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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im September

Gartenarbeiten im September. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat September von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat September nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat September im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat September aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.


Der Blumengarten

  • Wegen den Nachtfrösten sind Georginen mit Erde anzuhäufeln.
  • Topfaurikeln sind in die Sonne zu stellen.
  • Pflanzen, welche vom Nachtreif oder Nachtfrost gelitten haben, sind vor Sonnenaufgang mit kaltem Wasser zu bespritzen.
  • Zarte Pflanzen werden für die Nachtzeit schon ins Haus gebracht.
  • Nelkenkapseln werden, sobald der Same reif ist, abgeschnitten; überhaupt von Blumen aller Arten die Samen gesammelt.
  • Die noch übrigen Nelkenfenster werden verpflanzt.
  • Hyacinthen und Tulpenzwiebeln werden in die Erde und zwar ziemlich tief eingelegt, noch bevor die Kälte eintritt.
  • In die Töpfe sind zu bringen: Geranien, Winterlevkojen, gefüllter Goldlack, Monatrosen, Rosmarin.
  • In die Erde werden gelegt: Iris, Jonquillen, Tazetten.
  • Zum zeitigen Treiben werden Hyacinthenzwiebeln in Töpfe gelegt.
  • Ins freie Land können an Ort und Stelle, wo sie blühen sollen, gesäet werden: Rittersporn, Iberis, Gilien, Mohn, Klarkien, Adonis.
  • Auch ist es am besten, jetzt die perennirenden und schwer keimenden Pflanzen zu säen.
  • Am Anfang des Monats kann auch noch Reseda gesäet werden.
  • Chrysanthemum ist in Töpfe zu pflanzen und so ins Glashaus zu bringen.
  • Zu Anfang des Monats sind Tausendschönchen umzupflanzen.
  • Assodilien, Federmelsen, Primeln, Nachtviolen, Päonien, Schwertlilien werden durch Wurzelzertheilung vermehrt und eingesetzt.
  • Rosen können noch auf das schlafende Auge oculirt werden.
  • Bei Buchsbaumeinfassungen sind die leeren Stellen aufzufüllen.

Gemüsegarten

  • Die Behältnisse zum Aufbewahren der Wurzelgewächse sind herzurichten, und Sand, der etwas feucht zu halten ist, in die Keller zu schaffen.
  • Moos und Baumlaub zum Bedecken der Pflanzen ist einzusammeln und für den nächsten Monat Dünger in Vorrat zu halten.
  • Gegen Schnecken sind die Ränder der Beete mit Häckerling und Gerstenstreu zu bestreuen.
  • Die Sellerie ist fortwährend mit Jauche zu begießen und öfter zu behäufeln; die untersten Blätter sind, um das Wachstum zu befördern, abzunehmen.
  • Neue Erdbeerbeete können angelegt werden.
  • Die reifen Bohnen sind abzunehmen. Zwiebel-, Mangold-, Gurken-, Spargelsamen reifen.
  • Am Anfang des Monats können noch gesäet werden: Karotten, Petersilie, Spinat, Winterkresse; zu Ende des Monats werden Charlotten, Knoblauch, Winterzwiebeln gelegt.
  • Von Kraut, Kohl und andern Pflanzen kann man die Raupen dadurch abhalten, dass man über dieselben frisches Laub von weiblichem Farrenkraut (Pteris aquillina) legt. Auch durch eine Auflösung von 4 Loth Alaun in einer Halbmaß Wasser, welche man auf die Beete ausgießt, lässt sich derselbe Zweck erreichen. In neuester Zeit wird besonders Chlorkalk als ein vorzügliches Mittel empfohlen. Wenn man den Chlorkalk im Wasser auflöst und mit einem Staubbesen die Pflanzen, womöglich Abends oder in der Früh bespritzt, so bleiben dieselben vom Erdfloh, Schmetterlingen und Raupen befreit. Als ein ferneres Mittel wird das Auspflanzen von Hanf zwischen die Pflanzen geraten.

Obstgarten

  • Die Augen, welche an den oculierten Bäumen nicht angewachsen sind, sind mit dem Messer behutsam herauszunehmen, die vertrockneten Flügel der Rinde bis aufs Grüne abzuschneiden und die Wunde mit Baumwachs zu belegen.
  • In der ersten Hälfte des Monats, wenn sich die Rinde gut löst, kann noch auf das schlafende Auge oculirt werden.
  • Die an erwachsenen Bäumen befindlichen Wasserreiser (Räuber) sind abzunehmen.
  • Stachel-, Johannis- und Himbeeren sind zu versetzen.
  • Es reifen: Sommer- und Herbstäpfel, Sommer- und Herbstbirnen, Pflaumen, Pfirsiche, Nüsse, Maronen.
  • In diesem Monate können lebende Zäune und Hecken aus Samen angelegt werden. Das dazu bestimmte Land muss wie das zu Baumschulen verarbeitet werden. Die Hecken werden am dichtesten, wenn man die Saat in zwei, einen Fuß voin einander entfernte Reihen macht. Am geeignetsten sind die Kornellkirschen, Weißdorn und die Weiß- oder Hainbuche.
  • Das Abraupen der Bäume im Herbste ist dem im Frühjahre vorzuziehen, weil dadurch die Meisen und andere kleine Vögel genötigt werden, länger in einer Gegend zu bleiben, um die Raupen an den verborgensten und unzugänglichsten Orten aufzusuchen; während wenn im Herbste die Raupennester gefüllt und in die Augen fallend an den Bäumen hängen bleiben, die Vögel sogleich überall reichliche Nahrung finden und im schnellen Fluge durch die Gärten ziehen. Vereinigen sich ganze Gemeinden in diesem Vorgange, so wird ein glücklicher Erfolg nicht ausbleiben.

Weingarten

  • Sobald die zwei oder drei untersten Augen der Reben zu reifen beginnen, ist der Boden durch das dritte Behacken zu lockern und zu reinigen.
  • Das Berhauen ist vorzunehmen.
  • Die reifenden Trauben sind vor Sperlingen, Wespen und Hornissen zu schützen.
  • Gegen Sperlinge werden die Trauben am besten durch Überziehen der Stöcke mit engmaschigen Netzen geschützt.
  • Gegen Wepsen und Hornissen kann man die Trauben nur dadurch schützen, dass man sie in Flor- oder Gazebeutel einhängt, was sich jedoch nur bei besonders kostbaren Weinsorten lohnen wird.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im August

Gartenarbeiten im Oktober

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im März

Gartenarbeiten im März. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat März von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat März nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat März im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat März aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Rabatten und Blumenbeete werden in Stand gesetzt. Alle Arten von Blumeneinfassungen sind auf beiden Seiten abzustechen, auszuheben, zu verteilen und wieder neu anzulegen.
  • Gehobene Pflanzen sind sanft anzudrücken oder an den Wurzeln mit gesiebter Erde zu bedecken.
  • Den Nelken und Aurikeln, dann den hervorkeimenden Hyazinthen, Tulpen nimmt man die Winterbedeckung; doch müssen Aurikeln und andere zarte Pflanzen gegen Nachtfröste, wenn solche in Aussicht stehen, noch immer geschützt werden.
  • Alle Pflanzen sind von den verdorrten Blättern zu reinigen.
  • Im Freien können Aussaten von Astern, Karthäuserkresse, Kornblume, wohlriechender Wicke gemacht, Anemonen und Ranunkeln gelegt werden.
  • Zu enge stehende Sommernelken werden ausgehoben. Nelken werden ins freie Land gesetzt, perenierende Pflanzen versetzt.
  • In Töpfe werden Sommerlevkojen, welche man zum Samentragen bestimmen will, gesäet; dann auch Balsaminen, Thinesernelken, Eispflanzen, Primeln, Reseda, Winterlevkojen.
  • In das Mistbeet werden Balsaminen, Ipomänen,, die später ins Land zu verpflanzen kommen, gesäet.
  • Anfangs des Monats sind Tigrida pavonia und Tuberosen in Töpfe zu legen.
  • Topfnelken, Topfaurikel, Hortensien, Granaten werden ins Freie, an einen vor der Sonne und Nachtfrösten geschützten Ort gebracht.
  • Sträucher, die im nächsten Winter blühen sollen, wie: Rosen, Schneeball, Syringa, Chorchorus, sind in Töpfe einzupflanzen und mit diesen an schattigen Stellen in die Erde zu versenken.
  • Rosenwildlinge können jetzt aufs treibende Auge okuliert werden.
  • Rhododendron, Azaleen, Camelien, Magnolien sind durch Propfer u. dgl. zu veredeln.
  • Glashäuser müssen den Tag über gelüftet werden.

Gemüsegarten

  • Wenn es noch nicht geschenen ist, so ist Dünger herbeizuschaffen und die Erde umzugraben.
  • Die Erdbeerbeete werden gelockert.
  • Es können ausgesäet werden: Majoran, Petersilie, Spinat, gelbe Rüben, Schnittsalat, Gartenkresse, Sellerie, Kohlrüben, Kopfsalat, Bindsalat.
  • Von der zweiten Hälfte des Monats an, werden von 10 zu 10 Tagen Sommerrettige auf möglichst sonnige Beete gesäet.
  • Zu Ende des Monats können die ersten Zwiebeln gesäet werden.
  • Altgestandener Lavendel, Thymian, Salbei, Krauseminze werden umgepflanzt, indem man die Wurzeln besch neidet und die zerteilten Pflanzen tief einsetzt.
  • Knoblauch und Schnittlauch werden verpflanzt.
  • Die Winterzwiebeln, die sich sehr bestockt haben, werden zerteilt, haben sie keine Brut angesetzt, so zwingt man sie dazu, indem man die Samenstengel abschneidet.
  • Die überwinterten, zum Samentragen bestimmten Gemüsepflanzen, als: Kopfkohl, Braunkohl, Kohlrabi, Wirsing, rothe Rüben, Petersilienwurzeln, Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Kohlrüben, werden bei günstiger Witterung auf zwar kräftien, aber doch nicht zu gutem Boden in eine sonnige, luftige, von rauhen Stürmen geschützte Lage verpflanzt.
  • Die letzten Mistbeete sind anzulegen.
  • Angesäet werden: Spargelkohl, Wirsing, Rosenkohl in laue Mistbeete. Die früher angelegten Mistbeete sind wegen der noch zu wechselnden Temperatur zu pflegen. Die kalt gewordenen erhalten einen neuen Umschlag von warmem Pferdemist; jene, welche erst kürzlich nachgewärmt wurden, müssen bei gelindem Wetter gelüftet werden.
  • Lauwarme Mistbeete bedürfen der Fenster nicht mehr; nur bei kalten Nächten Läden oder Bretter. Noch kann man die Werren in ihren Winterquartieren finden; auch ist auf die Raupe der Mangoldeule Jagd zu machen.

Obstgarten

  • Der Same von Steinobst ist in die Erde zu bringen.
  • Stecklinge von Stachelbeeren, Johannisbeeren, Quitten und Kornellkirschen werden gemacht und in ein lockeres Beet 6 Zoll tief in die Erde gesteckt.
  • Spätestens zu Anfang des Monats können von späten Obstsorten noch Propf- und Copulierreiser gebrochen werden.
  • Der Versand von dem im vorigen Jahre aufs schlafende Auge okulierten Stämmchen kann abgenommen werden, wenn man von ihrem Anwachsen überzeugt ist.
  • Die Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen sind zu beschneiden, wenn es nicht schon im Februar geschenen ist.
  • Nach warmen Regen sind die Bäume vom Moose zu befreien.
  • Es ist jetzt die beste Zeit, Bäume, namentlich auch Orangenbäume auszuheben und zu versetzen. Die Löcher dazu sollen aber schon im vorigen Jahre gemacht sein.
  • Die Raupennester sind zu zerstören.
  • Beim Auspflanzen von Obstbäumchen ist darauf zu achten, dass Obstbaumsetzlinge, welche in besonders warmen und geschützten Lager oder in leichter Erde erzogen wurden, nicht in rauhe Gegenden und schweren Boden verpflanzt werden dürfen; dass man weiters keine in gedüngtem Boden getriebenen Bäumchen verwendet, weil dieselben schwammiges Holz haben und den Einflüssen der Witterung bald erliegen; auch dürfen die Bäumchen nicht tiefer in die Erde gepflanzt werden, als sie früher in der Baumschule standen. In strengen Mergelboden, Torfboden, oder zu lockern Moorboden sind Obstbäume nicht zu pflanzen, weil sie in solchen nur spärlich fortkommen.

Weingarten

  • Die Weinrebe beginnt zu thränen.
  • Die Weinreben sind abzudecken, aufzuziehen, die Stöcke zu behacken und zu düngen.
  • Schlechtgewachsene Reben werden verjüngt, besonders wenn nebenan leere Stellen sind.
  • Um schlechte Sorten zu veredeln, verwendet man kurz vor dem Aufbrechen der Augen das Propfen an.
  • Von den beim Herbstschnitt gesammelten und in der Erde aufbewahrten Schnittlingen werden auf gehörig vorbereiteten Boden Rebschulen angelegt.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Februar

Gartenarbeiten im April

Vielen Dank an die österreichische Nationalbibliothek für das Digitalisieren dieses Werkes.