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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im November

Gartenarbeiten im November. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat November von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat November nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat November im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat November aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.


Der Blumengarten

  • Die zarteren blühenden Sträucher sind mit Nadelholzzweigen oder trockenem Farrenkraut zu umhüllen und an den Wurzeln hoch mit Laub zu bedecken.
  • Die hochstämmigen Rosen überwintern am besten, wenn sie umgelegt und mit der Krone in die Erde gegraben werden.
  • An den okulierten Rosensträmmchen umwickelt man die veredelte Stelle mit Werg und legt sie unter eine Laubdecke.
  • Topf-Aurikeln und seine Nelken sind jetzt vor Nässe zu schützen, die perennierenden zarten Blumen auf den Beeten mit Fichtennadeln und Spreu zu bedecken.
  • Die Beete der Zwiebelblumen sind mit Gärberlohe, Sägespänen und Laub zu bedecken, die Zwiebeln der Amaryllis, der Tuberosen an einem warmen Ort, die Knollen der Anemonen und Ranunkeln an einem kühlen Ort aufzubewahren.
  • Aurikeln und Primeln können gesäet werden.
  • Das Gewächshaus muss fleißig gelüftet werden.
  • Dem Glashause werden die Läden angelegt und ist dasselbe zu heizen.
  • Die Winterkästen sind einzurichten.
  • Die Lohbeete in Treibhäusern sind zu erneuern und diese stärker zu heizen.
  • Zu Ende des Monats wird mit dem Treiben von Hyacinthen, Tulpen, persischer Iris, Tazetten begonnen; dieselben werden bei mäßigem Begießen an die Fenster geheizter Zimmer gestellt.
  • Die Hyacinthen sind mit Gläsern zu bedecken und gegen Rauch und Staub zu schützen.
  • Die Amaryllis formossisima wird dadurch getrieben, dass man die Zwiebeln in die Nähe eines warmen Ofens hängt.

Gemüsegarten

  • Das Stürzen und Düngen des Gartens ist bis zum Eintritt der Fröste zu beenden.
  • Am Anfang des Monats wird die letzte Pflanzung von Wintersalat gemacht. Petersilie und Spinat sind bei zunehmender Kälte dicht mit trockenem Laub und Stroh zu bedecken.
  • Wenn man sehr früh Möhren, Pastinak, Karotten, Zuckerwurzeln haben will, kann man in diesem Monate noch eine Aussaat wagen; doch muss das Beet trocken gelegen sein.
  • Die zu künftigem Gebrauche bestimmte Frühbeeterde ist durchzusieben, zu kegelförmigen Haufen aufzuschichten und ringsum mit Laub oder Stroh zu bedecken, damit Nässe und Frost nicht eindringen, weil nasse und gefrorene Erde zu Mistbeeten nicht taugt.
  • Die Frühbeetkästen sind von der darin befindlichen Erde und vom Dünger zu reinigen.
  • Die Spargel- und Erdbeerbeete sind mit Dünger zu bedecken.
  • Die getrockneten Zwiebeln sind in diesem Monate abzuputzen und an einem trockenen Ort zu verwahren. Steckzwiebeln hängt man in Säcken hinter dem Ofen auf.
  • Der Gemüsegarten ist von Strünken, Unkraut und dürrem Laub zu reinigen.
  • Wintersalat und Winterblumenkohl, welche in abgetriebene Mistbeete verpflanzt wurden, haben bei trockener und warmer Witterung gehörig Luft zu erhalten.
  • Um im künftigen Frühjahre die so sehr schädlichen Werren leicht fangen zu können, gräbt man hier und da im Garten einige Fuß tiefe und eben so breite Gruben, und füllt dieselben mit Pferdemist aus. In diesen verkriechen sich die Werren im Winter und können dann im Frühjahre sammt dem Dünger herausgenommen und leicht vertilgt werden.

Obstgarten

  • Die Arbeiten des vorigen Monats sind fortzusetzen.
  • Es können noch Himbeer-, Johannisbeer- und Stachelbeersträucher, so wie Wurzelausläufer von Pflaumen, Quitten und dergleichen in die Baumschule versetzt werden.
  • Das Umgraben der Obstbäume einen Fuß im Umkreis des Stammes und das leichte Bedecken mit Dünger kann geschehen.
  • Die Pfirsiche und Aprikosen an den Spalieren erhalten Decken von Rohr- und Fichtenzweigen; Stroh dazu zu verwenden ist nicht rathsam, weil sich die Mäuse dasselbe gern zum Aufenthaltsorte wählen.
  • Die Obstbäume sind vom Moos und von Raupennestern zu befreien. Die Walnussbäume sind auszuputzen.
  • Um den Obstgarten gegen das Eindringen von Hasen, welche bekanntlich gerne die Obstbäume benagen, zu verwahren, ist die Umzäunung des Gartens auszubessern. Wenn nur wenige Obstbäume zu schützen sind, geschieht die Sicherung der Bäume dadurch, dass man dieselben mit Fichtenreisern, Rohr oder Dornen umbindet.
  • Die Theerbänder um die Baumstämme sind aufzufrischen und die daran klebenden Insekten oder deren Larven abzulesen, weil ohne diese Vorsicht die todten Körper endlich eine sichere Brücke über den gefährlichen Wall bilden würden.
  • Es werden die letzten Äpfel und Winterbirnen geerntet.
  • Die Früchte sind an trockenen, luftigern Orten zu verwahren.
  • Stettiner, Borsdorfer und andere Äpfelsorten erhalten sich sehr lange frisch, wenn sie in zugedeckten Töpfen an einer trockenen Stelle 1 bis 1 1/2 Ellen tief in die Erde vergraben werden.

Weingarten

  • Die Weinstöcke werden beschnitten, wenn es nicht schon früher geschenen ist, dann niedergelegt und so mit Erde bedeckt, dass an den Enden der Reben einige Augen frei bleiben, oder doch mit Stroh eingebunden.
  • Die Stöcke werden auch leicht behackt, und wenn nötig, gedüngt, und zwar hat die Düngung im leichten Boden alle 5 Jahre im schweren guten Boden alle 6 bis 10 Jahre einmal zu geschehen.
  • Neue Weinberge und Weingärten können angelegt werden. Man nimmt dazu die jungen Weinstöcke aus der Rebenschule, welche im vorigen Jahre oder vor zwei Jahren daselbst eingeschult worden sind. Auch sind hierzu diejenigen Senker, welche sich bereits bewurzelt haben und nun abgelöst werden, zu verwenden.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Oktober

Gartenarbeiten im Dezember

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.

 

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Mai

Gartenarbeiten im Mai. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Mai von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Mai nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Mai im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Mai aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Die Rasenplätze sind zu scheeren und zu walzen.
  • Alle Beete sind zu jäten.
  • Blühende Aurikeln und Nelken auf Stellagen, dann auch blühende Tulpen, müssen Verdecke zum Schutze gegen die Sonne und Regen erhalten.
  • Die im freien Land befindlichen Pflanzen erhalten Stäbe.
  • Alle jungen und blühenden Pflanzen sind zu begießen, doch nicht zu stark und nicht in den Mittagsstunden, weil sie sonst faulen.
  • Die Topfgewächse sind stark mit Wasser zu besprengen und dann ins Freie zu bringen.
  • Alle Gewächshauspflanzen, als: Amaryllis, Gladiolus, Oralis, Tuberosen, die überwinterten Knollen der verschiedenen Blumen sind ins freie Land zu setzen.
  • Zu säen sind alle zweijährigen Pflanzen, Lack, Primeln, Winterlevkojen und die perennirenden Pflanzen; zu Ende des Monats alle zarten Gewächse, als: Ipomenea, mehrere Nachtkerzenarten usw. dorthin, wo sie blühen sollen.
  • Auszupflanzen sind: Basilikum, Balsaminen, alle Arten Sommercscabiosen, Sommerrosen, Goldlack, Levkojen, Nelken.
  • Die in Töpfen getriebenen Georginenknollen sind ins Land zu versetzen.
  • Maiblumen sind im Walde auszugraben und im Garten in feuchtes, schattiges Land zu verpflanzen.
  • Stecklinge, Ableger, Senker sind zu machen.
  • Gefüllter Goldlack, Gartenzypresse, hochrothe Fuchsien, Rosmarin, Salbei, sind in Töpfen oder in einer warmen Rabatte aus Stecklingen zu vermehren.
  • Abgeblühte Rosen und andere Sträucher können umgesetzt werden.
  • Crocus, Herbstzeitlosen und Kaiserkronen sind, wenn sie schon durch 3 Jahre in der Erde waren und das Kraut vertrocknet ist, herauszunehmen.
  • Nelken und andere Topfgewächse lassen sich jetzt am leichtesten von Blattläusen reinigen.
  • Schädliche Insekten sind zu vertilgen.

Gemüsegarten

  • Alle Beete sind zu jäten.
  • Die Erbsen sind zu behacken und mit Stützreißern zu versehen.
  • Die zu dicht stehenden Pflanzen sind durchzuziehen und zu verdünnen.
  • Blühende Erdbeeren sind bei trockenem Wetter zu begießen.
  • Vom Blumenkohl und Wintersalat werden die schönsten Köpfe zum Samentragen ausgezeichnet.
  • Das Schießen des Salates ist durch Einschnitte knapp unter den Blättern zu verhindern.
  • Es können nachgesäet werden: Blumenkohl, Kohlrabi, Möhren, Rotkraut, Wälschkohl, Weißkraut, Wirsing. Von Gurken und Kürbissen macht man wegen zu fürchtenden Frösten mehrere Aussaaten.
  • In der Mitte des Monats werden Beete von Meerrettigen angelegt.
  • Melonen, die in Mistbeeten gezogen wurden, können zu Ende des Monats auf lockere, warme Beete ins Freie gesetzt werden, müssen aber Anfangs bei kühler Witterung und Nachts mit gläsernen Glocken bedeckt werden.
  • Den Gewächsen in den Mistbeeten ist immer mehr Luft zu geben; an schönen Tagen kann man 4 bis 5 Stunden lang die Fenster abnehmen.
  • Melonenranken müssen verbrochen und von den überflüssig angesetzten Früchten befreit werden.
  • Die Beete der Meerrettige erfordern einen fetten, lockern Boden, der im Herbste gut gedüngt und tief umgegraben wurde. Die Beete sind 3 Schuh breit und hochgewölbt anzulegen. Zur Unterbringung der Pflanzen sind mit dem Pflanzenstocke zwei Schuh tiefe Löcher, eines vom andern und vom Rande des Beetes einen Schuh entfernt, zu machen. Die Stecklinge müssen 3 bis 4 Zoll Erde über sich haben.

Obstgarten

  • Die im Frühjahre copulirten Stämmchen sind zu begießen.
  • Hat man lang gebrochene Edelreiser, so kann man zu Anfang des Monats noch copuliren; auch kann man, am besten in den Morgenstunden, in die Rinde propfen.
  • Der Verband der copulirten Bäumchen ist dort, wo er einschneidet, zu lüften; die wilden Augen sind bei Zeiten abzunehmen.
  • Jungen Bäumchen werden, wenn sie stammhaft sind, die Pfähle genommen.
  • Den copulirten und gepropften Stämmchen sind an zwei Steifen Pfähle zu geben.
  • Noch nicht ausgewaschenen Aprikosen- und Pfirsichbäumen, welche schon viele Früchte ansetzen, werden diese zum Teil abgenommen, kränklichen sind alle abzunehmen. Die Nebenschossen sind fleisig abzunehmen, nur an vor kurzem veredelten Bäumchen sind einige stehen zu lassen, und wenn sie den Hauptzweig zu überwachsen drohen, etwas abzustutzen.
  • Wenn während der Blütezeit ein starker, anhaltender Regen kommt, so müssen die Bäume mehrmals geschüttelt werden, wodurch erzielt wird, dass sich die Blüten sicherer befruchten. Das Schütteln ist übrigens auch bei trockenem, windstillen Wetter vorteilhaft.
  • Zu Ende des Monats wird Bast geschält, und zwar zunächst von Linden und Akazien, welche den schönsten und haltbarsten geben.
  • Die der Baumschule schädlichen Schnecken können am leichtesten unter Erbsenstrohbündeln gefangen werden, da sie sich gern unter denselben, wenn diese feucht sind, ansammeln.
  • Die Ringelraupe, Nonnenraupe, der Blaukopf, Baumweißling, Spanner, Maikäfer, Blattläuse sind zu vertilgen.

Weingarten

  • Zu Ende des Monats, kurz vor der Blütezeit, ist der Boden das zweite Mal zu behacken und vom Unkraut zu reinigen.
  • Das Aufziehen und Anheften der Weinstöcke ist fortzusetzen.
  • Das Kappen des Weinstocks hat zu geschehen, sobald die Trauben und zwei bis drei Blätter über denselben deutlich zu erkennen sind.
  • Auf den Rebenstecher, einen glänzend-goldig-kupferroten, azurblau schillernden Käfer, welcher den Weinreben sehr vielen Schaden zufügt, ist Jagd zu machen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im April

Gartenarbeiten im Juni

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Dezember

Gartenarbeiten im Dezember. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Dezember von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Dezember nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Dezember im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Dezember aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Im Garten ist jetzt nichts zu thun. Höchstens lassen sich bei besonders günstiger Witterung Anemonen und Ranunkeln legen, doch muss man die selben gleich mit Gärberlohe bedecken.
  • Wenn Schnee gefallen ist, so können in Kästen mit guter Erde, die man schon früher ins Freie gestellt hat, Aurikeln und Primeln gesäet werden, denn es hat sich herausgestellt, dass sich der Same beim Thauen des Schnees inniger mit der Erde verbindet, als wenn er unmittelbar auf diese gestreut wird.
  • Sämereien werden im warmen Zimmer auf Tücher oder Papier ausgebreitet, getrocknet, mit den Händen gerieben, von Spreu gesäubert, sortiert, in Säckchen gethan, bezeichnet und an einem trockenen Orte aufbewahrt.
  • Die Knollen der Georginen fordern große Beachtung; findet man bei der Untersuchung, dass sie stellenweise verfault sind, so hat man die faulen Stellen behutsam auszuschneiden und die Schnittwunden mit Kreide oder pulverisierter Holzkohle zu bestreuen; findet man einen Anflug von Moder, so ist dieser abzubürsten.
  • Bei den Treibhäusern sind Decken anzuhängen.
  • In den Gewächshäusern ist bis zu 5°, und wenn zarte Pflanzen zur Blüthe getrieben werden sollen, bis 12 und 15 ° Reaumur zu heizen.
  • Das Begießen der Pflanzen hat mäßig, das Ausputzen derselben häufig zu geschehen.
  • Orte, wo Nelken stehen, müssen, wenn nicht zu starke Fröste sind, gelüftet werden.
  • Mit dem Ansetzen der Hyacinthen, Tulpen, Frühveilchen, Grocus, Vergißmeinicht, Hortensien, Centifolien, Azaleen, Schneebällen zum Treiben ist zu beginnen.

Gemüsegarten

  • Die Erdmagazine können umgearbeitet und Erd- und Komposthaufen angelegt werden, sich nebst dem Thierdünger und der gewöhnlichen Gartenerde auch Asche, Teichschlamm, Hornspäne, dann Abfälle von Fleisch, Lumpen, Leder, so wie Lehm eignen.
  • Bei offenem Boden kann noch gegraben und gedüngt werden.
  • In den durch die Herbstregen erweichten Boden kann die Aussaat verschiedener Gemüsearten als: Petersilien, Spinat, Möhren, Kerbel, Pastinaken, Scorzoner, Hafer- und Zuckerwurzeln, Carotten, vorgenommen werden, welche dann im Frühjahre schnell zum Keimen gelangen.
  • In frischbereitete Mistbeete sind Kresse, Schnittsalat, Monatsradieschen zu säen.
  • Sämereien sind zu reinigen und zu sortieren.
  • Strohdecken sind beizuschaffen.
  • Besondere Aufmerksamkeit erfordern jetzt die Vorrathskammern, Keller und Gewächshäuser. Die Gemüse- und Wurzelvorräthe müssen oft und genau nachgesehen werden, um die etwa angefaulten Stücke auszusondern. Letztere sind jedoch nicht wegzuwerfen, sondern können nach Ausschneidung der angefaulten Stellen im Haushalte verwendet werden.
  • Solche Aufbewahrungsorte sind in den Mittagsstunden, bei mildem Wetter auch den ganzen Tag über zu lüften.
  • Champignonbeete müssen wiederholt Umschläge von warmen Pferdemist erhalten; auch sind dieselben nicht nur vor der ihnen äußerst verderblichen Nässe, sondern durch gute Bedeckung auch vor der Kälte zu schützen.

Obstgarten

  • Obstkerne sind zu sammeln und zu säen.
  • Jungen, vor zwei oder drei Jahren veredelten Bäumchen müssen die Spitzen abgestutzt werden, damit sie mehr Zug bekommen und im nächsten Frühjahre üppiger treiben.
  • Saatschulen sind mit Ruß zu bestreuen.
  • Bei milder Witterung kann schon mit dem Bildungsschnitt begonnen werden.
  • Bei gelindem Wetter können Stachel- und Johannisbeeren ausgeputzt und verschnitten, wohl auch umgesetzt werden.
  • Aprikosen- und Pfirsichbäumchen sind Fichtenwedel vorzustecken.
  • Mit dem Düngen der tragbaren Obstbäume ist fortzusetzen; überhaupt sind die im vorigen Monate unternommenen Arbeiten weiter vorzunehmen.
  • Neugepflanzte Bäume werden bei schneeloser Kälte um die Wurzeln herum mit einer Decke von Strohmist umgeben. Spaliere sind auszubessern.
  • Die Obstlager sind nachzusehen; die faulen Früchte sind auszulesen, und es müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass das Obst vom Froste nicht leidet.
  • Gartengeräthe sind in Stand zu setzen, spitzige Pfähle vorzubereiten.
  • Äpfel können am besten aufbewahrt werden, wenn man sie auf dem Boden des Hauses auf eine Unterlage von Stroh legt und bei eintretendem Froste dick mit trockenem Baumlaub bedeckt, so dass kein Lichtstrahl eindringt, zumal das Licht die Äpfel braun und geschmacklos macht. Gefrieren die Äpfel, so werden dieselben zwar welk und saftlos, aber süßer, und können im Frühjahre durch Einlegen in Wasser wieder frisch gemacht werden.

Weingarten

  • Das Niederlegen und Bedecken der Weinstöcke ist ohne Zögerung nachzuholen.
  • Die im Weingarten umherliegenden Steine sind wegzuschaffen, weil sich darunter gerne mäuse aufhalten.
  • Die Weinpfähle sind mit neuen Spitzen zu versehen und mit Länge nach zu sortiren.
  • Die Spaliere sind auszubessern. Von den noch aufbewahrten Trauben sind die schadhaften zu entfernen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im November

Gartenarbeiten im Januar

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.