rothe Rüben, Petersilienwurzeln, Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Kohlrüben, werden bei günstiger Witterung auf zwar kräftien, aber doch nicht zu gutem Boden in eine sonnige, luftige, von rauhen Stürmen geschützte Lage verpflanzt.
  • Die letzten Mistbeete sind anzulegen.
  • Angesäet werden: Spargelkohl, Wirsing, Rosenkohl in laue Mistbeete. Die früher angelegten Mistbeete sind wegen der noch zu wechselnden Temperatur zu pflegen. Die kalt gewordenen erhalten einen neuen Umschlag von warmem Pferdemist; jene, welche erst kürzlich nachgewärmt wurden, müssen bei gelindem Wetter gelüftet werden.
  • Lauwarme Mistbeete bedürfen der Fenster nicht mehr; nur bei kalten Nächten Läden oder Bretter. Noch kann man die Werren in ihren Winterquartieren finden; auch ist auf die Raupe der Mangoldeule Jagd zu machen.

Obstgarten

  • Der Same von Steinobst ist in die Erde zu bringen.
  • Stecklinge von Stachelbeeren, Johannisbeeren, Quitten und Kornellkirschen werden gemacht und in ein lockeres Beet 6 Zoll tief in die Erde gesteckt.
  • Spätestens zu Anfang des Monats können von späten Obstsorten noch Propf- und Copulierreiser gebrochen werden.
  • Der Versand von dem im vorigen Jahre aufs schlafende Auge okulierten Stämmchen kann abgenommen werden, wenn man von ihrem Anwachsen überzeugt ist.
  • Die Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen sind zu beschneiden, wenn es nicht schon im Februar geschenen ist.
  • Nach warmen Regen sind die Bäume vom Moose zu befreien.
  • Es ist jetzt die beste Zeit, Bäume, namentlich auch Orangenbäume auszuheben und zu versetzen. Die Löcher dazu sollen aber schon im vorigen Jahre gemacht sein.
  • Die Raupennester sind zu zerstören.
  • Beim Auspflanzen von Obstbäumchen ist darauf zu achten, dass Obstbaumsetzlinge, welche in besonders warmen und geschützten Lager oder in leichter Erde erzogen wurden, nicht in rauhe Gegenden und schweren Boden verpflanzt werden dürfen; dass man weiters keine in gedüngtem Boden getriebenen Bäumchen verwendet, weil dieselben schwammiges Holz haben und den Einflüssen der Witterung bald erliegen; auch dürfen die Bäumchen nicht tiefer in die Erde gepflanzt werden, als sie früher in der Baumschule standen. In strengen Mergelboden, Torfboden, oder zu lockern Moorboden sind Obstbäume nicht zu pflanzen, weil sie in solchen nur spärlich fortkommen.

Weingarten

  • Die Weinrebe beginnt zu thränen.
  • Die Weinreben sind abzudecken, aufzuziehen, die Stöcke zu behacken und zu düngen.
  • Schlechtgewachsene Reben werden verjüngt, besonders wenn nebenan leere Stellen sind.
  • Um schlechte Sorten zu veredeln, verwendet man kurz vor dem Aufbrechen der Augen das Propfen an.
  • Von den beim Herbstschnitt gesammelten und in der Erde aufbewahrten Schnittlingen werden auf gehörig vorbereiteten Boden Rebschulen angelegt.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Februar

Gartenarbeiten im April

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Februar

Gartenarbeiten im Februar. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Februar von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Februar nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Februar im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Februar aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Im Blumengarten werden die Rasenpartien mit Jauche, Gyps oder Guano gedüngt.
  • Die Gartenwege sind zu reinigen und zu walzen.
  • Die in den Kellern verwahrten Pflanzen sind zu lüften, verdorbene von den guten auszuscheiden.
  • Von den Zwiebelgewächsen im Freien sind die Decken nach und nach behutsam abzunehmen.
  • Mit dem Vorrichten der Blumenerde und Rabatten kann bei günstiger Witterung begonnen werden.
  • Zu säen ist der Saame von allen nicht zu verpflanzenden Blumen, insbesondere: Azaleen, Calliopsis, Klarkien, Kollinsien, Frauenspiegel, Iberis, Rittersporn usw.; ferner sind zu säen: Georgien, Lack, Winterlevkojen, allenfalls auch noch Aurikeln und Primeln. Anemonen und Ranunkeln können gelegt, müssen aber bedeckt werden.
  • Azaleen, Primeln, Rhododendron werden noch zum Treiben angesetzt.
  • Die Monatsrosen sind zu stützen.
  • Pennerierende Pflanzen, die an einem Orte schon durch mehrere Jahre gestanden sind, dann frühblühende Sträucher als: Berberis, Bocksdorn, Korchorus, Essigbeere, Flieder, Jelängerjelieber, Mandeln können bei offenem Boden umgepflanzt werden.
  • Rosenstöcke können zum Treiben eingestellt werden.
  • Die Landrosen sind zu beschneiden; Rosenwildlinge durch Propfen, Copuliren und Ableger zu veredeln.
  • Die Töpfe, welche Ableger enthalten, sind in warme Beete zu stellen und mit Glasglocken zu bedecken. Diese Töpfe sind sehr wenig zu begießen, dagegen muss aber das Mistbeet warm und feucht erhalten werden; die Glocken müssen an jedem Morgen aufgehoben und sorgfältig abgewischt werden, damit die Tropfen, die sich inwendig bilden, nicht auf die Pflanze herabfallen.
  • Bildet sich demungeachtet eine grüne Kruste auf den Blumentöpfen, so muss dieselbe sorgfältig abgekratzt und die Erde mit etwas feinem Sande bestreut werden.
  • Topfgewächse sind zu düngen und zu versetzen.
  • Die Vertilgung der Schildläuse hat man sich angelegen sein zu lassen.

Gemüsegarten

  • Was im Januar versäumt wurde, ist nachzuholen. In trockenen und warm gelegenen Gärten können bei günstigem Wetter Beete gegraben und diese besät werden mit: Spinat, Schnittkohl, Kerbel, Petersilie, Carotten, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Mairüben, Möhren, Zwiebeln, Löffelkraut, Kopf- und Schnittsalat, Rapunzen, Kopfkohl, Wirsing, Melde, Kohlrabi, Braunkohl, Rapuntika usw.
  • Auch mit dem Legen der Erbsen kann angefangen werden.
  • Bisweilen gelingt es auch zu Ende des Monats Knoblauch, Perl- und Steckzwiebeln, Schnittlauch, Schalotten auszupflanzen.
  • Von den Wurzelschossen alter Artischockenpflanzen legt man eine neue Pflanzung an, und bedeckt dieselbe mit trockenem Laub oder Stroh.
  • Spargelkerne sind zu legen, um daraus Samenpflanzen zu ziehen. Auch kann noch eine Spargelpflanzung durch Samen erfolgen.
  • Die noch im freien Lande befindlichen Wurzelgewächse, namentlich Zucker- und Petersilienwurzeln, sind längstens am Ende des Monats vollends aufzunehmen, weil sie sonst überständig werden.
  • Mistbeete zum Aussäen von allen Arten Gemüsesamen werden angelegt. In dieselben werden auch noch in diesem Monate Buschbohnen, Carotten, Carfiel, Gurken, Kohlrabi, Kopfsalat, Melonen, Möhren, Radieschen gesäet, beziehungsweise gelegt.
  • Zu Ende des Monats werden Sechswochen-Kartoffeln in warme Frühbeete in der Art gepflanzt, dass sie 10 bis 12 Zoll Erde Deckung haben. Solche Beete können auch schon mit Blumenkohl oder Kohlrabi bepflanzt werden.
  • In die Treibkästen sind auch Töpfe mit Erdbeeren einzustellen.
  • Die Werren oder Maulwurfsgrillen sind in ihren Winterquartieren aufzusuchen und zu töten; in welcher Beziehung auf den Monat November hingewiesen wird.

Obstgarten

  • Das Land zur Samenschule ist umzugraben, wenn dasselbe bereits aufgetaut und nicht zu nass ist. In dieses ist Steinobstsamen und auch Schalenobst auszusäen; wenn alles das nicht schon zu Anfang des Winters geschehen ist.
  • Mit dem Propfen und Korpulieren kann begonnen werden.
  • Edelreißer sind zu sammeln und zwar namentlich von Johannisäpfeln, Quitten, Cornellkirschen, Johannis- und Stachelbeeren, Maulbeeren; von Johannis- und Stachelbeeren sind auch die bewurzelten Ableger und die Wurzelschösslinge aus dem vorigen Jahre abzutrennen.
  • Das Reinigen der Bäume ist fortzusetzen.
  • Die Düngung der Bäume ist zu beendigen.
  • Mit dem Versetzen der Bäume ist anzufangen.
  • Die auf das Auge im Sommer okulirten oder zu Zwergstämmen bestimmten Bäume sind bis auf 3 oder 4 Augen über der Okulierstelle abzuschneiden.
  • Die Spallierbäume sind zu beschneiden, namentlich die Pfirsich-, Aprikosen- und Birnbäume, bevor die Augen anfangen stark zu keimen; bei kalter, namentlich aber bei Glatteis-Witterung sind die Pfirsichen und Aprikosen besonders in der Nacht bedeckt zu halten.
  • Von sehr großem Nutzen ist es, wenn die Beerenobststräucher mit abgestandener Jauche gedüngt werden.
  • Den stämmig gewordenen Bäumchen werden die Pfähle genommen.
  • Die Hecken und lebenden Zäume werden beschnitten, die Lücken ausgefüllt, neue angelegt.
  • Zwergbäume werden unfruchtbar, wenn sie so tief gepflanzt sind, dass der Edelstamm Wurzeln treiben kann. Um dieses zu verhüten, muss man alljährlich im Frühjahre die Wurzeln von der Erdoberfläche aus, einen halben Fuß tief dicht am Stamme abschneiden.

Weingarten

  • Die Spaliere sind auszubessern und in ordentlichen Stand zu setzen.
  • Zu Ende des Monats ist der Anfang mit dem Aufziehen und Anbinden der Weinstöcke zu machen.
  • Auch sind in der letzten Hälfte des Monats die Weinstöcke zu düngen und zu senken.
  • Zum Anbinden eignen sich wegen der Zähigkeit am besten die Ruthen der gelben, Dotter- oder Goldweide (Salix vitellina), der Bandweide (Salix viminalis), der Buschweide (Salix triandra), des rothen Hartriegels (Cornus sanguinea)

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Januar

Gartenarbeiten im März

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.