Einige wichtige Arbeiten sollte man jetzt nicht vernachlässigen... ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏
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Liebe Gartenfreunde,
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Inhalte des Newsletters: 1. Gesund-Regel für den Monat März 2. Alte Bauernregeln im März 3. Anzuchttöpfe selbst herstellen - eine Anleitung 3. Gartenkalender für den Monat März 4. Nützliche Links und verwendete Abbildungen
Die ersten Sonnenstrahlen vergangene Woche haben den ein oder anderen Gartenfreund aus seinen vier Wänden hervorgelockt. Dies war auch gut so, da bei vielen über den langen und düsteren Winter die Vitamin-D-Vorräte erschöpft waren. Mensch und Natur ist dabei sich zu regenerieren. Ob der Frühling nun in großen Schritten kommt oder ob der Winter noch einmal für einen kurzen Augenblick Einzug hält, lässt sich schwer sagen. Aufhalten lässt sich der Frühling nicht, die Tage sind nun schon bedeutend länger, was für den umsichtigen Beobachter immer stärker sichtbar wird.
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1. Gesundregel für den Monat März (aus dem Jahr 1692)
Ein jeder saubre sein Blut / Purgier und bad / es ist sehr gut. Die jungen Kräuter nimm in acht / Sie haben nun die größte Macht. Der Ingber / Pfeffer und Salbey / Kalbs- Hüner-Fleisch sind Arzeney. Auch sind die frischen Eyer gut / Sie mehr und mehren nun das Blut. Enthalt dich auch von Lieb und Wein / Es wird dir alles dienlich seyn. Brauh nu gut Bier mein lieber Brauer / Es ist gesund / und wird nicht sauer. Ein Merz sein treug / April wohl naß / Das füllt den Kornsack und das Faß.
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2. Bauernregeln im März (Martio)
Alte Bauernregeln können eine leise Prognose auf die kommende Zeit wagen. Alle hier genannten Bauernregeln stammen aus dem Buch "Die Kunst des Wetterprophezeiens" von Freiherr von Horn aus dem Jahre 1869.
- März nicht trocken, nicht zu naß,
füllt dem Bauern Kist und Faß.
- Feuchter März,
Ist des Bauern Schmerz.
- Märzenstaub,
Bringt Gras und Laub.
- Ein Scheffel Märzenstaub,
Ist einen Ducaten werth; Doch all zu frühes Laub Wird germ vom Frost verzehrt.
- Märzenschnee und Jungfernpracht,
Dauern kaum oft über Nacht.
- Märzenwinde, Aprilregen,
Verheißen im Mai großen Segen.
- Donnert's im März,
schneit's im Mai.
- Märzennebel bei zunehmendem Monde ziehen gefährliche Gewitter, Hagelwetter nach sich;
Nebel bei abnehmendem Monde folgen später gefahrlose Gewitter.
- Wie das Wetter auf 40 Ritter (9. März) ist, so bleibt es 40 Tage lang.
- Ist's am Jasephitag (19. März) klar,
So folgt ein fruchtbar Jahr.
- St. Benedict (21. März),
Macht die Zwiebeln dick.
- Ist's an Mariä Verkündigung (25.) schön warm und rein,
So soll das Jahr sehr fruchtbar sein.
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3. Anzuchttöpfe selbst herstellen - Eine Anleitung aus 1891.
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Anzuchttöpfe, Vorzuchtgefäße oder auch Jiffys muss man nicht teuer in Baumärkten kaufen. Mit dieser Anleitung von 1891 kann man sich Anzuchttöpfe ganz einfach selbst aus einem alten Leinensack herstellen. In diese pflanzt man dann das Gemüse, dass man später, zusammen mit dem Anzuchttopf in die Erde einpflanzen kann.
Zur Frühkultur von Pflückerbsen und Puffbohnen in selbst hergestellten Anzuchttöpfen.
Aus: Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau. Sonntag, 22. Februar 1891. Ein Beitrag von Joh. Müller aus Oberelvenich bei Zülpich (Rheinland).Ich habe mir eine Methode ausgedacht, welche mich bei aller Einfachheit sehr befriedigte. Anstatt wie sonst üblich, die Samen von Erbsen, Puffbohnen ohne weiteres in mit Erde gefüllte Kästen oder ins Mistbeet zu pflanzen, besorge ich erst für jeden späteren Busch ein Futteral, welches den Ballen gehörig zusammenhält und dadurch zu jeder Zeit ein bequemes und leichtes Auspflanzen sichert.
Ich nehme zu dem Zwecke etwa 30 cm breite und beliebig lange Streifen, welche ich von gebrauchten Kunstdüngersäcken zurechtschneide (selbstverständlich kann auch jedes andere entsprechend billige Gewebe benutzt werden), nähe die beiden Längsseiten durch eine Naht zusammen (s. Fig. 1), schneide Stücke von etwa 10 - 12 cm Länge davon ab und stelle ein solches Stück, gleichmäßig rund auseinander gehalten mit dem einen offenen Ende irgendwo auf. So habe ich einen Anzuchttopf von Tuch. Diesen Topf fülle ich mit guter Gartenerde und pflanze da 3 - 4 Puffbohnen oder 6 - 8 Erbsen hinein. Diese Tuchtöpfe stelle ich gleich von vornherein in einen Kasten, einen dicht neben den anderen, bis der Kasten gefüllt ist.
Auf diese Weise fülle ich so viele Kästen, als ich vollpflanzen will und stelle dieselben dann gut angefeuchtet in einen warmen Viehstall oder in ein geheiztes Zimmer. Ebensogut kann man die Tuchtöpfe auch dicht an dich in einen warmen Mistbeetkasten stellen. Die eingepflanzten Samen keimen schnell. Sobald dieselben aus der Erde hervorkommen, müssen sie ausgiebig Licht haben, sowie auch nach und nach an die Luft gewöhnt werden und zuletzt ganz draußen aufgestellt bzw. die Mistbeetfenster ganz geöffnet werden. Nur wenn früh die Nacht Frost zu befürchten ist, wird abends vorher leicht gedeckt. Und nun der Vorteil dieser Methode: Sind die Pflanzen genugsam herausgewachsen und ist das Wetter einigermaßen günstig, so kann man die Pflanzen mit den Tuchtöpfen, welche schon teilweise durchwurzelt sind (Fig. 3), herausnehmen und beliebig anderswo einpflanzen. Der Ballen hält bei einiger Vorsicht ganz vorzüglich. Das Tuch ist schon mürbe und wird später ganz vermodern, hält aber vorläufig den Ballen noch fest zusammen, ohne die Wurzeln der Pflanzen im geringsten zu beeinträchtigen. Dieselben wachsen ungehindert durch und freudig weiter. Die Pflanzen können schon sehr stark sein und auch noch ganz schwach, wenn sie genügend abgehärtet sind, werden sie selbst bei ungünstiger Witterung noch verhältnismäßig gut anwachsen. Im Vergangenen Jahre säete ich Anfangs Februar Früherbsen, welche wegen der ungünstigen Witterung erst Ende März ausgepflanzt werden konnte. Dieselben waren schon über 1/2 Fuß hoch, und doch gelang das Auspflanzen vorzüglich. Auf gleiche Weise habe ich, entsprechend später, Buschbohnen und Gurken vorgetrieben, wobei ich ebenfalls ein gutes Wachstum und nicht die geringste Störung desselben beobachtet, sogar dann nicht, als die Gurken schon handlange Ranken hatten. Die gegen Hälfte Mai ausgepflanzten, auf diese Weise vorgetriebenen Buschbohnen hatten ganze Büschel gebildet und blühten bereits nach acht Tagen.
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4. Gartenkalender für den Monat März (Martio) nach Umlauff (1862)
Die leserlichere Textform befindet sich unter der Abbildung. Je nach geographischer Lage kann der Gartenkalender zeitlich natürlich etwas abweichen.
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Der Blumengarten- Rabatten und Blumenbeete werden in Stand gesetzt. Alle Arten von Blumeneinfassungen sind auf beiden Seiten abzustechen, auszuheben, zu verteilen und wieder neu anzulegen.
- Gehobene Pflanzen sind sanft anzudrücken oder an den Wurzeln mit gesiebter Erde zu bedecken.
- Den Nelken und Aurikeln, dann den hervorkeimenden Hyazinthen, Tulpen nimmt man die Winterbedeckung; doch müssen Aurikeln und andere zarte Pflanzen gegen Nachtfröste, wenn solche in Aussicht stehen, noch immer geschützt werden.
- Alle Pflanzen sind von den verdorrten Blättern zu reinigen.
- Im Freien können Aussaten von Astern, Karthäuserkresse, Kornblume, wohlriechender Wicke gemacht, Anemonen und Ranunkeln gelegt werden.
- Zu enge stehende Sommernelken werden ausgehoben. Nelken werden ins freie Land gesetzt, perenierende Pflanzen versetzt.
- In Töpfe werden Sommerlevkojen, welche man zum Samentragen bestimmen will, gesäet; dann auch Balsaminen, Thinesernelken, Eispflanzen, Primeln, Reseda, Winterlevkojen.
- In das Mistbeet werden Balsaminen, Ipomänen,, die später ins Land zu verpflanzen kommen, gesäet.
- Anfangs des Monats sind Tigrida pavonia und Tuberosen in Töpfe zu legen.
- Topfnelken, Topfaurikel, Hortensien, Granaten werden ins Freie, an einen vor der Sonne und Nachtfrösten geschützten Ort gebracht.
- Sträucher, die im nächsten Winter blühen sollen, wie: Rosen, Schneeball, Syringa, Chorchorus, sind in Töpfe einzupflanzen und mit diesen an schattigen Stellen in die Erde zu versenken.
- Rosenwildlinge können jetzt aufs treibende Auge okuliert werden.
- Rhododendron, Azaleen, Camelien, Magnolien sind durch Propfer u. dgl. zu veredeln.
- Glashäuser müssen den Tag über gelüftet werden.
Gemüsegarten- Wenn es noch nicht geschenen ist, so ist Dünger herbeizuschaffen und die Erde umzugraben.
- Die Erdbeerbeete werden gelockert.
- Es können ausgesäet werden: Majoran, Petersilie, Spinat, gelbe Rüben, Schnittsalat, Gartenkresse, Sellerie, Kohlrüben, Kopfsalat, Bindsalat.
- Von der zweiten Hälfte des Monats an, werden von 10 zu 10 Tagen Sommerrettige auf möglichst sonnige Beete gesäet.
- Zu Ende des Monats können die ersten Zwiebeln gesäet werden.
- Altgestandener Lavendel, Thymian, Salbei, Krauseminze werden umgepflanzt, indem man die Wurzeln beschneidet und die zerteilten Pflanzen tief einsetzt.
- Knoblauch und Schnittlauch werden verpflanzt.
- Die Winterzwiebeln, die sich sehr bestockt haben, werden zerteilt, haben sie keine Brut angesetzt, so zwingt man sie dazu, indem man die Samenstengel abschneidet.
- Die überwinterten, zum Samentragen bestimmten Gemüsepflanzen, als: Kopfkohl, Braunkohl, Kohlrabi, Wirsing, rothe Rüben, Petersilienwurzeln, Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Kohlrüben, werden bei günstiger Witterung auf zwar kräftien, aber doch nicht zu gutem Boden in eine sonnige, luftige, von rauhen Stürmen geschützte Lage verpflanzt.
- Die letzten Mistbeete sind anzulegen.
- Angesäet werden: Spargelkohl, Wirsing, Rosenkohl in laue Mistbeete. Die früher angelegten Mistbeete sind wegen der noch zu wechselnden Temperatur zu pflegen. Die kalt gewordenen erhalten einen neuen Umschlag von warmem Pferdemist; jene, welche erst kürzlich nachgewärmt wurden, müssen bei gelindem Wetter gelüftet werden.
- Lauwarme Mistbeete bedürfen der Fenster nicht mehr; nur bei kalten Nächten Läden oder Bretter. Noch kann man die Werren in ihren Winterquartieren finden; auch ist auf die Raupe der Mangoldeule Jagd zu machen.
Obstgarten- Der Same von Steinobst ist in die Erde zu bringen.
- Stecklinge von Stachelbeeren, Johannisbeeren, Quitten und Kornellkirschen werden gemacht und in ein lockeres Beet 6 Zoll tief in die Erde gesteckt.
- Spätestens zu Anfang des Monats können von späten Obstsorten noch Propf- und Copulierreiser gebrochen werden.
- Der Versand von dem im vorigen Jahre aufs schlafende Auge okulierten Stämmchen kann abgenommen werden, wenn man von ihrem Anwachsen überzeugt ist.
- Die Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen sind zu beschneiden, wenn es nicht schon im Februar geschenen ist.
- Nach warmen Regen sind die Bäume vom Moose zu befreien.
- Es ist jetzt die beste Zeit, Bäume, namentlich auch Orangenbäume auszuheben und zu versetzen. Die Löcher dazu sollen aber schon im vorigen Jahre gemacht sein.
- Die Raupennester sind zu zerstören.
- Beim Auspflanzen von Obstbäumchen ist darauf zu achten, dass Obstbaumsetzlinge, welche in besonders warmen und geschützten Lager oder in leichter Erde erzogen wurden, nicht in rauhe Gegenden und schweren Boden verpflanzt werden dürfen; dass man weiters keine in gedüngtem Boden getriebenen Bäumchen verwendet, weil dieselben schwammiges Holz haben und den Einflüssen der Witterung bald erliegen; auch dürfen die Bäumchen nicht tiefer in die Erde gepflanzt werden, als sie früher in der Baumschule standen. In strengen Mergelboden, Torfboden, oder zu lockern Moorboden sind Obstbäume nicht zu pflanzen, weil sie in solchen nur spärlich fortkommen.
Weingarten- Die Weinrebe beginnt zu thränen.
- Die Weinreben sind abzudecken, aufzuziehen, die Stöcke zu behacken und zu düngen.
- Schlechtgewachsene Reben werden verjüngt, besonders wenn nebenan leere Stellen sind.
- Um schlechte Sorten zu veredeln, verwendet man kurz vor dem Aufbrechen der Augen das Propfen an.
- Von den beim Herbstsch nitt gesammelten und in der Erde aufbewahrten Schnittlingen werden auf gehörig vorbereiteten Boden Rebschulen angelegt.
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5. Nützliche Links und Abbildungen
Nützliche Links: Gemüse richtig aussäen: https://uropas-bauerngarten.de/das-saeen-wie-man-gemuese-richtig-aussaet/ Alte Sorten (Saatgut) beschaffen: https://uropas-bauerngarten.de/alte-sorten-liste-empfehlenswerter-anbieter-fuer-den-saatgutkauf/ Pflanzen und Pikieren, eine Anleitung: https://uropas-bauerngarten.de/das-pflanzen-und-pikieren/
Grafiknachweis: Grafik 1: Monat März aus "Des Bauren Calender" - Bauernkalender aus dem Jahr 1630. Unbekannter Autor. Grafik 2: Gesund-Regeln für März. In: Pieter van Aengelen, "Der verständige Gartenmeister, 1692" Grafik 3: Herstellen von Anzuchttöpfchen. Von Joh. Müller aus Oberelvenich. Erschienen im "Praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau", 22. Februar 1891. Grafik 4: Gartenkalender nach Umlauff, 1861. Digitalisiert von der Österreichischen Nationalbibliothek Grafik 5: Trenngrafik Pflanzenzweige, In: Johannes Böttner, "Gartenbuch für Anfänger", 1899
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