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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Juni

Gartenarbeiten im Juni. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Juni von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Juni nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Juni im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Juni aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Von jetzt an sind die Blumen Abends zu begießen.
  • Es ist jetzt die geeignetste Zeit, den für den Blumengärtner unentbehrlichen Bast zu bereiten, wozu sich am besten Linden und Akazien, minder gut Erlen, Pappeln, Rüstern eignen.
  • Die Pflanzen sind zu jäten und zu behacken.
  • Die Nelken sind an Stäbe zu binden und zu senken.
  • Überhaupt sind alle hochwachsenden Pflanzen mit Stöcken zu versehen und anzubinden.
  • Die blühenden Anemonen und Ranunkeln sind zu beschatten.
  • Rosmarin ist zu pflanzen, auch Aurikeln, Primeln, Levkojen, Astern, Tagetes, Senecia, Crepis, Nelken, Akeleb, Goldlach und die Sommerblumen im Allgemeinen.
  • Verblühte Staudengewächse werden handhoch über der Erde abgeschnitten; Zur Ausfüllung des Platzes sind daneben andere Gewächse zu pflanzen.
  • Von den Hyacinthen, Tulpen, Narzissen u. dgl. sind die Zwiebeln, von den Anemonen und Ranunkeln die Klauen aufzunehmen. Wenn diese faule Flecke haben, so muss das Faule herausgeschnitten und die Schnittwunde mit Kreide und Kohlenpulver bestreut werden.
  • Die reifen Samen sind einzusammeln.
  • Krokus ist, bevor das Kraut vertrocknet, umzulegen.
  • Von der gemeinen blauen Passionsblume können Zweige abgesenkt werden.
  • In diesem Monate ist die beste Zeit zur Vermehrung der Pflanzen durch Ableger, Senker und Stecklinge.
  • Schädliche Insekten sind fortgesetzt zu töten.
  • Auch jetzt noch können die Rasenplätze gemäht werden.

Gemüsegarten

  • Das Begießen hat jetzt Abends zu geschehen.
  • Das nicht bepflanzte Land ist herzurichten und zu bearbeiten; auch jenes, wo Mairüben und Zuckererbsen gestanden haben; besonders sind die Samenbeete umzugraben.
  • Den Erdbeeren sind die Ausläufer zu nehmen.
  • Der Thymian ist bis aufs alte Holz abzuschneiden, damit die Pflanzen kräftiger treiben.
  • Von den grünen Bohnen, sobald sie blühen, sind die Spitzen abzuschneiden, wodurch sie größer werden.
  • Die Laufbohnen sind mit Stangen zu versehen.
  • Die Sommerendivien sind, sobald sie die gehörige Größe erreicht haben, zu dem Zwecke zusammen zu binden, dass sie mürbe und gelb werden.
  • Zu dicht stehende Petersilien, Storzonen, Zichorien, Rüben, Zwiebelpflanzen sind durchzuziehen.
  • Rothe Rüben k önnen geblattet werden.
  • Kraut, Erdbirnen, Sellerie und alle Pflanzen, die es nötig haben, werden behackt und gejätet.
  • Die Samen von den überwinterten Samenpflanzen werden nach und nach abgenommen.
  • Zu säen sind: Radieschen, Winterkohl, Endivien, Salat, Petersilien, Sommermajoran, zu Johannis namentlich Wintersalat und Winterendivien.
  • Zu stecken sind noch späte Rettige, Bohnen, Gurken, doch müssen letztere fleißig begossen werden.
  • Zu pflanzen sind Salat und Wirsing von der Aprilaussaat, Rapuntika, Sellerie, Majoran, Artischoken aus dem Mistbeet, Weißkraut. Zu Johannis ist mit dem Spargelstechen aufzuhören, weil man sonst im künftigen Jahre wenig Spargel erhält.
  • Die Erdmagazine sind umzustechen und neue anzulegen.

Obstgarten

  • Die zu Samen- und Baumschulen bestimmten Beete werden umgegraben.
  • Obstkerne sind zu sammeln.
  • Kirschkerne sind zu säen.
  • Kerne, die erst im Frühjahre aufgegangen sind, sind zu jäten, nicht auch zu behacken.
  • Die Baumschule wird behackt und vom Unkraute gereinigt.
  • Die im Frühjahre gepropften und copulirten Stämmchen, welche starke Reiser getrieben haben, werden an Pfähle befestigt.
  • Jenen schwachen Stämmchen, welche Nebenreiser zu treiben anfangen, nimmt man die Spitzen.
  • Das am Wurzeltopfe mancher Stämmchen emporschießende wilde Holz ist wegzuschneiden.
  • An den Spalierbäumen ist zu heften.
  • Die getriebenen Obstbäume sind ins Freie zu bringen.
  • Die zu engen Copulirbänder sind zu lüften.
  • Mit dem Veredeln der Bäume durch Oculiren aufs treibende Auge kann fortgefahren werden, doch darf dies nach Johannis nicht mehr geschehen.
  • Insbesondere sind jetzt Aprikosen und Pfirsiche zu oculiren.
  • In der ersten Hälfte des Monates kann auch noch copulirt werden.
  • Ein gutes Mittel gegen Blattläuse, welche oft ganze Saat- und Edelschulen verwüsten, ist das Bestreuen der Triebe, so lange diese noch vom Nachtthau feucht sind, mit Tabakstaub. Auch erweißt es sich sehr vorteilhaft, wenn man Lehm oder Ton mit Wasser zu einem flüssigen Brei anmacht, darunter Terpentinessig mengt und damit die Stämme und Zweige der Bäume bestreicht.

Weingarten

  • Wenn die Blütezeit beendet ist, müssen alle Wuchertriebe, Räuber, das wilde oder Wasser-Holz, welche namentlich am Wurzeltopfe der Stöcke und der Knoten des älteren Rebenholzes in Menge hervorschießen, entfernt werden; Nur die kräftigsten Ruten, welche zur Fortbildung des Stockes notwendig erscheinen, und die man beim nächsten Herbstschnitt zu schenkeln oder zu Zapfen zu benützen beabsichtigt, sind stehen zu lassen.
  • Die Weinschildlaus, ein kleines runzeliges halbkugelähnliches braunes Insekt, welches oft bedeutende Verheerungen in den Weinbergen anrichtet, und das sich zu Ende des Monats zeigt, ist zu vertilgen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Mai

Gartenarbeiten im Juli

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Mai

Gartenarbeiten im Mai. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Mai von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Mai nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Mai im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Mai aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Die Rasenplätze sind zu scheeren und zu walzen.
  • Alle Beete sind zu jäten.
  • Blühende Aurikeln und Nelken auf Stellagen, dann auch blühende Tulpen, müssen Verdecke zum Schutze gegen die Sonne und Regen erhalten.
  • Die im freien Land befindlichen Pflanzen erhalten Stäbe.
  • Alle jungen und blühenden Pflanzen sind zu begießen, doch nicht zu stark und nicht in den Mittagsstunden, weil sie sonst faulen.
  • Die Topfgewächse sind stark mit Wasser zu besprengen und dann ins Freie zu bringen.
  • Alle Gewächshauspflanzen, als: Amaryllis, Gladiolus, Oralis, Tuberosen, die überwinterten Knollen der verschiedenen Blumen sind ins freie Land zu setzen.
  • Zu säen sind alle zweijährigen Pflanzen, Lack, Primeln, Winterlevkojen und die perennirenden Pflanzen; zu Ende des Monats alle zarten Gewächse, als: Ipomenea, mehrere Nachtkerzenarten usw. dorthin, wo sie blühen sollen.
  • Auszupflanzen sind: Basilikum, Balsaminen, alle Arten Sommercscabiosen, Sommerrosen, Goldlack, Levkojen, Nelken.
  • Die in Töpfen getriebenen Georginenknollen sind ins Land zu versetzen.
  • Maiblumen sind im Walde auszugraben und im Garten in feuchtes, schattiges Land zu verpflanzen.
  • Stecklinge, Ableger, Senker sind zu machen.
  • Gefüllter Goldlack, Gartenzypresse, hochrothe Fuchsien, Rosmarin, Salbei, sind in Töpfen oder in einer warmen Rabatte aus Stecklingen zu vermehren.
  • Abgeblühte Rosen und andere Sträucher können umgesetzt werden.
  • Crocus, Herbstzeitlosen und Kaiserkronen sind, wenn sie schon durch 3 Jahre in der Erde waren und das Kraut vertrocknet ist, herauszunehmen.
  • Nelken und andere Topfgewächse lassen sich jetzt am leichtesten von Blattläusen reinigen.
  • Schädliche Insekten sind zu vertilgen.

Gemüsegarten

  • Alle Beete sind zu jäten.
  • Die Erbsen sind zu behacken und mit Stützreißern zu versehen.
  • Die zu dicht stehenden Pflanzen sind durchzuziehen und zu verdünnen.
  • Blühende Erdbeeren sind bei trockenem Wetter zu begießen.
  • Vom Blumenkohl und Wintersalat werden die schönsten Köpfe zum Samentragen ausgezeichnet.
  • Das Schießen des Salates ist durch Einschnitte knapp unter den Blättern zu verhindern.
  • Es können nachgesäet werden: Blumenkohl, Kohlrabi, Möhren, Rotkraut, Wälschkohl, Weißkraut, Wirsing. Von Gurken und Kürbissen macht man wegen zu fürchtenden Frösten mehrere Aussaaten.
  • In der Mitte des Monats werden Beete von Meerrettigen angelegt.
  • Melonen, die in Mistbeeten gezogen wurden, können zu Ende des Monats auf lockere, warme Beete ins Freie gesetzt werden, müssen aber Anfangs bei kühler Witterung und Nachts mit gläsernen Glocken bedeckt werden.
  • Den Gewächsen in den Mistbeeten ist immer mehr Luft zu geben; an schönen Tagen kann man 4 bis 5 Stunden lang die Fenster abnehmen.
  • Melonenranken müssen verbrochen und von den überflüssig angesetzten Früchten befreit werden.
  • Die Beete der Meerrettige erfordern einen fetten, lockern Boden, der im Herbste gut gedüngt und tief umgegraben wurde. Die Beete sind 3 Schuh breit und hochgewölbt anzulegen. Zur Unterbringung der Pflanzen sind mit dem Pflanzenstocke zwei Schuh tiefe Löcher, eines vom andern und vom Rande des Beetes einen Schuh entfernt, zu machen. Die Stecklinge müssen 3 bis 4 Zoll Erde über sich haben.

Obstgarten

  • Die im Frühjahre copulirten Stämmchen sind zu begießen.
  • Hat man lang gebrochene Edelreiser, so kann man zu Anfang des Monats noch copuliren; auch kann man, am besten in den Morgenstunden, in die Rinde propfen.
  • Der Verband der copulirten Bäumchen ist dort, wo er einschneidet, zu lüften; die wilden Augen sind bei Zeiten abzunehmen.
  • Jungen Bäumchen werden, wenn sie stammhaft sind, die Pfähle genommen.
  • Den copulirten und gepropften Stämmchen sind an zwei Steifen Pfähle zu geben.
  • Noch nicht ausgewaschenen Aprikosen- und Pfirsichbäumen, welche schon viele Früchte ansetzen, werden diese zum Teil abgenommen, kränklichen sind alle abzunehmen. Die Nebenschossen sind fleisig abzunehmen, nur an vor kurzem veredelten Bäumchen sind einige stehen zu lassen, und wenn sie den Hauptzweig zu überwachsen drohen, etwas abzustutzen.
  • Wenn während der Blütezeit ein starker, anhaltender Regen kommt, so müssen die Bäume mehrmals geschüttelt werden, wodurch erzielt wird, dass sich die Blüten sicherer befruchten. Das Schütteln ist übrigens auch bei trockenem, windstillen Wetter vorteilhaft.
  • Zu Ende des Monats wird Bast geschält, und zwar zunächst von Linden und Akazien, welche den schönsten und haltbarsten geben.
  • Die der Baumschule schädlichen Schnecken können am leichtesten unter Erbsenstrohbündeln gefangen werden, da sie sich gern unter denselben, wenn diese feucht sind, ansammeln.
  • Die Ringelraupe, Nonnenraupe, der Blaukopf, Baumweißling, Spanner, Maikäfer, Blattläuse sind zu vertilgen.

Weingarten

  • Zu Ende des Monats, kurz vor der Blütezeit, ist der Boden das zweite Mal zu behacken und vom Unkraut zu reinigen.
  • Das Aufziehen und Anheften der Weinstöcke ist fortzusetzen.
  • Das Kappen des Weinstocks hat zu geschehen, sobald die Trauben und zwei bis drei Blätter über denselben deutlich zu erkennen sind.
  • Auf den Rebenstecher, einen glänzend-goldig-kupferroten, azurblau schillernden Käfer, welcher den Weinreben sehr vielen Schaden zufügt, ist Jagd zu machen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im April

Gartenarbeiten im Juni

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im April

Gartenarbeiten im April. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat April von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat April nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat April im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat April aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Die Winterbedeckungen werden weggenommen und die Rabatten gereinigt.
  • Die Nelken- und Aurikelbeete werden gelockert, wobei die faulen und gelben Blätter wegzunehmen sind. Überwinterte Blumen sind mit frischer Erde zu bedecken.
  • Ins freie Land werden gesäet und beziehungsweise gelegt: Mohn, Rittersporn, türkische Melisse, Adonis, Nachtviole, Malven, Nelken, Sommerlevkojen, chinesische Primeln.
  • Die in Töpfen durchwinterten Levkojen, Rosmarin, Goldlack sind in die freie Luft zu bringen.
  • Aurikeltöpfe sind auf Stellagen der Morgensonne auszusetzen.
  • Nelkenfenster werden verpflanzt; Staudengewächse, als: Violen, Glockenböumen, römische Kamillen, Phlor umgesetzt, Amaryllis und Gladiolus gesetzt.
  • Das Stecklingmachen von Holzpflanzen und Staudengewächsen, so wie das Ablegermachen wird fortgesetzt; Tuberosen werden in Töpfe gelegt.
  • Die Lohbeete im Treibhaus sind zu erneuern.
  • Glashäuser und Lohbeete im Freien werden hergerichtet. Fenster und Türen sind in den Gewächshäusern den ganzen Tag über offen zu lassen.
  • In das Mistbeet werden gesäet: Balsaminen, Reseda, Amarant, Basilikum, Winden, chinesische Astern, Ricinus, Scabiosa, Lobelien.
  • Topfnelken und Topfaurikeln werden in frische Erde umgepflanzt. Auch Eriken sind umzupflanzen und davon Stecklinge zu machen. Die Georginenknollen werden zerteilt.
  • Zu Ende des Monats sind jene Nadelholzpflanzen zu versetzen, welche zu sprossen anfangen.
  • Rosenbäumchen sind mit Pfählen zu versehen, Schlingsträuche anzuheften.
  • Die Beete der Primeln, Aurikeln, Zwiebelblumen, Anemonen sind vor starkem Regen und Sonnenschein zu schützen.

Gemüsegarten

  • Die Samenbeete werden gedüngt.
  • Das Unkraut ist zu vertilgen, besonders sind auch Petersilie und Storzoner zu jäten.
  • Noch ist es Zeit zum Anlegen neuer Spargelbeete.
  • Was noch nicht gesäet ist, ist zu säen, namentlich: Fenchel, Porree, Rüben, Anis, Zichorien, Weißkraut, Wirsing, Zwiebel, Salat, Sellerie; zu legen sind: Erbsen, Spargelerbsen, Bohnen, Erdmandeln, Mais, Kartoffeln, Cardonen, Artischoken, Erdbirnen, Gurken, Kürbisse.
  • Zu verpflanzen sind: Stockzwiebeln, Knoblauch, Kopfsalat, Kohl aller Arten, Sommerrettige, Gurken, Melonen, Spargel.
  • Die Mistbeete müssen viele frische Luft haben, doch darf der Wind nicht hineinwehen; gegen Abend sind sie zu bedecken.
  • In die Mistbeete werden Gurken- und Melonenkerne gelegt.
  • Durch nachstehendes Verfahren erzielt man sehr große Champignons. In Kästen von beliebiger Länge und Breite, von 12 bis 14 Zoll Tiefe, stampft man frische Pferdeexkremente mit Stroh vermischt bis an den Rand und lässt das Ganze 8 bis 10 Tage verdampfen. Dann wird die Brut in kleine, etwa zollgroße Stückchen gebrochen und diese auf der Oberfläche in den Dünger so eingegraben, dass alle 1/2 Schuh ein Stückchen zu liegen kommt, und dass der obere Teil mit der Oberfläche in Verbindung ist. Dann wird das Beet 1 oder 2 Linien hoch mit trockenem Straßenstaub und ferner 2 Zoll hoch mit guter fein gesiebter Mistbeeterde überzogen. Nöthigenfalls ist das Beet mit lauwarmen Wasser 1 Zoll tief zu überbrausen. Das Lokal wo der Kasten steht, ist dunkel zu halten. Nach 6 bis 8 Wochen kommen die Champignons zum Vorschein.

Obstgarten

  • Das Erdreich in den Pflanzen- und Baumschulen ist aufzulockern.
  • Die mit Obstkernen belegten Beete sind feucht zu erhalten.
  • Stämmchen, welche im vorigen Jahre auf das schlafende Auge okuliert wurden, sind dicht über dem Auge abzuschneiden.
  • Das Copuliren der mit Ende Februar gebrochenen Reiser hat zu geschehen.
  • Neuversetzte Bäume sind bei trockenem Wetter zu begießen. Blühende Bäume sind gegen Ameisen zu schützen.
  • Angefrorene und vom Krebs oder Brand befallene Bäume sind besonders zu pflegen.
  • Veredelte Bäume sind zu versetzen.
  • Die Obstbäume sind rings um den Stamm mit Erde zu behäufeln.
  • Das Reinigen der Bäume vom Moos und das Abraupen ist fortzusetzen.
  • Die Ameisen werden dadurch von den Bäumen abgehalten, dass man aus guter Kernseife ein starkes Seifenwasser bereitet, und damit die Stämme von den Ameisen heimgesuchten Bäume bestreicht.
  • Das beste Baumwachs zum Propfen und Copuliren ist folgendes: Man nimmt 1/2 Pfund gelbes Wachs, 1/4 Pfund Harz, 1/4 Pfund dicken Terpentin und einen Esslöffel voll Baumöl. Wachs und Terpentin werden über Kohlenfeuer behutsam geschmolzen, dann vom Feuer abgesetzt und das Harz hinzugethan. Wenn dann die Masse wieder geschmolzen ist, kann man noch etwas pulverisierte Aloe oder Wermuth darunter mischen. Zuletzt gießt man das Ganze auf kaltes klares Wasser ab, knetet das Wachs, wenn es kalt geworden ist, gut durch und formt es zu Stangen.

Weingarten

  • Die Rebschulen sind bei trockenem Wetter fleißig zu begießen.
  • Die Weingärten sind sorgfältig von allem Unkraut zu säubern, besonders ind die Wurzeln der Quecke, der Ackerwinde, des Mausöhrchens sorgfältig auszulösen.
  • Die Reben sind, wenn es im vorigen Monate wegen schlechten Wetters nicht geschehen konnte, aufzudecken, zu düngen und zu beschneiden.
  • Alle Arbeiten sind, wenn es nur immer möglich ist, bei trockenem Wetter zu verrichten, und bei Verrichtung derselben in feuchtem Wetter ist wenigstens darauf zu sehen, dass die Erde nicht festgetreten wird.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im März

Gartenarbeiten im Mai

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im März

Gartenarbeiten im März. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat März von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat März nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat März im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat März aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Rabatten und Blumenbeete werden in Stand gesetzt. Alle Arten von Blumeneinfassungen sind auf beiden Seiten abzustechen, auszuheben, zu verteilen und wieder neu anzulegen.
  • Gehobene Pflanzen sind sanft anzudrücken oder an den Wurzeln mit gesiebter Erde zu bedecken.
  • Den Nelken und Aurikeln, dann den hervorkeimenden Hyazinthen, Tulpen nimmt man die Winterbedeckung; doch müssen Aurikeln und andere zarte Pflanzen gegen Nachtfröste, wenn solche in Aussicht stehen, noch immer geschützt werden.
  • Alle Pflanzen sind von den verdorrten Blättern zu reinigen.
  • Im Freien können Aussaten von Astern, Karthäuserkresse, Kornblume, wohlriechender Wicke gemacht, Anemonen und Ranunkeln gelegt werden.
  • Zu enge stehende Sommernelken werden ausgehoben. Nelken werden ins freie Land gesetzt, perenierende Pflanzen versetzt.
  • In Töpfe werden Sommerlevkojen, welche man zum Samentragen bestimmen will, gesäet; dann auch Balsaminen, Thinesernelken, Eispflanzen, Primeln, Reseda, Winterlevkojen.
  • In das Mistbeet werden Balsaminen, Ipomänen,, die später ins Land zu verpflanzen kommen, gesäet.
  • Anfangs des Monats sind Tigrida pavonia und Tuberosen in Töpfe zu legen.
  • Topfnelken, Topfaurikel, Hortensien, Granaten werden ins Freie, an einen vor der Sonne und Nachtfrösten geschützten Ort gebracht.
  • Sträucher, die im nächsten Winter blühen sollen, wie: Rosen, Schneeball, Syringa, Chorchorus, sind in Töpfe einzupflanzen und mit diesen an schattigen Stellen in die Erde zu versenken.
  • Rosenwildlinge können jetzt aufs treibende Auge okuliert werden.
  • Rhododendron, Azaleen, Camelien, Magnolien sind durch Propfer u. dgl. zu veredeln.
  • Glashäuser müssen den Tag über gelüftet werden.

Gemüsegarten

  • Wenn es noch nicht geschenen ist, so ist Dünger herbeizuschaffen und die Erde umzugraben.
  • Die Erdbeerbeete werden gelockert.
  • Es können ausgesäet werden: Majoran, Petersilie, Spinat, gelbe Rüben, Schnittsalat, Gartenkresse, Sellerie, Kohlrüben, Kopfsalat, Bindsalat.
  • Von der zweiten Hälfte des Monats an, werden von 10 zu 10 Tagen Sommerrettige auf möglichst sonnige Beete gesäet.
  • Zu Ende des Monats können die ersten Zwiebeln gesäet werden.
  • Altgestandener Lavendel, Thymian, Salbei, Krauseminze werden umgepflanzt, indem man die Wurzeln besch neidet und die zerteilten Pflanzen tief einsetzt.
  • Knoblauch und Schnittlauch werden verpflanzt.
  • Die Winterzwiebeln, die sich sehr bestockt haben, werden zerteilt, haben sie keine Brut angesetzt, so zwingt man sie dazu, indem man die Samenstengel abschneidet.
  • Die überwinterten, zum Samentragen bestimmten Gemüsepflanzen, als: Kopfkohl, Braunkohl, Kohlrabi, Wirsing, rothe Rüben, Petersilienwurzeln, Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Kohlrüben, werden bei günstiger Witterung auf zwar kräftien, aber doch nicht zu gutem Boden in eine sonnige, luftige, von rauhen Stürmen geschützte Lage verpflanzt.
  • Die letzten Mistbeete sind anzulegen.
  • Angesäet werden: Spargelkohl, Wirsing, Rosenkohl in laue Mistbeete. Die früher angelegten Mistbeete sind wegen der noch zu wechselnden Temperatur zu pflegen. Die kalt gewordenen erhalten einen neuen Umschlag von warmem Pferdemist; jene, welche erst kürzlich nachgewärmt wurden, müssen bei gelindem Wetter gelüftet werden.
  • Lauwarme Mistbeete bedürfen der Fenster nicht mehr; nur bei kalten Nächten Läden oder Bretter. Noch kann man die Werren in ihren Winterquartieren finden; auch ist auf die Raupe der Mangoldeule Jagd zu machen.

Obstgarten

  • Der Same von Steinobst ist in die Erde zu bringen.
  • Stecklinge von Stachelbeeren, Johannisbeeren, Quitten und Kornellkirschen werden gemacht und in ein lockeres Beet 6 Zoll tief in die Erde gesteckt.
  • Spätestens zu Anfang des Monats können von späten Obstsorten noch Propf- und Copulierreiser gebrochen werden.
  • Der Versand von dem im vorigen Jahre aufs schlafende Auge okulierten Stämmchen kann abgenommen werden, wenn man von ihrem Anwachsen überzeugt ist.
  • Die Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen sind zu beschneiden, wenn es nicht schon im Februar geschenen ist.
  • Nach warmen Regen sind die Bäume vom Moose zu befreien.
  • Es ist jetzt die beste Zeit, Bäume, namentlich auch Orangenbäume auszuheben und zu versetzen. Die Löcher dazu sollen aber schon im vorigen Jahre gemacht sein.
  • Die Raupennester sind zu zerstören.
  • Beim Auspflanzen von Obstbäumchen ist darauf zu achten, dass Obstbaumsetzlinge, welche in besonders warmen und geschützten Lager oder in leichter Erde erzogen wurden, nicht in rauhe Gegenden und schweren Boden verpflanzt werden dürfen; dass man weiters keine in gedüngtem Boden getriebenen Bäumchen verwendet, weil dieselben schwammiges Holz haben und den Einflüssen der Witterung bald erliegen; auch dürfen die Bäumchen nicht tiefer in die Erde gepflanzt werden, als sie früher in der Baumschule standen. In strengen Mergelboden, Torfboden, oder zu lockern Moorboden sind Obstbäume nicht zu pflanzen, weil sie in solchen nur spärlich fortkommen.

Weingarten

  • Die Weinrebe beginnt zu thränen.
  • Die Weinreben sind abzudecken, aufzuziehen, die Stöcke zu behacken und zu düngen.
  • Schlechtgewachsene Reben werden verjüngt, besonders wenn nebenan leere Stellen sind.
  • Um schlechte Sorten zu veredeln, verwendet man kurz vor dem Aufbrechen der Augen das Propfen an.
  • Von den beim Herbstschnitt gesammelten und in der Erde aufbewahrten Schnittlingen werden auf gehörig vorbereiteten Boden Rebschulen angelegt.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Februar

Gartenarbeiten im April

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Februar

Gartenarbeiten im Februar. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Februar von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Februar nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Februar im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Februar aufgelistet.

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Der Blumengarten

  • Im Blumengarten werden die Rasenpartien mit Jauche, Gyps oder Guano gedüngt.
  • Die Gartenwege sind zu reinigen und zu walzen.
  • Die in den Kellern verwahrten Pflanzen sind zu lüften, verdorbene von den guten auszuscheiden.
  • Von den Zwiebelgewächsen im Freien sind die Decken nach und nach behutsam abzunehmen.
  • Mit dem Vorrichten der Blumenerde und Rabatten kann bei günstiger Witterung begonnen werden.
  • Zu säen ist der Saame von allen nicht zu verpflanzenden Blumen, insbesondere: Azaleen, Calliopsis, Klarkien, Kollinsien, Frauenspiegel, Iberis, Rittersporn usw.; ferner sind zu säen: Georgien, Lack, Winterlevkojen, allenfalls auch noch Aurikeln und Primeln. Anemonen und Ranunkeln können gelegt, müssen aber bedeckt werden.
  • Azaleen, Primeln, Rhododendron werden noch zum Treiben angesetzt.
  • Die Monatsrosen sind zu stützen.
  • Pennerierende Pflanzen, die an einem Orte schon durch mehrere Jahre gestanden sind, dann frühblühende Sträucher als: Berberis, Bocksdorn, Korchorus, Essigbeere, Flieder, Jelängerjelieber, Mandeln können bei offenem Boden umgepflanzt werden.
  • Rosenstöcke können zum Treiben eingestellt werden.
  • Die Landrosen sind zu beschneiden; Rosenwildlinge durch Propfen, Copuliren und Ableger zu veredeln.
  • Die Töpfe, welche Ableger enthalten, sind in warme Beete zu stellen und mit Glasglocken zu bedecken. Diese Töpfe sind sehr wenig zu begießen, dagegen muss aber das Mistbeet warm und feucht erhalten werden; die Glocken müssen an jedem Morgen aufgehoben und sorgfältig abgewischt werden, damit die Tropfen, die sich inwendig bilden, nicht auf die Pflanze herabfallen.
  • Bildet sich demungeachtet eine grüne Kruste auf den Blumentöpfen, so muss dieselbe sorgfältig abgekratzt und die Erde mit etwas feinem Sande bestreut werden.
  • Topfgewächse sind zu düngen und zu versetzen.
  • Die Vertilgung der Schildläuse hat man sich angelegen sein zu lassen.

Gemüsegarten

  • Was im Januar versäumt wurde, ist nachzuholen. In trockenen und warm gelegenen Gärten können bei günstigem Wetter Beete gegraben und diese besät werden mit: Spinat, Schnittkohl, Kerbel, Petersilie, Carotten, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Mairüben, Möhren, Zwiebeln, Löffelkraut, Kopf- und Schnittsalat, Rapunzen, Kopfkohl, Wirsing, Melde, Kohlrabi, Braunkohl, Rapuntika usw.
  • Auch mit dem Legen der Erbsen kann angefangen werden.
  • Bisweilen gelingt es auch zu Ende des Monats Knoblauch, Perl- und Steckzwiebeln, Schnittlauch, Schalotten auszupflanzen.
  • Von den Wurzelschossen alter Artischockenpflanzen legt man eine neue Pflanzung an, und bedeckt dieselbe mit trockenem Laub oder Stroh.
  • Spargelkerne sind zu legen, um daraus Samenpflanzen zu ziehen. Auch kann noch eine Spargelpflanzung durch Samen erfolgen.
  • Die noch im freien Lande befindlichen Wurzelgewächse, namentlich Zucker- und Petersilienwurzeln, sind längstens am Ende des Monats vollends aufzunehmen, weil sie sonst überständig werden.
  • Mistbeete zum Aussäen von allen Arten Gemüsesamen werden angelegt. In dieselben werden auch noch in diesem Monate Buschbohnen, Carotten, Carfiel, Gurken, Kohlrabi, Kopfsalat, Melonen, Möhren, Radieschen gesäet, beziehungsweise gelegt.
  • Zu Ende des Monats werden Sechswochen-Kartoffeln in warme Frühbeete in der Art gepflanzt, dass sie 10 bis 12 Zoll Erde Deckung haben. Solche Beete können auch schon mit Blumenkohl oder Kohlrabi bepflanzt werden.
  • In die Treibkästen sind auch Töpfe mit Erdbeeren einzustellen.
  • Die Werren oder Maulwurfsgrillen sind in ihren Winterquartieren aufzusuchen und zu töten; in welcher Beziehung auf den Monat November hingewiesen wird.

Obstgarten

  • Das Land zur Samenschule ist umzugraben, wenn dasselbe bereits aufgetaut und nicht zu nass ist. In dieses ist Steinobstsamen und auch Schalenobst auszusäen; wenn alles das nicht schon zu Anfang des Winters geschehen ist.
  • Mit dem Propfen und Korpulieren kann begonnen werden.
  • Edelreißer sind zu sammeln und zwar namentlich von Johannisäpfeln, Quitten, Cornellkirschen, Johannis- und Stachelbeeren, Maulbeeren; von Johannis- und Stachelbeeren sind auch die bewurzelten Ableger und die Wurzelschösslinge aus dem vorigen Jahre abzutrennen.
  • Das Reinigen der Bäume ist fortzusetzen.
  • Die Düngung der Bäume ist zu beendigen.
  • Mit dem Versetzen der Bäume ist anzufangen.
  • Die auf das Auge im Sommer okulirten oder zu Zwergstämmen bestimmten Bäume sind bis auf 3 oder 4 Augen über der Okulierstelle abzuschneiden.
  • Die Spallierbäume sind zu beschneiden, namentlich die Pfirsich-, Aprikosen- und Birnbäume, bevor die Augen anfangen stark zu keimen; bei kalter, namentlich aber bei Glatteis-Witterung sind die Pfirsichen und Aprikosen besonders in der Nacht bedeckt zu halten.
  • Von sehr großem Nutzen ist es, wenn die Beerenobststräucher mit abgestandener Jauche gedüngt werden.
  • Den stämmig gewordenen Bäumchen werden die Pfähle genommen.
  • Die Hecken und lebenden Zäume werden beschnitten, die Lücken ausgefüllt, neue angelegt.
  • Zwergbäume werden unfruchtbar, wenn sie so tief gepflanzt sind, dass der Edelstamm Wurzeln treiben kann. Um dieses zu verhüten, muss man alljährlich im Frühjahre die Wurzeln von der Erdoberfläche aus, einen halben Fuß tief dicht am Stamme abschneiden.

Weingarten

  • Die Spaliere sind auszubessern und in ordentlichen Stand zu setzen.
  • Zu Ende des Monats ist der Anfang mit dem Aufziehen und Anbinden der Weinstöcke zu machen.
  • Auch sind in der letzten Hälfte des Monats die Weinstöcke zu düngen und zu senken.
  • Zum Anbinden eignen sich wegen der Zähigkeit am besten die Ruthen der gelben, Dotter- oder Goldweide (Salix vitellina), der Bandweide (Salix viminalis), der Buschweide (Salix triandra), des rothen Hartriegels (Cornus sanguinea)

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Januar

Gartenarbeiten im März

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Januar

Gartenarbeiten im Januar. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Januar von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Januar nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Januar im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Januar aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Fehlende Gartengerätschaften sind anzuschaffen, die vorhandenen auszubessern.
  • Die Ausbesserung der Gartenzäune, Einfriedungen ist vorzunehmen.
  • Erdmagazine sind umzuarbeiten, wenn nötig, neue anzulegen.
  • Es ist darauf zu sehen, dass die in freier Erde gebliebenen Zwiebelgewächse ordentlich mit Moos, Laub, am besten mit Erbsenstroh bedeckt sind.
  • Die von der Kälte gehobenen Pflanzen sind behutsam einzudrücken und nötigenfalls mit etwas Erde zu bedecken.
  • Bei offenem Boden können alle Arten Zwiebelgewächse in die Erde gebracht werden, besser ist’s aber, wenn dies schon im Herbste geschah, weil von den im Winter gelegten die Blüten nicht so schön sind.
  • Es ist darauf zu achten, dass Glas- und Treibhäuser mit Strohdecken, Läden u. dergl. gehörig versehen sind. Diese Lokalitäten sind der Witterung entsprechend, nach dem Thermometer auf 12 bis 15° Reaumur zu heizen; bei gelindem Wetter Mittags zu lüften.
  • Amaryllis, Erika, Hyacinthen, Jonquillen, Maiblumen, Reseda, immerblühende Rosenveilchen, Tazetten, Schneeglöckchen, Tulpen, welche im Gewächshaus blühen sollen, brauchen volles Licht.
  • Alle Topfgewächse sind von faulen Blättern zu reinigen und, wenn nötig, doch nur wenig zu begießen, besonders Aurikeln, Rosmarin, Topfnelken, Lack und Wirterlevkojen.
  • Aurikeln und Primeln sind in Kästchen voll sehr klarer Erde zu säen; Zwiebeln von später treibenden Pflanzen in Töpfe zu legen.
  • Gläser mit Blumenzwiebeln zum Treiben sind etwa jeden fünften Tag mit frischem Wasser zu begießen und vorsichtig vom Schleime zu reinigen.

Gemüsegarten

  • Alle Gartengerätschaften müssen in guten Stand gesetzt, das Fehlende ergänzt, das Beschädigte ausgebessert werden.
  • Diejenigen Pflanzen, die im Spätsommer oder im Herbste verpflanzt worden sind, wie: Erdbeeren, Lavendel, Salbei, Winter-Kohl, Wintersalat und dergl. werden gewöhnlich vom Froste gehoben, so dass die Wurzeln fast frei zu liegen kommen; dieselben sind daher bei eintretendem Tauwetter sanft einzudrücken und mit Erde zu bedecken.
  • Befinden sich noch Gemüse im Freien, so sind sie auszuheben; die stehen bleibenden aber unter der schon früher angebrachten Laubdecke zu erhalten.
  • Dünger ist auf die künftigen Beete in kleinen Haufen aufzufahren.
  • Die Herstellung der Mistbeete ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken; die vorhandenen Mistbeetkästen sind in den Stand zu setzen, die Läden, Rohr- und Strohdecken auszubessern oder neue anzuschaffen.
  • Sind neue Mistbeete anzulegen, so hat dies dort zu geschehen, wo sie von der Nordseite durch eine Mauer oder ewenigstens durch eine Planke geschützt sind, und wo sie möglichst den ganzen Tag über volle Sonne haben.
  • Die Sämereien sind zu reinigen und zu sortieren.
  • Am Anfang des Monats sind Melonen- und Gurkenkörner auf den warmen Ofen in einer Mischung von Sand und Sägespänen aufzuquellen oder gleich in Mistbeete zu legen.
  • Die Pflänzchen von allenfalls schon im Dezember in Mistbeeten gelegten Melonen und Gurken sind zu versetzen.
  • Kresse, Sauerampfer, Salat sind in Kästchen zu säen und diese gegen Ende des Monats dicht an ein Fenster zum Treiben zu stellen.

Obstgarten

  • Der Stroheinband der Sträucher und zarteren Bäume, so wie die Bedeckung der Erde oder ihrer Wurzeln mit Nadel- und Laubstreu im Umkreise von 1 bis 2 Fuß ist unversehrt zu erhalten.
  • Obstbäume sind nach Zulaß der Witterung im Umkreise des Stammes umzugraben, und die gelockerte Erde ist mit kurzem Dünger zu belegen, wenn es nicht schon früher geschehen ist.
  • Die Bedeckung der Pfirsich- und Aprikosenbäume an den Mauern mit Fichtenzweigen oder Rohrmatten darf nicht zu dicht sein, weil sonst dieselben zu früh treiben.
  • Die Bäume werden ausgeputzt; jeder Schnitt ist dicht am Stamme und glatt auszuführen, damit die Wunde leichter überwachsen kann.
  • Zu Ende des Monats können an schönen Tagen Kopulir- und Propfreiser gebrochen, oder besser, geschnitten werden. Dabei sind Zweige vom letzten Sommer, von vollkommen gesunden und fruchtbaren Bäumen, von der Mittagseite und wo möglich aus dem Gipfel zu entnehmen. Die Reiser sind gegen Vertrocknung dadurch zu schützen, dass sie an einen schattigen Ort auf eine Hand tief in die Erde eingelegt werden, gegen Frost aber dadurch, dass man sie dann mit Moos bedeckt. Zu versendende Edelreiser sind an dem Schnitte mit Baumwachs zu verkleben oder in eine Kartoffel zu stecken, dann in etwas feuchtes Moos einzuwickeln.
  • Aus fernen Orten vertrocknet ankommende Reiser sind durch 24 bis 48 Stunden in frisches Wasser zu legen.
  • Obstkerne aller Art sind zu sammeln.
  • Vom Frost gehobene Bäumchen sind mäßig einzutreten und mit Erde zu bedecken.
  • Baumwachs und Copulirbänder sind anzufertigen. Die zum Anbinden der Bäumchen nötigen Ruten können geschnitten werden und sind an feuchter Erde aufzubewahren; die besten Ruten erhält man von der gelben Weide.

Weingarten

  • Die nötigsten Pfähle sind anzuschaffen. Die vorzüglichsten sind von Akazien und Eichen; zunächt von Kiefer, Fichten, Tannen und Erlen. Gut ist das Ankohlen derselben an der Spitze, noch besser das Tränken der Pfähle mit Steinkohlenteer, zumal dadurch ihre Dauer sehr verlängert wird.
  • Arbeiten, die aus irgend einem Grunde früher nicht geschehen konnten, wie: das Ausfahren des Düngers, ja selbst das Beschneiden der Stöcke sind nachzuholen.
  • Schadhafte Pyramidengerüste und Spaliere sind auszubessern.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im Dezember

Gartenarbeiten im Februar

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1862 Ewiger Garten-Kalender Carl Umlauff Gartenarbeiten im Dezember

Gartenarbeiten im Dezember. Gartenkalender (1862)

Gartenkalender für den Monat Dezember von Carl Umlauff 1862 bestehend aus Blumenkultur, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau
Gartenkalender für den Monat Dezember nach Umlauff 1862

Welche Tätigkeiten fallen im Monat Dezember im Selbstversorger-Garten an? Altes Wissen wiederentdeckt. In diesem Gartenkalender von Carl Umlauff aus dem Jahre 1862 sind die wichtigsten Gartenarbeiten für Selbstversorger im Monat Dezember aufgelistet.

Bitte beachten Sie, dass das alte Gartenwissen aus dem folgendem Artikel durch uns nicht geprüft wurde und daher keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Inhalte aus Sicht heutiger Standards übernommen werden kann.

Der Blumengarten

  • Im Garten ist jetzt nichts zu thun. Höchstens lassen sich bei besonders günstiger Witterung Anemonen und Ranunkeln legen, doch muss man die selben gleich mit Gärberlohe bedecken.
  • Wenn Schnee gefallen ist, so können in Kästen mit guter Erde, die man schon früher ins Freie gestellt hat, Aurikeln und Primeln gesäet werden, denn es hat sich herausgestellt, dass sich der Same beim Thauen des Schnees inniger mit der Erde verbindet, als wenn er unmittelbar auf diese gestreut wird.
  • Sämereien werden im warmen Zimmer auf Tücher oder Papier ausgebreitet, getrocknet, mit den Händen gerieben, von Spreu gesäubert, sortiert, in Säckchen gethan, bezeichnet und an einem trockenen Orte aufbewahrt.
  • Die Knollen der Georginen fordern große Beachtung; findet man bei der Untersuchung, dass sie stellenweise verfault sind, so hat man die faulen Stellen behutsam auszuschneiden und die Schnittwunden mit Kreide oder pulverisierter Holzkohle zu bestreuen; findet man einen Anflug von Moder, so ist dieser abzubürsten.
  • Bei den Treibhäusern sind Decken anzuhängen.
  • In den Gewächshäusern ist bis zu 5°, und wenn zarte Pflanzen zur Blüthe getrieben werden sollen, bis 12 und 15 ° Reaumur zu heizen.
  • Das Begießen der Pflanzen hat mäßig, das Ausputzen derselben häufig zu geschehen.
  • Orte, wo Nelken stehen, müssen, wenn nicht zu starke Fröste sind, gelüftet werden.
  • Mit dem Ansetzen der Hyacinthen, Tulpen, Frühveilchen, Grocus, Vergißmeinicht, Hortensien, Centifolien, Azaleen, Schneebällen zum Treiben ist zu beginnen.

Gemüsegarten

  • Die Erdmagazine können umgearbeitet und Erd- und Komposthaufen angelegt werden, sich nebst dem Thierdünger und der gewöhnlichen Gartenerde auch Asche, Teichschlamm, Hornspäne, dann Abfälle von Fleisch, Lumpen, Leder, so wie Lehm eignen.
  • Bei offenem Boden kann noch gegraben und gedüngt werden.
  • In den durch die Herbstregen erweichten Boden kann die Aussaat verschiedener Gemüsearten als: Petersilien, Spinat, Möhren, Kerbel, Pastinaken, Scorzoner, Hafer- und Zuckerwurzeln, Carotten, vorgenommen werden, welche dann im Frühjahre schnell zum Keimen gelangen.
  • In frischbereitete Mistbeete sind Kresse, Schnittsalat, Monatsradieschen zu säen.
  • Sämereien sind zu reinigen und zu sortieren.
  • Strohdecken sind beizuschaffen.
  • Besondere Aufmerksamkeit erfordern jetzt die Vorrathskammern, Keller und Gewächshäuser. Die Gemüse- und Wurzelvorräthe müssen oft und genau nachgesehen werden, um die etwa angefaulten Stücke auszusondern. Letztere sind jedoch nicht wegzuwerfen, sondern können nach Ausschneidung der angefaulten Stellen im Haushalte verwendet werden.
  • Solche Aufbewahrungsorte sind in den Mittagsstunden, bei mildem Wetter auch den ganzen Tag über zu lüften.
  • Champignonbeete müssen wiederholt Umschläge von warmen Pferdemist erhalten; auch sind dieselben nicht nur vor der ihnen äußerst verderblichen Nässe, sondern durch gute Bedeckung auch vor der Kälte zu schützen.

Obstgarten

  • Obstkerne sind zu sammeln und zu säen.
  • Jungen, vor zwei oder drei Jahren veredelten Bäumchen müssen die Spitzen abgestutzt werden, damit sie mehr Zug bekommen und im nächsten Frühjahre üppiger treiben.
  • Saatschulen sind mit Ruß zu bestreuen.
  • Bei milder Witterung kann schon mit dem Bildungsschnitt begonnen werden.
  • Bei gelindem Wetter können Stachel- und Johannisbeeren ausgeputzt und verschnitten, wohl auch umgesetzt werden.
  • Aprikosen- und Pfirsichbäumchen sind Fichtenwedel vorzustecken.
  • Mit dem Düngen der tragbaren Obstbäume ist fortzusetzen; überhaupt sind die im vorigen Monate unternommenen Arbeiten weiter vorzunehmen.
  • Neugepflanzte Bäume werden bei schneeloser Kälte um die Wurzeln herum mit einer Decke von Strohmist umgeben. Spaliere sind auszubessern.
  • Die Obstlager sind nachzusehen; die faulen Früchte sind auszulesen, und es müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass das Obst vom Froste nicht leidet.
  • Gartengeräthe sind in Stand zu setzen, spitzige Pfähle vorzubereiten.
  • Äpfel können am besten aufbewahrt werden, wenn man sie auf dem Boden des Hauses auf eine Unterlage von Stroh legt und bei eintretendem Froste dick mit trockenem Baumlaub bedeckt, so dass kein Lichtstrahl eindringt, zumal das Licht die Äpfel braun und geschmacklos macht. Gefrieren die Äpfel, so werden dieselben zwar welk und saftlos, aber süßer, und können im Frühjahre durch Einlegen in Wasser wieder frisch gemacht werden.

Weingarten

  • Das Niederlegen und Bedecken der Weinstöcke ist ohne Zögerung nachzuholen.
  • Die im Weingarten umherliegenden Steine sind wegzuschaffen, weil sich darunter gerne mäuse aufhalten.
  • Die Weinpfähle sind mit neuen Spitzen zu versehen und mit Länge nach zu sortiren.
  • Die Spaliere sind auszubessern. Von den noch aufbewahrten Trauben sind die schadhaften zu entfernen.

Gesamtübersicht der Monate Januar – Dezember (Gartenkalender 1862)

Gartenarbeiten im November

Gartenarbeiten im Januar

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