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Gebäck

Uromas Weihnachtsgebäck aus dem Jahre 1885

Die Herrschaftsköchin Marie Buchmeier wurde im Jahre 1833 geboren. Als Köchin bediente sie die angesehensten Familien in und um Landshut mit den schmackhaftesten Speisen. Ihr Ruf wurde hierdurch auch bald überregional bekannt, herausragende Persönlichkeiten stellten ihr die hervorragendsten Zeugnisse aus. Nebenher war Marie Buchmeier auch akribisch im Aufzeichnen ihrer Rezepte: So entstanden eine große Anzahl an Kochbücher und Schriften, aus denen die nachfolgend abgebildeten Rezepte für Weihnachtsgebäck entnommen sind.

Weihnachtliches Gebäck von Marie Buchmeier – ein paar Rezepte.
Aus: Buchmeier Marie, „Praktisches Koch-Buch für die bürgerliche, sowie feine Küche, enthaltend zirka 1930 Kochrezepte. In 40 jähriger Erfahrung erprobt von Marie Buchmeier, Herrschaftsköchin.“.

Weihnachtsbrezeln

Von 1/2 Pfund (250 Gramm) feinem Mehl, 1/2 Pfund (250 Gramm) Butter, vier Eierdottern, zwei Eßlöffel voll sauerem Rahm, dem an einer Zitrone abgeriebenen Gelben und 200 Gramm Zucker arbeitet man einen feinen zarten Teig und lässt ihn zugedeckt eine Stunde ruhen. Dann formt man durch Ausdrehen des Teiges kleine Brezeln, bestreicht sie mit Eiergelb, bestreut sie mit gewiegten Mandeln und gestoßenem Zucker, bestreicht ein Blech mit Schmalz, legt die Bretzchen darauf und bäckt sie bei guter Hitze 3/4 Stunden im Rohre.

Ein Rezept für Weihnachtsbrezeln von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Anislaibchen (Anisplätzchen)

1/4 Pfund (125 Gramm) fein gestoßener Zucker wird mit zwei Eiklar schaumig gerührt und dann 63 Gramm feines Mehl noch hinein gerührt. Von Oblaten werden talergroße runde Scheiben geschnitten, diese mit der abgerührten Masse messerrückendick überstrichen, etwas süßer Anis darauf gestreut und langsam aus dem Rohre gebacken.

Ein Rezept für Anislaibchen (Anisplätzchen) von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Vanille-Spähne

1/4 Pfund (125 Gramm) abgezogene Mandeln werden in einem Mörser mit einem Eiweiß fein gerieben, diese mit 1/2 Pfund (250 Gramm) feingestoßenem Vanillezucker, 2 Eierklar und einem Eßlöffel voll Orangen-Essenz zu einer dünnfließenden Masse verrührt. Ein Blech wird mit Wachs bestrichen, abgewischt, die Masse messerrückendick darauf gestrichen und im Rohre hellgelb gebacken. Die so gebackene Masse wird dann in fingerlange Streifen geschnitten, jeder Streifen mit einem Messer vom Blech abgelöst, über einen Kochlöffel gewickelt und, wenn er vom Blech abgelöst, über einen Kochlöffel gewickelt und, wenn er steif ist, davon abgezogen. Diese Arbeit muss schnell vor sich gehen, weil die Streifen sonst spröde werden und brechen.

Ein Rezept für Anislaibchen (Anisplätzchen) von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Zimtsterne (Zimmtsterne)

Das Klar von 3 Eiern wird zu steifem Schnee geschlagen und dieser mit 1/2 Pfund (250 Gramm) fein gestoßenen Zucker, 1/2 Pfund (250 Gramm) gebrühten, abgezogenen und fein gewiegten Mandeln und einem Kaffeelöffel voll Zimt zu einem Teig gearbeitet, letzterer messerrückendick ausgerollt und daraus Sterne gestochen, diese auf ein mit Wachs bestrichenes und wieder abgewischtes Blech gelegt und so eine Stunde stehen gelassen. Nach dieser Zeit werden sie bei mäßiger Hitze im Rohre gebacken und dann mit einer beliebigen Glasur überzogen.

Ein Rezept für Zimtsterne von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Weiße Lebkuchen

1/2 Pfund (250 Gramm) Zucker wird mit sechs Eierdottern schaumig gerührt, dies mit 210 Gramm fein mit der Schale gewiegten Mandeln, 1/5 Pfund (100 Gramm) Zitronat, ebenso viel Orangat, 1/2 Pfund (250 Gramm) Mehl und einem Eßlöffel voll gestoßenem Zimt gut untereinander vermengt und zuletzt der festgeschlagene Schnee langsam unter die Masse gezogen. Hierauf werden Oblaten in Lebkuchenform geschnitten, die Masse fingerdick aufgestrichen, mit Zucker besäet, mit Mandeln und geschnittenem Zitronat belegt und bei mittlerer Hitze schön gelb gebacken.

Ein Rezept für weiße Lebkuchen von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Pfeffernüsse

1 Pfund (500 Gramm) fein gestoßener Zucker wird mit fünf ganzen Eiern 1/2 Stunde gerührt, ein Kaffeelöffel voll gestoßener Zimt, ebensoviel Nelken, 35 Gramm geschnittenes Zitronat, die abgeriebene Schale einer Zitrone, 17 Gramm Kardamonen, eine Messerspitze präparierte Potasche und 1 Pfund (500 Gramm) Mehl mit dem Gerührten zu einem Teig abgearbeitet. Der Teig wird dann messerrückendick ausgerollt, mit einem blechernen Ausstecher runde Blättchen in der Größe eines Zehnpfennigstückes ausgestochen, diese auf ein mit Wachs bestrichenes und wieder abgewischtes Blech gelegt und über Nacht so stehen gelassen. Den andern Tag werden sie in einem nicht gar zu heißem Rohre gebacken, mit einem Messer vom Bleche losgelöst und dann zum Gebrauche aufbewahrt.

Ein Rezept für Pfeffernüsse von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Schokolade-Sterne

Zwei Eiweiß werden zu steigem Schnee geschlagen, 1/2 Pfund (250 Gramm) feingestoßener Zucker, 1/8 Pfund (63 Gramm) geriebene Schokolade und 1/5 Pfund (100 Gramm) feines Mehl darunter gemengt, alles zu einem festen Teige abgearbeitet, letzterer messerrückendick ausgerollt, daraus Sterne ausgestochen, diese auf ein Blech gelegt und in nicht gar zu heißem Rohre gebacken.

Ein Rezept für Schokoladensterne bzw. Schokoladenplätzchen von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Nuss-Makkaronen

1/4 Pfund (125 Gramm) ausgekernte, welsche Nußkerne werden auf einem Kuchenblech im Rohre etwas geröstet, die Haut davon dann abgestreift und die Kerne fein zusammen gewiegt. 1/4 Pfund (125 Gramm Zucker), die fein gewiegten Nüsse und zwei Eiklar werden in einer Schüssel 1/4 Stunde schaumig gerührt. Von dieser Masse werden nun kleine runde Knödelchen geformt, diese in einiger Entfernung von einander auf Oblaten gesetzt und bei mäßiger Hitze im Rohre gebacken.

Ein Rezept für Nussmakronen von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Gezuckerte (gebrannte) Mandeln

1/2 Pfund (250 Gramm) Zucker wird in einer messingenen Pfanne mit 1/8 Liter Wasser auf dem Feuer gekocht, bis sich Fäden ziehen. 1/2 Pfund (250 Gramm) rohe schöne große Mandeln werden dann hinein gegeben und so lange auf dem Feuer gerührt, bis der Zucker anfängt, weiß und mehlig zu werden. Die Mandeln werden sodann auf ein Drahtsieb geschüttet, der Zucker wieder mit einem Kaffeelöffel voll Zimt und etwas Wasser in der Pfanne noch so lange gekocht, bis der Zuckjer sich zu färben anfängt. Dann werden die Mandeln wieder hineingeworfen und mit dem Kochlöffel so lange hin und her gewendet, bis der Zucker sich an die Mandeln anhängt; letztere werden auf ein Sieb gelegt und mit einem Tuche zugedeckt, wodurch sie ein glänzendes Ansehen bekommen.

Ein Rezept für gebrannte Mandeln von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885

Marzipan

1 Pfund (500 Gramm) fein gestoßener Zucker wird mit 5 Eiern schaumig gerührt, mit 1 Pfund (500 Gramm) feinem Mehl vermengt, mit einigen Eßlöffeln voll Arak oder Rum zu einem festen Teige abgemengt und dann zwei bis drei Stunden ruhen gelassen. Nach dieser Zeit wird ein Backbrett mit Mehl bestäubt, ein Teil von dem Teig messerrückendick ausgerollt, dieser in kleine Stückchen geschnitten, letztere in die mit Mehl ausgestäubten Formen gedrückt, und über Nacht so stehen gelassen.

Den anderen Tag werden sie auf ein mit Wachs bestrichenes und wieder abgewischtes Blech gelegt und bei mäßiger Hitze im Rohre langsam gebacken. Der Marzipan muss während des Backens weiß bleiben und darf daher nicht länger im Rohre verbleiben, als bis er aufgefahren und hart geworden ist.

Ein Rezept für Marzipan von Marie Buchmeier aus dem Orginalbuch: „Praktisches Koch-Buch“, 1885


Ein Hinweis in eigener Sache:

Das Projekt Uropas Bauerngarten rettet altes und wertvolles Wissen, in dem es historische und in Vergessenheit geratene Bücher rund um die Themen Garten, Haushalt und Küche digitalisiert und von der damals üblichen Frakturschrift in eine leichter lesbare Schriftart übersetzt. Bitte beachten Sie, dass wir keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit des abgedruckten Inhaltes geben können. Auch ist dieser weder durch uns geprüft, noch nach heutigen Standards auf die sachliche Richtigkeit bzw. Durchführbarkeit kontrolliert. Sie sollten die Informationen daher lediglich als historischen Abdruck mit Übersetzung und nicht als Handlungsanweisung verstehen. Die Anwendung bzw. Weitergabe der Inhalte geschehen in eigener Verantwortung.

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