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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Januar

Gartenarbeiten im Januar. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Januar von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Januar nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Januar im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Januar aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Fehlende Gartengerätschaften sind anzuschaffen, die vorhandenen auszubessern.
  • Die Ausbesserung der Gartenzäune, Einfriedungen ist vorzunehmen.
  • Erdmagazine sind umzuarbeiten, wenn nötig, neue anzulegen.
  • Es ist darauf zu sehen, dass die in freier Erde gebliebenen Zwiebelgewächse ordentlich mit Moos, Laub, am besten mit Erbsenstroh bedeckt sind.
  • Die von der Kälte gehobenen Pflanzen sind behutsam einzudrücken und nötigenfalls mit etwas Erde zu bedecken.
  • Bei offenem Boden können alle Arten Zwiebelgewächse in die Erde gebracht werden, besser ist’s aber, wenn dies schon im Herbste geschah, weil von den im Winter gelegten die Blüten nicht so schön sind.
  • Es ist darauf zu achten, dass Glas- und Treibhäuser mit Strohdecken, Läden u. dergl. gehörig versehen sind. Diese Lokalitäten sind der Witterung entsprechend, nach dem Thermometer auf 12 bis 15° Reaumur zu heizen; bei gelindem Wetter Mittags zu lüften.
  • Amaryllis, Erika, Hyacinthen, Jonquillen, Maiblumen, Reseda, immerblühende Rosenveilchen, Tazetten, Schneeglöckchen, Tulpen, welche im Gewächshaus blühen sollen, brauchen volles Licht.
  • Alle Topfgewächse sind von faulen Blättern zu reinigen und, wenn nötig, doch nur wenig zu begießen, besonders Aurikeln, Rosmarin, Topfnelken, Lack und Wirterlevkojen.
  • Aurikeln und Primeln sind in Kästchen voll sehr klarer Erde zu säen; Zwiebeln von später treibenden Pflanzen in Töpfe zu legen.
  • Gläser mit Blumenzwiebeln zum Treiben sind etwa jeden fünften Tag mit frischem Wasser zu begießen und vorsichtig vom Schleime zu reinigen.

Gemüsegarten

  • Alle Gartengerätschaften müssen in guten Stand gesetzt, das Fehlende ergänzt, das Beschädigte ausgebessert werden.
  • Diejenigen Pflanzen, die im Spätsommer oder im Herbste verpflanzt worden sind, wie: Erdbeeren, Lavendel, Salbei, Winter-Kohl, Wintersalat und dergl. werden gewöhnlich vom Froste gehoben, so dass die Wurzeln fast frei zu liegen kommen; dieselben sind daher bei eintretendem Tauwetter sanft einzudrücken und mit Erde zu bedecken.
  • Befinden sich noch Gemüse im Freien, so sind sie auszuheben; die stehen bleibenden aber unter der schon früher angebrachten Laubdecke zu erhalten.
  • Dünger ist auf die künftigen Beete in kleinen Haufen aufzufahren.
  • Die Herstellung der Mistbeete ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken; die vorhandenen Mistbeetkästen sind in den Stand zu setzen, die Läden, Rohr- und Strohdecken auszubessern oder neue anzuschaffen.
  • Sind neue Mistbeete anzulegen, so hat dies dort zu geschehen, wo sie von der Nordseite durch eine Mauer oder ewenigstens durch eine Planke geschützt sind, und wo sie möglichst den ganzen Tag über volle Sonne haben.
  • Die Sämereien sind zu reinigen und zu sortieren.
  • Am Anfang des Monats sind Melonen- und Gurkenkörner auf den warmen Ofen in einer Mischung von Sand und Sägespänen aufzuquellen oder gleich in Mistbeete zu legen.
  • Die Pflänzchen von allenfalls schon im Dezember in Mistbeeten gelegten Melonen und Gurken sind zu versetzen.
  • Kresse, Sauerampfer, Salat sind in Kästchen zu säen und diese gegen Ende des Monats dicht an ein Fenster zum Treiben zu stellen.

Obstgarten

  • Der Stroheinband der Sträucher und zarteren Bäume, so wie die Bedeckung der Erde oder ihrer Wurzeln mit Nadel- und Laubstreu im Umkreise von 1 bis 2 Fuß ist unversehrt zu erhalten.
  • Obstbäume sind nach Zulaß der Witterung im Umkreise des Stammes umzugraben, und die gelockerte Erde ist mit kurzem Dünger zu belegen, wenn es nicht schon früher geschehen ist.
  • Die Bedeckung der Pfirsich- und Aprikosenbäume an den Mauern mit Fichtenzweigen oder Rohrmatten darf nicht zu dicht sein, weil sonst dieselben zu früh treiben.
  • Die Bäume werden ausgeputzt; jeder Schnitt ist dicht am Stamme und glatt auszuführen, damit die Wunde leichter überwachsen kann.
  • Zu Ende des Monats können an schönen Tagen Kopulir- und Propfreiser gebrochen, oder besser, geschnitten werden. Dabei sind Zweige vom letzten Sommer, von vollkommen gesunden und fruchtbaren Bäumen, von der Mittagseite und wo möglich aus dem Gipfel zu entnehmen. Die Reiser sind gegen Vertrocknung dadurch zu schützen, dass sie an einen schattigen Ort auf eine Hand tief in die Erde eingelegt werden, gegen Frost aber dadurch, dass man sie dann mit Moos bedeckt. Zu versendende Edelreiser sind an dem Schnitte mit Baumwachs zu verkleben oder in eine Kartoffel zu stecken, dann in etwas feuchtes Moos einzuwickeln.
  • Aus fernen Orten vertrocknet ankommende Reiser sind durch 24 bis 48 Stunden in frisches Wasser zu legen.
  • Obstkerne aller Art sind zu sammeln.
  • Vom Frost gehobene Bäumchen sind mäßig einzutreten und mit Erde zu bedecken.
  • Baumwachs und Copulirbänder sind anzufertigen. Die zum Anbinden der Bäumchen nötigen Ruten können geschnitten werden und sind an feuchter Erde aufzubewahren; die besten Ruten erhält man von der gelben Weide.

Weingarten

  • Die nötigsten Pfähle sind anzuschaffen. Die vorzüglichsten sind von Akazien und Eichen; zunächt von Kiefer, Fichten, Tannen und Erlen. Gut ist das Ankohlen derselben an der Spitze, noch besser das Tränken der Pfähle mit Steinkohlenteer, zumal dadurch ihre Dauer sehr verlängert wird.
  • Arbeiten, die aus irgend einem Grunde früher nicht geschehen konnten, wie: das Ausfahren des Düngers, ja selbst das Beschneiden der Stöcke sind nachzuholen.
  • Schadhafte Pyramidengerüste und Spaliere sind auszubessern.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Dezember

Gartenarbeiten im Februar

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.

 

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Dezember

Gartenarbeiten im Dezember. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Dezember von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Dezember nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Dezember im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Dezember aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Im Garten ist jetzt nichts zu thun. Höchstens lassen sich bei besonders günstiger Witterung Anemonen und Ranunkeln legen, doch muss man die selben gleich mit Gärberlohe bedecken.
  • Wenn Schnee gefallen ist, so können in Kästen mit guter Erde, die man schon früher ins Freie gestellt hat, Aurikeln und Primeln gesäet werden, denn es hat sich herausgestellt, dass sich der Same beim Thauen des Schnees inniger mit der Erde verbindet, als wenn er unmittelbar auf diese gestreut wird.
  • Sämereien werden im warmen Zimmer auf Tücher oder Papier ausgebreitet, getrocknet, mit den Händen gerieben, von Spreu gesäubert, sortiert, in Säckchen gethan, bezeichnet und an einem trockenen Orte aufbewahrt.
  • Die Knollen der Georginen fordern große Beachtung; findet man bei der Untersuchung, dass sie stellenweise verfault sind, so hat man die faulen Stellen behutsam auszuschneiden und die Schnittwunden mit Kreide oder pulverisierter Holzkohle zu bestreuen; findet man einen Anflug von Moder, so ist dieser abzubürsten.
  • Bei den Treibhäusern sind Decken anzuhängen.
  • In den Gewächshäusern ist bis zu 5°, und wenn zarte Pflanzen zur Blüthe getrieben werden sollen, bis 12 und 15 ° Reaumur zu heizen.
  • Das Begießen der Pflanzen hat mäßig, das Ausputzen derselben häufig zu geschehen.
  • Orte, wo Nelken stehen, müssen, wenn nicht zu starke Fröste sind, gelüftet werden.
  • Mit dem Ansetzen der Hyacinthen, Tulpen, Frühveilchen, Grocus, Vergißmeinicht, Hortensien, Centifolien, Azaleen, Schneebällen zum Treiben ist zu beginnen.

Gemüsegarten

  • Die Erdmagazine können umgearbeitet und Erd- und Komposthaufen angelegt werden, sich nebst dem Thierdünger und der gewöhnlichen Gartenerde auch Asche, Teichschlamm, Hornspäne, dann Abfälle von Fleisch, Lumpen, Leder, so wie Lehm eignen.
  • Bei offenem Boden kann noch gegraben und gedüngt werden.
  • In den durch die Herbstregen erweichten Boden kann die Aussaat verschiedener Gemüsearten als: Petersilien, Spinat, Möhren, Kerbel, Pastinaken, Scorzoner, Hafer- und Zuckerwurzeln, Carotten, vorgenommen werden, welche dann im Frühjahre schnell zum Keimen gelangen.
  • In frischbereitete Mistbeete sind Kresse, Schnittsalat, Monatsradieschen zu säen.
  • Sämereien sind zu reinigen und zu sortieren.
  • Strohdecken sind beizuschaffen.
  • Besondere Aufmerksamkeit erfordern jetzt die Vorrathskammern, Keller und Gewächshäuser. Die Gemüse- und Wurzelvorräthe müssen oft und genau nachgesehen werden, um die etwa angefaulten Stücke auszusondern. Letztere sind jedoch nicht wegzuwerfen, sondern können nach Ausschneidung der angefaulten Stellen im Haushalte verwendet werden.
  • Solche Aufbewahrungsorte sind in den Mittagsstunden, bei mildem Wetter auch den ganzen Tag über zu lüften.
  • Champignonbeete müssen wiederholt Umschläge von warmen Pferdemist erhalten; auch sind dieselben nicht nur vor der ihnen äußerst verderblichen Nässe, sondern durch gute Bedeckung auch vor der Kälte zu schützen.

Obstgarten

  • Obstkerne sind zu sammeln und zu säen.
  • Jungen, vor zwei oder drei Jahren veredelten Bäumchen müssen die Spitzen abgestutzt werden, damit sie mehr Zug bekommen und im nächsten Frühjahre üppiger treiben.
  • Saatschulen sind mit Ruß zu bestreuen.
  • Bei milder Witterung kann schon mit dem Bildungsschnitt begonnen werden.
  • Bei gelindem Wetter können Stachel- und Johannisbeeren ausgeputzt und verschnitten, wohl auch umgesetzt werden.
  • Aprikosen- und Pfirsichbäumchen sind Fichtenwedel vorzustecken.
  • Mit dem Düngen der tragbaren Obstbäume ist fortzusetzen; überhaupt sind die im vorigen Monate unternommenen Arbeiten weiter vorzunehmen.
  • Neugepflanzte Bäume werden bei schneeloser Kälte um die Wurzeln herum mit einer Decke von Strohmist umgeben. Spaliere sind auszubessern.
  • Die Obstlager sind nachzusehen; die faulen Früchte sind auszulesen, und es müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass das Obst vom Froste nicht leidet.
  • Gartengeräthe sind in Stand zu setzen, spitzige Pfähle vorzubereiten.
  • Äpfel können am besten aufbewahrt werden, wenn man sie auf dem Boden des Hauses auf eine Unterlage von Stroh legt und bei eintretendem Froste dick mit trockenem Baumlaub bedeckt, so dass kein Lichtstrahl eindringt, zumal das Licht die Äpfel braun und geschmacklos macht. Gefrieren die Äpfel, so werden dieselben zwar welk und saftlos, aber süßer, und können im Frühjahre durch Einlegen in Wasser wieder frisch gemacht werden.

Weingarten

  • Das Niederlegen und Bedecken der Weinstöcke ist ohne Zögerung nachzuholen.
  • Die im Weingarten umherliegenden Steine sind wegzuschaffen, weil sich darunter gerne mäuse aufhalten.
  • Die Weinpfähle sind mit neuen Spitzen zu versehen und mit Länge nach zu sortiren.
  • Die Spaliere sind auszubessern. Von den noch aufbewahrten Trauben sind die schadhaften zu entfernen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im November

Gartenarbeiten im Januar

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.