Was es im Januar in unseren Gärten zu tun gibt... ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏
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Liebe Gartenfreunde,
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Inhalte des Newsletters: 1. Gesund-Regel für Januar 2. Bauernregeln für Januar 3. Gartenkalender im Januar 4. Geheimrezept gegen das Betrunken-sein
"Im Januar viel Regen, wenig Schnee, Thut Bergen, Thälern und Bäumen weh." - Alte Bauernweisheit
Ein wirklich wahnsinniges Jahr 2020 liegt hinter uns. Ein Jahr, wie es wohl die wenigsten von uns bisher erlebt haben, ein Jahr von Turbulenzen, Angst und Unsicherheit. Wir sollten allerdings nicht alles negativ sehen, denn für manchen von uns war es auch ein unheimlich produktives und effektives Jahr. Durch ausgefallene Feiern, Geburtstage und auch berufliche Meetings hat sich viel freie Zeit ergeben, und der kluge Gartenfreund hat diese sinnvoll genutzt; entweder, um seinen eigenen Garten zu erweitern und offene Arbeiten zu erledigen, oder aber, um sich zu bilden, neues Wissen anzueignen und für das Jahr 2021 gut zu rüsten.
Auch in diesem Jahr wird Sie der Uropas-Bauerngarten Newsletter wieder mit interessantem und nützlichem Wissen versorgen. In erster Linie geht es hierbei natürlich um den Garten, also Gemüsegarten, Obstgarten, Ziergarten und Weingarten. Wenn es passt, dann natürlich auch dann und wann - passend zur Saison - alte Rezepte aus Uropas Zeit.
Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2021.
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Gesund-Regel für Januar
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Gesundregeln aus: Pieter van Aengelen: "Der Verständiger Gartenmeister, 1703" Im Jenner scheut die Medicin Und last kein Blut / das ist mein Sinn. Halt euch fein warm / gebraucht euch frey Erwärmend Kraut und Specerey/ Weil sie des Schleimes Zehrung seyn. Trinckt nun auch bitter Bier und Wein/ Von Calmus / Alant-Wermuth-Safft/ Von Lorbeern / es ist Magen-Krafft. Beweget auch hierbey den Leib/ Ein Arbeit sey / die Zeitvertreib. Ein solches thut dem Leibe gut / Macht grad Gelenck und frisches Blut.
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Bauernregeln für Januar
Auch wenn manche Bauernregeln unter den heutigen Bedingungen nicht mehr zutreffen, oder auch niemals zutreffend waren, ist es dennoch interessant zu sehen, wie man sich früher zu helfen versucht hat. Alle hier genannten Bauernregeln stammen aus dem Buch "Die Kunst des Wetterprophezeiens" von Freiherr von Horn aus dem Jahre 1869. Im folgenden werde ich ein paar Bauernregeln aufzählen, bewerten kann dieser jeder für sich selbst, je nach Wohnort, klimatischen Umständen usw.
- Tanzen im Januar die Mucken, muss der Bauer nach dem Futter gucken.
- Januar warm, Daß Gott erbarm!
- Im Januar viel Regen, wenig Schnee, thut Bergen, Thälern und Bäumen weh.
- Im Januar Reif ohne Schnee, thut Bäumen, Feldern und Gärten weh.
- Im Januar wenig Wasser, viel Wein; Wenn die Flüsse klein, Gibt es guten Wein.
- Wenn das Gras wächst im Januar, wächst es schlecht das ganze Jahr.
- Wenn im Januar die Frucht auf dem Felde wächst, so wird sie gewöhnlich theuer.
- Nebel im Januar, macht ein naß Frühjahr.
- Gibt's im Januar viel Regen, bringt's den Früchten keinen Segen.
- Die Neujahrsnacht still und klar, deutet auf ein gutes Jahr.
- Morgenroth am Neujahrstag, bringt Unwetter und große Plag.
- Wie das Wetter am Macarias (2. Jan.) war, So wird's im September, trüb oder klar.
- Vincenzen (22. Jan.) Sonnenschein, füllt die Fässer mit Wein
- St. Paulus (25. Jan.) schön mit Sonnenschein, bringt Fruchtbarkeit dem Korn und Wein.
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Gartenkalender für den Monat Januar (Jänner)
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Der Blumengarten- Fehlende Gartengerätschaften sind anzuschaffen, die vorhandenen auszubessern.
- Die Ausbesserung der Gartenzäune, Einfriedungen ist vorzunehmen.
- Erdmagazine sind umzuarbeiten, wenn nötig, neue anzulegen.
- Es ist darauf zu sehen, dass die in freier Erde gebliebenen Zwiebelgewächse ordentlich mit Moos, Laub, am besten mit Erbsenstroh bedeckt sind.
- Die von der Kälte gehobenen Pflanzen sind behutsam einzudrücken und nötigenfalls mit etwas Erde zu bedecken.
- Bei offenem Boden können alle Arten Zwiebelgewächse in die Erde gebracht werden, besser ist’s aber, wenn dies schon im Herbste geschah, weil von den im Winter gelegten die Blüten nicht so schön sind.
- Es ist darauf zu achten, dass Glas- und Treibhäuser mit Strohdecken, Läden u. dergl. gehörig versehen sind. Diese Lokalitäten sind der Witterung entsprechend, nach dem Thermometer auf 12 bis 15° Reaumur zu heizen; bei gelindem Wetter Mittags zu lüften.
- Amaryllis, Erika, Hyacinthen, Jonquillen, Maiblumen, Reseda, immerblühende Rosenveilchen, Tazetten, Schneeglöckchen, Tulpen, welche im Gewächshaus blühen sollen, brauchen volles Licht.
- Alle Topfgewächse sind von faulen Blättern zu reinigen und, wenn nötig, doch nur wenig zu begießen, besonders Aurikeln, Rosmarin, Topfnelken, Lack und Wirterlevkojen.
- Aurikeln und Primeln sind in Kästchen voll sehr klarer Erde zu säen; Zwiebeln von später treibenden Pflanzen in Töpfe zu legen.
- Gläser mit Blumenzwiebeln zum Treiben sind etwa jeden fünften Tag mit frischem Wasser zu begießen und vorsichtig vom Schleime zu reinigen.
Gemüsegarten- Alle Gartengerätschaften müssen in guten Stand gesetzt, das Fehlende ergänzt, das Beschädigte ausgebessert werden.
- Diejenigen Pflanzen, die im Spätsommer oder im Herbste verpflanzt worden sind, wie: Erdbeeren, Lavendel, Salbei, Winter-Kohl, Wintersalat und dergl. werden gewöhnlich vom Froste gehoben, so dass die Wurzeln fast frei zu liegen kommen; dieselben sind daher bei eintretendem Tauwetter sanft einzudrücken und mit Erde zu bedecken.
- Befinden sich noch Gemüse im Freien, so sind sie auszuheben; die stehen bleibenden aber unter der schon früher angebrachten Laubdecke zu erhalten.
- Dünger ist auf die künftigen Beete in kleinen Haufen aufzufahren.
- Die Herstellung der Mistbeete ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken; die vorhandenen Mistbeetkästen sind in den Stand zu setzen, die Läden, Rohr- und Strohdecken auszubessern oder neue anzuschaffen.
- Sind neue Mistbeete anzulegen, so hat dies dort zu geschehen, wo sie von der Nordseite durch eine Mauer oder ewenigstens durch eine Planke geschützt sind, und wo sie möglichst den ganzen Tag über volle Sonne haben.
- Die Sämereien sind zu reinigen und zu sortieren.
- Am Anfang des Monats sind Melonen- und Gurkenkörner auf den warmen Ofen in einer Mischung von Sand und Sägespänen aufzuquellen oder gleich in Mistbeete zu legen.
- Die Pflänzchen von allenfalls schon im Dezember in Mistbeeten gelegten Melonen und Gurken sind zu versetzen.
- Kresse, Sauerampfer, Salat sind in Kästchen zu säen und diese gegen Ende des Monats dicht an ein Fenster zum Treiben zu stellen.
Obstgarten- Der Stroheinband der Sträucher und zarteren Bäume, so wie die Bedeckung der Erde oder ihrer Wurzeln mit Nadel- und Laubstreu im Umkreise von 1 bis 2 Fuß ist unversehrt zu erhalten.
- Obstbäume sind nach Zulaß der Witterung im Umkreise des Stammes umzugraben, und die gelockerte Erde ist mit kurzem Dünger zu belegen, wenn es nicht schon früher geschehen ist.
- Die Bedeckung der Pfirsich- und Aprikosenbäume an den Mauern mit Fichtenzweigen oder Rohrmatten darf nicht zu dicht sein, weil sonst dieselben zu früh treiben.
- Die Bäume werden ausgeputzt; jeder Schnitt ist dicht am Stamme und glatt auszuführen, damit die Wunde leichter überwachsen kann.
- Zu Ende des Monats können an schönen Tagen Kopulir- und Propfreiser gebrochen, oder besser, geschnitten werden. Dabei sind Zweige vom letzten Sommer, von vollkommen gesunden und fruchtbaren Bäumen, von der Mittagseite und wo möglich aus dem Gipfel zu entnehmen. Die Reiser sind gegen Vertrocknung dadurch zu schützen, dass sie an einen schattigen Ort auf eine Hand tief in die Erde eingelegt werden, gegen Frost aber dadurch, dass man sie dann mit Moos bedeckt. Zu versendende Edelreiser sind an dem Schnitte mit Baumwachs zu verkleben oder in eine Kartoffel zu stecken, dann in etwas feuchtes Moos einzuwickeln.
- Aus fernen Orten vertrocknet ankommende Reiser sind durch 24 bis 48 Stunden in frisches Wasser zu legen.
- Obstkerne aller Art sind zu sammeln.
- Vom Frost gehobene Bäumchen sind mäßig einzutreten und mit Erde zu bedecken.
- Baumwachs und Copulirbänder sind anzufertigen. Die zum Anbinden der Bäumchen nötigen Ruten können geschnitten werden und sind an feuchter Erde aufzubewahren; die besten Ruten erhält man von der gelben Weide.
Weingarten- Die nötigsten Pfähle sind anzuschaffen. Die vorzüglichsten sind von Akazien und Eichen; zunächt von Kiefer, Fichten, Tannen und Erlen. Gut ist das Ankohlen derselben an der Spitze, noch besser das Tränken der Pfähle mit Steinkohlenteer, zumal dadurch ihre Dauer sehr verlängert wird.
- Arbeiten, die aus irgend einem Grunde früher nicht geschehen konnten, wie: das Ausfahren des Düngers, ja selbst das Beschneiden der Stöcke sind nachzuholen.
- Schadhafte Pyramidengerüste und Spaliere sind auszubessern.
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Leichtes Mittel, um zu verhüten, dass man trunken, und wenn man es schon ist, sogleich wieder nüchtern zu werden
| | Aus aktuellem Anlass möchte ich den Gartenfreunden in dieser Email noch eine höchst interessante Anleitung mitgeben. Diese Anleitung stammt aus dem Buch der entschleierten Geheimnisse aus dem Jahre 1840 und beschreibt Geheimmittel und Tricks (Austernschalen, rohes Hühnerei, Zitrone etc.), wie man trotz Alkoholkonsum nüchtern bleiben kann. Ein sehr interessanter und lesenswerter Artikel, ob es funktioniert, kann ich nicht sagen. Dieser Artikel wurde auch medizinisch nicht geprüft, insofern geschieht die Nachahmung natürlich in eigener Verantwortung...
Die übermäßige Trinklust ist eine böse Krankheit, ja sogar eines der hässlichsten, verächtlichsten Laster. Diese Krankheit oder dieses Laster weicht oft nur nach beharrlicher Anwendung der nachdrücklichsten Mittel, die hier für diejenigen angegeben werden, welche sich gewöhnt haben, geistige Getränke im Übermaße bis zur Betrunkenheit zu sich zu nehmen, so dass ihr Körper dadurch empfindlich leidet. Bekanntlich werden sie dadurch elend, schwach, fühlen sich vorzüglich Morgens nach dem Schlafe gelähmt und matt, und kommen erst dann wieder zu etwas Lebenskraft, wenn sie sich von Neuem durch geistige Getränke angeregt haben. Da ihr körperlicher Zustand immer elender, und es ihnen täglich schwerer wird, von ihrer unglücklichen Lebensweise abzulassen, so müssen sie notwendig bei dem Vorsatze: von ihrem Laster abzulassen, ein Ersatzmittel haben, das ihrem Magen eine andere Richtung giebt, sie stärkt, ihnen den Durst nach starken Getränken nimmt, und sie dazu bringt, dass sie die heftige Neigung verlieren. Dieses Mittel kann man in jeder Apotheke haben. Es besteht aus einer Essenz von Fieberrinde, Elixir roborans Whitt., oder auch aus der bekannten Lebensessenz und Vitriol-Elixir.
Von der Fieberrinden-Essenz muss der Trinklustige oder Trunkenbold Morgens und Abends einen Esslöffel voll einnehmen und etwas Wasser nachtrinken, und außerdem von dem Vitriol-Elixir zwei Mal am Tage, jedes mal 20 Tropfen mit Wasser einnehmen. Wird diese Kur einige Zeit fortgesetzt, so vermindert sich allmählig die Neigung zum Trink-laster und der Patient befindet sich wohl, wenn er noch so weit bei Verstand war, um festen Willen genug zu haben, der unglücklichen Gewohnheit entgegen zu arbeiten. Unter mehreren Mitteln, welche einen Betrunkenen bald wieder nüchtern machen, verschafft das viele Erleichterung, wenn man Essig trinkt, oder eine Zitrone sammt Schale und Mark ist. Ein leichtes und sicheres Mittel, dass man nicht trunken werde, wenn man bei unvermeidlicher Gelegenheit sich gern der Trunkenheit erwehren möchte, ist dieses, dass man vorher nüchtern ein ganz frisches Hühnerei austrinke. Wenn man trunken ist, so wird man bald wieder nüchtern von einem Tränkchen aus: 1/2 Loth präparirten und gepulverten Austernschalen, 6 Loth Rosenwasser und 1 Loth Violensirup, welches in jeder Apotheke gemacht wird. Wenn man vorher, ehe man trinkt, auch während des Trinkens Mandeln isst, so bekommt man keinen Rausch.
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Abbildungen
Grafik 1: Karl Raupp, im Schnee. Erschienen in: "Daheim, 1868" Grafik 2: Gesund-Regeln für Januar. In: Pieter van Aengelen, "Der verständige Gartenmeister, 1703" Grafik 3: Gartenkalender nach Umlauff, 1861. Digitalisiert von der Österreichischen Nationalbibliothek
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